Bereits vor Jahren entschied sich Holzkirchen dazu ein Erdwärmeprojekt zu forcieren. Damit möchte man langfristig unabhängig von den Energiemärkten werden und den Bürgern im Optimalfall auch in Zukunft umweltfreundlichen und günstigen Strom liefern können. Zwischenzeitlich war das Projekt ins Stocken geraten. Im Laufe des Jahres hat sich aber so einiges getan.
Immer wieder mussten die Initiatoren und die Holzkirchner Gemeinderäte sich mit neuen Hindernissen und Veränderungen auseinandersetzen. In einer Marktgemeinderatssitzung im April kam es erneut zu einer hitzigen Debatte. Am Ende der Sitzung die Entscheidung: Holzkirchen wagt die Geothermie. Die Politiker haben sich die Entscheidung nicht leicht gemacht. Mit einer Zwei-Drittel-Mehrheit hat sich der Marktgemeinderat für das mit Risiko behaftete 40-Millionen-Projekt Geothermie entschieden. Doch nicht jeder wollte diesen Kurs mittragen. Aus Protest legten die Ernst-Brüder ihr Mandat nieder.
Durchbruch im Herbst 2015
Im September 2015 stand das Projekt dann schließlich in den Startlöchern und dank des milden Herbstwetters sind die Bauarbeiten nun sehr gut voran geschritten. So wurden bereits die beiden 50 Meter langen Standrohre gesetzt. Sie sind nötig für die Förder- beziehungsweise Reinjektionsbohrung. Den Bereich zwischen Erdreich und den Standrohren wurden anschließend mit Beton aufgefüllt. Dadurch wird sicher gestellt, dass diese fest im Untergrund verankert sind.
„Wir können alle sehr zufrieden sein. Es läuft bisher alles nach Plan“, lauten die Worte von Albert Götz, Leiter der Gemeindewerke. Anfang Dezember erhielt der Bohrplatz und das Projekt noch den kirchlichen Segen. Am Borhplatz wurde ein Marterl der Heiligen Barbara angebracht. Die Schutzheilige der Bergleute soll auf das Holzkirchner Energievorhaben ein Auge haben.
Alle Beteiligten hoffen darauf Anfang 2016 mit den ersten Testbohrungen beginnen zu können. Probleme bereitet derzeit aber der verseuchte Boden. Um die Zufahrtsstraße für Schwertransporter asphaltieren zu können, muss der Sondermüll weggeschafft werden. Erst dann können auch die Bauteile des eigentlichen Bohrturms zugebracht werden.
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