Asylbewerber bei Betrugsversuch ertappt

Vor kurzem erst gab das Landratsamt bekannt, dass es Asylbewerbern künftig kein Bargeld mehr auszahlt. Ein kurioser Fall zeigt jetzt, dass die Regelung durchaus sinnvoll ist: Beim Versuch, eine Zahlung unter der Identität eines Anderen abzuholen, wurde ein Afrikaner erwischt.

Echte Scheine gab es bis zum 1. Juni für die Asylbewerber im Landkreis Miesbach - doch damit ist jetzt Schluss. Aus gutem Grund, findet die Behörde und berichtet von einem Fall des versuchten Betrugs. (Bild: pipp/freeimages.com)
Echte Scheine gab es bis zum 1. Juni für die Asylbewerber im Landkreis Miesbach – doch damit ist jetzt Schluss. Aus gutem Grund, findet die Behörde und berichtet von einem Fall des versuchten Betrugs. (Bild: pipp/freeimages.com)

Ab dem kommenden Monat sollen die Asylbewerber im Landkreis Miesbach ihre Leistungen per Überweisung auf ein Bankkonto erhalten, statt wie bisher Bargeld ausgehändigt zu bekommen. Allerdings müssen die Begünstigten vor der Überweisung ihre Anwesenheit im Landkreis durch persönliches Erscheinen und eine Unterschrift belegen.

Das Landratsamt berichtet nun von einem Fall, der nach Empfinden der Behörde die Sinnhaftigkeit der Neuerung unterstreicht. Demnach sei ein Mann in Miesbach erschienen und habe den ihm nach dem Asylbewerberleistungsgesetz zustehenden Betrag bei einer Mitarbeiterin an der Kasse abholen wollen. Dabei stellte sich jedoch heraus, dass es sich bei dem Schwarzafrikaner nicht um die Person handelte, der er vorgab zu sein.

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Mitarbeiterin erkennt den Betrugsversuch

Der Betrugsversuch flog auf, weil die Mitarbeiterin des Landratsamtes den Asylbewerber kannte, dessen Identität der Mann am Schalter annehmen wollte. Dieser spricht wenig Deutsch und gar kein Englisch. Der Mann am Schalter hingegen sprach Englisch. Die Mitarbeiterin verweigerte daher die Auszahlung. Daraufhin bestand der Mann darauf, der Berechtigte zu sein – nur Frisur und Bart seien anders.

Danach behauptete er, dass er „der Bruder“ des anderen Asylbewerbers sei und in Landshut wohne. Da er aber keine Vollmacht vorweisen konnte, die ihn berechtigte, das Geld in Empfang zu nehmen, verständigten die Mitarbeiter des Landratsamts die Miesbacher Polizei wegen des Erschleichens von Leistungen. Weiter teilt die Behörde mit:

Etwas kleinlaut geworden gab der Angeschuldigte nun an, kein Bruder im engeren Sinne zu sein, sondern nur ein „frère“ im afrikanischen Sinne.

Nach Ankunft der Polizei meldet sich der andere Asylbewerber und bat darum, dass Geld an seinen „frère“ auszuzahlen. Er selbst sei in Köln und auf die finanziellen Mittel angewiesen. Das Landratsamt Miesbach hatte den Aufenthalt in Köln nach eigenen Angaben allerdings nicht gestattet. Dem Mann, der zuvor in einer Unterkunft in Weyarn lebte, wurde verdeutlicht, dass er selbst zu Auszahlung erscheinen und sich dabei auch ausweisen müsse.

Sein “Bruder” wurde von der Polizei identifiziert, er ist in Landshut gemeldet. Der Mann ist auf freiem Fuß, es wird jedoch gegen ihn ermittelt, wie Birger Nemitz, Pressesprecher des Landratsamts, gegenüber der HS bestätigt.

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