“Gott sei Dank passiert sowas nicht oft”

Gestern ereignete sich auf der A8 einer der schwersten Verkehrsunfälle in der Region seit langem. Während die Ursache für den ungebremsten Aufprall des LKW auf das Stauende weiter unklar ist, schwebt der Fahrer des zerquetschten Audi weiter in Lebensgefahr. Für die über 100 Helfer bedeutete der gestrige Einsatz vor allem viel Koordination.

Verkehrsunfälle dieser Schwere gibt es im Landkreis Miesbach zum Glück nur selten, meint Kreisbrandrat Riblinger.
Die Bergung des zerstörten Pkw gestaltete sich umständlich, meint Kreisbrandrat Anton Riblinger / Foto: Thomas Gaulke

“Gott sei Dank passiert so ein Unfall hier bei uns nicht oft”, kommentiert Anton Riblinger, Kreisbrandrat des Feuerwehrverbands Miesbach, den gestrigen Verkehrsunfall auf der A8 Richtung Salzburg. Wie berichtet war es gegen 14:55 Uhr zwischen den Anschlussstellen Holzkirchen und Weyarn zu einer folgenschweren Kollision gekommen. Der Fahrer eines Sattelzugs hatte das vor ihm liegende Stauende übersehen.

Deshalb rauschte der 42-Jährige mit 80 km/h in einen Audi-Pkw und drückte das Fahrzeug unter den Anhänger des davor stehenden LKW. Riblinger: “So einen schweren Verkehrsunfall haben wir schon lange nicht mehr gehabt.” Die Bergung gestaltete sich entsprechend aufwendig: Eine Dreiviertelstunde lang arbeiteten die 70 Feuerwehrler aus Holzkirchen, Weyarn und Otterfing mit schwerem Gerät, um den schwerverletzten Mann bergen zu können.

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Warten auf das Gutachten

Laut Riblinger kamen Spreizer, Schere und eine Seilwinde zum Einsatz. Bevor der Pkw geborgen werden konnte, musste zunächst der Sattelzug weggezogen werden. Erst dann konnten die Retter an das zerquetschte Auto heran. Um den lebensgefährlich verletzten Audi-Fahrer aus dem Wagen zu holen, setzten die Retter spezielle Zylinder ein.

Zudem musste der Lkw, unter dessen Anhänger der Pkw gedrückt worden war, mit Unterbaukeilen gestützt werden. Koordiniert wurde der Einsatz von Peter Schlickenrieder und der Freiwilligen Feuerwehr Holzkirchen. Und die hatten viel zu tun. Zu den 70 Einsatzkräften der Feuerwehr, kamen dutzende Helfer vom Bayerischen Roten Kreuz. Mehrere Notärzte, dazu Beamte der Autobahnpolizei.

Audi-Fahrer weiter in Lebensgefahr

Die Ermittler arbeitet unterdessen an der Aufklärung der Unfallursache. Ein Gutachter wurde zur Unfallstelle gerufen, die Ergebnisse seiner Analyse dürften jedoch erfahrungsgemäß noch auf sich warten lassen, so ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd: Es könne Wochen oder Monate dauern, bis die Unfallursache geklärt sei. Kurzfristig lasse sich deshalb noch keine Aussage treffen, so die Behörde.

Der Zustand des Audi-Fahrers ist indes weiterhin kritisch: Der 47-Jährige aus dem Landkreis Rosenheim schwebt laut dem Polizeisprecher weiter in Lebensgefahr. Für den 42-jährigen Fahrer des hinteren Sattelzugs gibt es hingegen Entwarnung: Er sei entgegen der ersten Informationen nicht schwer, sondern nur leicht verletzt, so die Polizei.

Weitere Details zum gestrigen Großeinsatz im ursprünglichen Bericht der Holzkirchner Stimme.

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