Arbeitsmarkt im Wandel: Frühjahrsbelebung sorgt für einen Rückgang der Arbeitslosenzahlen und auch der Stellenmarkt floriert.
2.750 Menschen haben sich in den vergangenen Wochen neu oder erneut bei der Agentur für Arbeit oder den Jobcentern gemeldet; und knapp 3.100 Personen haben sich in dem Zeitraum abgemeldet. Somit ist die Arbeitslosigkeit in den vergangenen Wochen um 350 auf 8.780 Personen gesunken. “Erfreulich ist dabei, dass dieser Rückgang über verschiedene Personengruppen hinweg zu beobachten ist”, sagt Dr. Nicole Cujai, die Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Rosenheim.
Frühling bringt Beschäftigte zurück
Die Arbeitslosenquote ist um 0,1 Prozentpunkte auf 2,8 Prozent zurückgegangen. Als einen der Gründe für den Rückgang der Arbeitslosigkeit nennt die Agenturleiterin die Frühjahrsbelebung auf dem Arbeitsmarkt, die sich in den vergangenen Wochen fortgesetzt hätte: Gartenbau / Floristik, Hoch-, Tief- und (Innen)Ausbau und dem daran angrenzenden Wirtschaftsbereich Führerin/Führer von Fahrzeug- und Transportgeräten sowie aus den Tourismus-, Hotel und Gaststättenberufen haben ihre Beschäftigten zurückgeholt, die sie über die Wintermonate freigestellt hatten. Weil in diesen sogenannten „Außenberufen“ mehr Männer als Frauen arbeiten, sei die Zahl der Männer, die arbeitslos gemeldet sind, stärker zurückgegangen (-330) als die der Frauen (-20).
Dr. Cujai führt mit Blick auf den Arbeitsmarkt weiter aus: “Der Rückgang der Arbeitslosigkeit ist für diese Jahreszeit üblich. Doch gibt es für den Arbeitsmarkt in unserer Region – wie auch in Deutschland insgesamt – durch die aktuelle Situation weiterhin konjunkturelle Herausforderungen. Dies führt bei Betrieben dazu, dass diese an ihrem angestammten Personal festhalten und bei Neueinstellungen zurückhaltender agieren.
Stellenangebote historisch hoch
So waren im April 760 Menschen mehr arbeitslos gemeldet als vor einem Jahr. Die Zahl der gemeldeten Stellenangebote ist mit 4.710 im historischen Vergleich weiterhin hoch, und “in einigen Wirtschaftsbereichen wie Pflege, IT oder Informations- und Kommunikationstechnologie sowie in den Maschinen- und Fahrzeugtechnikberufen sind mehr Stellenangebote als Bewerberinnen und Bewerber gemeldet”, erklärt die Agenturleiterin. Sie nimmt dies zum Anlass die Frauen und Männer, die nach einer Familienphase in den Beruf zurückkehren möchten, direkt anzusprechen: “Nutzen Sie in den kommenden Wochen die digitale Vortragsreihe ‘MAI Way – Fit für den beruflichen Wiedereinstieg’ der Beauftragten für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt (BCA) der oberbayerischen Arbeitsagenturen: Diese bieten sieben verschiedene Vorträge von Expertinnen und Experten an. Informieren Sie sich und sichern Sie sich einen der zahlreichen angebotenen Arbeitsplätze”, sagt sie. Alle Termine und weitere Informationen – auch zur Anmeldung – können in der Veranstaltungsdatenbank aufgerufen werden.
Abschließend wendet sich die Agenturleiterin direkt an die Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber und sagt: “Wir möchten Sie dabei unterstützen, sich ihr dringend benötigtes Fachpersonal zu sichern. Sprechen Sie ihre Ansprechpartnerin oder ihren Ansprechpartner beim Arbeitgeberservice gerne an, oder kontaktieren Sie die Kolleginnen und Kollegen unter der kostenlosen Servicenummer 0800 455 55 20, und lassen Sie sich darüber beraten, welcher
der richtige Weg für Sie ist. Die Angebote reichen von der Unterstützung bei der Kontaktaufnahme zu Bewerberinnen und Bewerbern über Probearbeit bis zu einem sogenannten Eingliederungszuschuss oder der Qualifizierung direkt am Arbeitsplatz. Das letztgenannte Angebot gilt übrigens auch für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die bereits in Ihrem Betrieb beschäftigt sind. Zudem hat die Bundesregierung das Programm „Job-Turbo“ ins Leben gerufen, durch das speziell die Integration von Menschen mit Fluchthintergrund in Arbeit oder Ausbildung unterstützt werden soll. Wichtig ist jeweils, dass die entsprechenden Fördervoraussetzungen erfüllt sind.”
Arbeitslosigkeit im Landkreis Miesbach
Im Landkreis Miesbach sind aktuell 1.539 Personen arbeitslos gemeldet. Dies entspricht einer Arbeitslosenquote von 2,7 Prozent (Vormonat: 2,9 Prozent; April 2023: 2,5 Prozent). Davon sind 947 arbeitslose SGB III-Kundinnen und -Kunden bei der Agentur für Arbeit Holzkirchen gemeldet, 98 weniger als im Vormonat. Für die Betreuung der Arbeitslosengeld II-Empfängerinnen und -Empfänger ist der Landkreis Miesbach zuständig. Hier sind 592 Personen arbeitslos gemeldet, 18 mehr als im März. Insgesamt betreut das Jobcenter 1.380 erwerbsfähige Leistungsberechtigte, die in 1.129 sogenannten Bedarfsgemeinschaften leben.
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