Auf das Image kommt es an

Holzkirchen wird in diesem Landkreis nie das touristische Zugpferd sein. Das muss es auch nicht. Zu unschlagbar schön sind der Tegernsee oder der Schliersee. Doch das ewig verschämte Schielen auf die anderen muss aufhören. Der Markt sollte zeigen, wofür er selbst steht.

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Ein Kommentar von Daniela Otto:
Wer macht in Holzkirchen Urlaub, wenn er auch am Tegernsee übernachten kann? Touristisch gesehen hat der Ort ein Problem. Weder liegt unmittelbar ein See noch ein Berg vor der Haustür, Holzkirchen rackert sich am Image des ewigen Verkehrsknotenpunktes, des Durchfahrtsortes ab.

Bislang hat sich die Gemeinde noch nicht aus dem Schlagschatten der touristischen Strahlkraft der südlich gelegenen Seen befreit. Man orientiert sich hier oft nach den anderen: Auf einen Kaffee nach Tölz, ein Waldfest an den Tegernsee, ein Tag im Strandbad von Schliersee.

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Aus diesem Defizit jedoch einen Mehrwert zu schlagen, wäre die große Vermarktungskunst. Bislang ist Holzkirchen darin lediglich ein Zauberlehrling. Das muss sich ändern, will sich der Ort zukünftig touristisch behaupten. Fakt ist: Holzkirchen ist Verkehrsknotenpunkt, mehr umweht vom städtischen Hauch des Industriellen denn von Berg- und Seeluft. Aus dieser „Not“ lässt sich jedoch eine Tugend schlagen.

Stadtnaher Geschäftstourismus als Option

Denn wo gibt es das: Industrie und Gewerbe inmitten von ländlicher Idylle. Vergebens sucht man hier das für Industriestädte so typische Hässliche. Tristesse industrielle? Fehlanzeige. Holzkirchen könnte sich hier deutlich stärker positionieren, sich klarer als DER Vorzeigeort für stadtnahen Geschäftstourismus etablieren. Immer mehr Firmen setzen für Tagungen auf ruhige Landhotels in Stadtnähe. Holzkirchen liegt hierfür ideal und kann durchaus zum Ort werden, wo andere ein- und nicht alle auspendeln.

Bislang ist der Altwirt in Hartpenning jedoch das einzige repräsentative Hotel, das solche Kunden ansprechen könnte. Auch hier hat Holzkirchen Nachholbedarf. Wo es keine schöne Bleibe gibt, will auch keiner bleiben. Denn hierbleiben lohnt sich. Es ist tatsächlich nicht unbedingt nötig, in die südliche Ferne zu schweifen. Mit dem Golfplatz in Valley, dem Reitsport in Thann und den vielen Radwegen könnte sich Holzkirchen auch deutlich besser als exklusives Sportzentrum verkaufen.

Holzkirchen muss dafür, will es sich zukünftig touristisch behaupten, ein Bewusstsein schaffen. Nicht immer nur schauen, was die anderen haben, sondern das Eigene stärken. Auf das Image kommt es an. Und das kann sich der Ort durch geschickte Kampagnen selbst verpassen.

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