Im September 2015 stand fest: Die Gemeinde Warngau wird ungefähr 50 Asylbewerber aufnehmen. Gerade noch rechtzeitig wurde die Unterkunft am Bergfeld fertig. Angekündigt waren 52 Asylbewerber aus der Unterkunft in Tegernsee. Eingezogen sind am 17.12.2015 letztendlich 47.
“Für die fünf freien Plätze hat das Landratsamt eine Familie vorgesehen”, erklärt Anderssohn. Diese hätte nun aber an ihrem aktuellen Aufenthaltsort soziale Kontakte geknüpft und möchte nicht weg. Daher müsse man nun sehen, wie sich das Ganze entwickelt. Derzeit leben nun überwiegend junge Männer, sieben Frauen und ein 13-jähriger Bub in der Unterkunft.
Neuer Wohnort Warngau
Der Umzug von Tegernsee nach Warngau ist in Sachen Wohnkomfort eine Verbesserung. Eine junge Frau berichtet, dass sie froh sei nun in Warngau wohnen zu dürfen. “Die Warngauer sind nett. In der Turnhalle konnte ich nicht schlafen. Die Zimmer in Warngau sind gut”, erzählt die Frau. Dennoch erkundigten sich einige auch sofort nach dem Weg nach Tegernsee.
“Bisher klappt alles wunderbar”, verkündet Anderssohn in ihrem Bericht. Weiter erzählte sie, dass es an Weihnachten natürlich einen klassischen Vorfall gab. Die Heizung fiel aus. Die Helfer konnten, das Problem aber schnell lösen, auch dank der Unterstützung des Nachbars, Pfarrer Doll. Die Helferin ist zufrieden und zuversichtlich. Sie freut sich, dass noch keine Beschwerde einging und sie bisher nur positive Resonanz bekommen hätte.
Anderssohn gesteht, dass auch sie im Vorfeld Bedenken hatte: “Man weiß ja nie was da auf einen zukommt.” Aber dass es so gut läuft, hätte sie sich nicht vorgestellt. “Die sind einfach klasse”, verkündet sie stolz.
Helferkreis formiert sich
Seit Dienstag dürfen auch die Helfer richtig loslegen. Diese Woche startete der Sprachkurs. Drei Mal pro Woche bieten Ehrenamtliche einen Sprachkurs an. Zum ersten Infotreffen kamen fast alle Asylbewerber. Helferin Lena Prieger erzählt, dass die Flüchtlinge “sehr motiviert und dankbar” seien. Wie sich das im Laufe der Zeit entwickle, sei natürlich schwer zu sagen, “aber der Start war gut”, so Prieger.
Neben den Sprachkursen gibt es auch schon eine Radlwerkstatt. Mittlerweile haben immer zwei Asylbewerber ein Fahrrad. Für die Räder soll in einer gemeinsamen Aktion ein Unterstand gebaut werden, damit sie einen festen Platz haben. Die Gruppe Freizeit des Helferkreises hat viele Ideen. Begonnen wird mit gemeinsamen Kochen, Nähen, Filme schauen oder Laufen. Außerdem möchte man versuchen, ein regelmäßiges offenes Treffen zu organisieren. Da muss aber zunächst noch einiges abgeklärt werden.
Bürgermeister Klaus Thurnhuber freut sich über den Bericht von Anderssohn. Er bedankt sich für das Engagement der Helfer und betont: “Dass es so gut funktioniert ist auch dem geschuldet, dass wir so viele Menschen haben, die ehrenamtlich arbeiten und das Bestmögliche leisten.”
SOCIAL MEDIA SEITEN