Pilze mögen es feucht und warm. Nach regnerischen Tagen und darauffolgender Wärme stehen die Chancen gut, auf dem Waldboden Pfifferlinge, Steinpilze oder Maronen zu finden. Ist man einmal unterwegs, bekommt man meist wie von selbst ein Auge dafür, wo die begehrten Objekte sprießen könnten – in feuchten, bemoosten Mulden oder an Baumstümpfen sind die Erfolgsaussichten größer als auf ausgetrockneten Waldböden.
Hat man einen Pilz gefunden, ist die Chance, gleich in der Nähe auf „Brüder und Schwestern“ zu stoßen, sehr groß. Das Geflecht eines Pilzes bildet häufig mehrere Fruchtkörper. Also kann es sich auch lohnen, nach wenigen Tagen oder Wochen an derselben Stelle wieder nachzuschauen.
Zahlreiche Pilzarten sind in heimischen Wäldern zu finden
Neben verschiedenen Champignonarten sammeln Schwammerlkenner im Herbst vor allem Maronen, Herbsttrompeten, Schopftintlinge und natürlich auch Steinpilze und Pfifferlinge. Rauchblättriger Schwefelkopf, Hallimasch sowie Stockschwämmchen bilden das Schlusslicht der essbaren Pilze.
Doch auch ein wenig Vorsicht ist geboten. Wer die Pilze verzehrt sollte sich zu 100 Prozent sicher sein, was er da bestimmt hat. Eine Verwechslung mit giftigen Doppelgänger geschieht schnell und kann gefährliche gesundheitlich Folgen mit sich ziehen.
Giftige Pilze erregen Beschwerden von Übelkeit und Bauchkrämpfen bis hin zu Magen-Darm-Erkrankungseffekten wie Brechreiz und Durchfall. In den schlimmsten Fällen lösen sie sogar Verwirrungszustände und Halluzinationen aus,
so der Arzt Dr. Florian Meier. Lebensbedrohlich wird eine Pilzvergiftung laut dem Experten, wenn sie akutes Leberversagen hervorruft.
Kostenfreie Pilzberatung
Wer auf Nummer sicher gehen will hat die Möglichkeit an bestimmten Stellen kostenfrei eine Pilzbestimmung vornehmen zu lassen. An den sogenannten Pilzberatungsstellen, ausgeschrieben vom Kreisverwaltungsreferat München hatten Pilzsammler dieses Jahr schon vom 9. August bis zum 18. Oktober die Möglichkeit ihre gesammelten Pilze bestimmen zu lassen. Wenn alle Pilze sicher ungiftig sind, steht einem leckeren Gericht nichts mehr im Weg.
Nur auf die Menge der verzehrten Pilze sollte man achten, denn noch Jahrzehnte nach dem Reaktorunglück in Tschernobyl können Pilze in unseren Gebieten radioaktiv verseucht sein. Ein Sprecher des Landratsamtes erklärt:
Im Rahmen des zentral vom Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit vergebenem jährlichen Probenplan werden über ganz Bayern verteilt regelmäßig Pilze zur Bestimmung des Radiocäsium-Gehaltes angefordert. Im Rahmen dessen war für den Landkreis Miesbach in den letzten 5 Jahren einmal eine Grenzwertüberschreitung bei Pilzen festzustellen.
Ein einmaliger Verzehr von belasteten Pilzen wird in der Regel keine oder keine gravierenden gesundheitlichen Schäden verursachen. Entscheidend sei jedoch immer die Dosis. Deshalb gilt laut deutscher Gesellschaft für Ernährung, nicht mehr als 250 g Wildpilze pro Woche zu verzehren. Außerdem wird empfohlen, die Pilze vor dem Essen auf mindestens 70 Grad Celsius zu erhitzen; so werden auch die Eier des Fuchsbandwurms abgetötet.
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