Aufsichtsrat wegen TTT-Affäre?

Seit zweieinhalb Monaten ist die TTT führungslos. Kürzlich forderte bereits die SPD eine Neubesetzung der Stelle des Geschäftsführers. Jetzt sehen die Freien Wähler Handlungsbedarf. Fünf Gemeinderäte sollen die Bürgermeister kontrollieren.

Die FWG fordert jetzt einen Aufsichtsrat für die TTT - dann sollen fünf Gemeinderäte die fünf Bürgermeister kontrollieren
Die FWG fordert jetzt einen Aufsichtsrat für die TTT – dann sollen fünf Gemeinderäte die fünf Bürgermeister kontrollieren.

Seit Stefan Köhl vor zweieinhalb Monaten von der Bildfläche der Tegernseer Tal Tourismus GmbH verschwunden ist, hat sich wenig getan. Christian Kausch hat die Leitung der TTT übernommen. Ein neuer Geschäftsführer soll erst mal nicht gesucht werden. So jedenfalls die Entscheidung der Tal-Bürgermeister.

Erst vor knapp zwei Wochen äußerte die SPD harsche Kritik an der Informationspolitik der Bürgermeister und forderte die Neubesetzung der Stelle des Geschäftsführers. Auch die FWG in Wiessee sieht Handlungsbedarf und hatte deshalb bei der gestrigen Gemeinderatssitzung einen Antrag zur Gründung eines Aufsichtsrats für die TTT im Gemeinderat eingereicht.

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Birgit Trinkl verlas den vierseitigen Antrag, in dem Bedenken und Forderungen der Räte klar formuliert sind. „Das zehnköpfige beratende Gremium ist wie ein zahnloser Tiger. So kann man den Tourismus nicht voranbringen“, heißt es darin. Auch wird die schlechte Informationspolitik der Bürgermeister erneut kritisiert. Für die FWG steht fest: Es muss ein Gremium geben, das entscheiden kann, nicht nur beraten.

Fünf Gemeinderäte kontrollieren fünf Bürgermeister

Sie fordern deshalb einen fünfköpfigen, freiwilligen Aufsichtsrat. Zusammensetzen soll sich der aus jeweils einem Gemeinderat aus jeder Kommune. Robert Huber (SPD) sah die Sache ein wenig anders: „Die TTT ist ein Unternehmen auf das wir stolz sein könne. Niemand kann sich vorstellen, wie schwer sich die Bürgermeister die Entscheidungen gemacht haben.“ Den FWG-Antrag hält Huber für nicht förderlich. Zwar könne man jetzt zunächst inne halten und schauen wie man weitermacht, doch dann solle man die Stelle des Geschäftsleiters möglichst bald wieder besetzen.

Dem stimmte auch Kurt Sareiter zu: „Bitte nicht noch mehr Politik in die TTT bringen. Wenn fünf Gemeinderäte fünf Bürgermeister kontrollieren sollen, das geht nicht und bringt auch nichts“, so der CSU-Politiker. In einem zweiten Gremium sieht Sareiter keinen Sinn. Trotzdem betonte er, dass der derzeitige Beirat der TTT mehr Stimmrecht haben muss. Das Gremium sei fachlich gut, werde aber ausgebremst und nicht in Entscheidungen einbezogen. Sein Parteikollege Florian Sareiter betonte:

Ich würde die Politik mehr rausnehmen. Bürgermeister sind keine Touristiker, das gehört nicht zu deren Aufgabe. Mit der Ausschreibung sollte man nicht zu lange warten. Wir brauchen einen Kopf der klar denkt und tätig werden kann.

Und auch Bernd Kuntze-Fechner (SPD) bezeichnete es als „verhängnisvoll, noch mehr Gremien reinzubringen. Zu dieser Debatte gehört, dass bald ein neuer Geschäftsführer ernannt wird.“ Auch wenn der Antrag der FWG somit für unterschiedliche Meinungen am Ratstisch sorgte, waren sich in einer Sache doch alle einig: Eine talweite Sitzung aller Gemeinde- und Stadträte würde Sinn machen. Den Antrag der Freien Wähler lehnten die Wiesseer allerdings mit neun zu fünf Stimmen ab.

Neben den Wiesseern werden sich auch die Kreuther in ihrer nächsten Sitzung mit dem Antrag der FWG beschäftigen. Die Rottacher sind sich dagegen noch nicht ganz einig, ob der Antrag in dieser Form Sinn macht. Hermann Ulbricht (FWG) erklärte in der Gemeinderatssitzung am Dienstag:

Von einem Schnellschuss halte ich nichts. Wir werden darüber reden und schauen wie wir weiter machen.

Rottachs Bürgermeister Christian Köck hatte dagegen eine klare Position: „Es ist wichtig, dass es nicht 1000 Köche gibt und aus jeder Gemeinde irgendwelche Strömungen kommen. Im Moment hat jeder eine Idee.“

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