“Als ich am ersten Schultag einen jungen Mann fragte, wie er denn die neue Schule finde, kam nur ein – ja, schee is’s scho – erzählt Schulleiter Stefan Ambrosi zur Einweihungsfeier des Schulhauses in Finsterwald. “Is hoid a Schui”, kam noch als Zusatzerklärung. Diese Art von Vieldeutigkeit gibt es wohl nur bei uns in Bayern, findet der Schulleiter.
Der erste Schultag im neuen, modernen Gebäude war Anfang März. Jetzt – zwei Monate später – wollte man den Einzug gebührend feiern. Fast zwei Stunden lang musizierte, lachte und scherzte man bei heiteren Reden. Die neue Realschule Tegernseer Tal ist ein Ort, an dem jeder gerne zu lernen scheint. Sie ist hell und freundlich, auf dem neuesten Stand der Technik und nicht zuletzt pädagogisch wertvoll. Nicht nur Ex-Landrat Jakob Kreidl, sondern auch der jetzige Wolfgang Rzehak ist stolz auf die neue Schule.
Dabei war es ein langer Weg bis zur Einweihung. Erste Vorgespräche zum Neubau gab es bereits im Jahr 2008. Nach dem positiven Kreistagsbeschluss im Februar 2009 hatte Kreidl beim Kultusministerium Antrag auf Errichtung einer zweizügigen Realschule mit Standort Gmund gestellt. Der Spatenstich war im Juli 2012 erfolgt. Nach den Faschingsferien dieses Jahres konnte man einziehen.
Ein kurzer Rap auf die Schule
Und so waren heute alle am Bau Beteiligten gekommen, um sich ein Bild zu machen vom Ergebnis. Neben den Tal-Bürgermeistern genossen auch der Gmunder Gemeinderat sowie Vertreter von Behörden und Kultusministerium dieses “ganz besondere Fest” – wie es Schulleiter Stefan Ambrosi betitelte.
Eingangs zeigte die Plattlergruppe, die den “Haushamer” aufführte, dass man sich in einer traditionsbewussten Schule befindet. Als Gegenstück dazu zeigte das rappende Lehrerkollegium, dass es mehr kann, als Buchstaben und Zahlen zu vermitteln:
Wow – wir sind in Finsterwald!
Diese Zeile aus der kurzen Rap-Einlage war förmlich zu spüren in den neuen, hellen Räumen, die auch trotz der großen Menschenmenge nicht beengt wirkten. Bevor sich auch Förderverein, Elternbeirat und Eltern-Lehrer-Chor musikalisch präsentierten, man sich ganz der Bayern-Hymne hingab und sich zum geselligen Ausklang begab, musste noch der förmliche Teil überwunden werden.
Neben Schulleiter Stefan Ambrosi drückten auch Landrat Wolfgang Rzehak, Ex-Landrat Jakob Kreidl, Georg Eisenreich – Staatssekretär des Kultusministeriums – und Bürgermeister Georg von Preysing ihre Freude über diesen Meilenstein in der Bildungslandschaft aus. Ambrosi erzählte von der Vieldeutigkeit, die man wohl nur in Bayern findet, wenn es darum geht, eine Schule positiv zu bewerten:
Is hoid a Schui!
Das sollte wohl heißen, dass die Schule schon o.k. sei zum Lernen. “Ja, wir sind eine Schule – und was für eine!” Ambrosi konnte man seine Begeisterung über den heutigen Tag und die neue Realschule an sich förmlich ansehen. Diese Schule sei etwas ganz Besonderes. Mit dem neuen Schulgebäude sei man erwachsener geworden.
Landrat Wolfgang Rzehak erzählte, dass er stolz sei, dass die Einweihung eine seiner ersten Amtshandlungen sei. “In der Schule des Lebens bleibt man immer Schüler”, zitierte er einen Spruch von Christine von Schweden, die er kurzerhand – wegen der Perfektion des neuen Schulhauses – umdichtete: “In dieser Schule möchte man stets Schüler bleiben.”
Kreidl unter den Gratulanten
Auch Ex-Landrat Jakob Kreidl genoss laut eigener Aussage diesen “Tag der Freude”. Es sei eine wahrlich große Leistung und mit der neuen Schule schließe sich eine Lücke in der Bildungslandschaft. Er danke allen Beteiligten und wünschte alles Gute und viel Erfolg beim Lernen:
Ich wünsche der Schule eine gute Zukunft.
Echte Begeisterung kam auf, als die Chorklasse mit dem umgeschriebenen Hit “Applaus – Applaus” Stimmung machte. Und so fand die Feier noch ein geselliges Ende. Frei nach dem Motto der Chorklasse: “Unsere Schule geben wir niemals wieder her!”
Hier noch eine Fotostrecke von der heutigen Einweihung
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