Aus dem Leben eines Flüchtlings …

Ein friedliches Miteinander und die bestmögliche Integration der Flüchtlinge – ein Ziel nicht nur in Holzkirchen. Kommenden Sonntag findet im Fools Theater eine politische Matinee der „Frauen in Schwarz“ statt, die sich mit eben diesem Thema auseinandersetzt und dabei einzelne Asylbewerber und ihre Geschichte vorstellt.

Kommenden Sonntag ist Uche Akpulu (Mitte) erneut im Fools Theater zu Gast und gibt Einblicke in die Flüchtlingsproblematik.
Kommenden Sonntag ist Uche Akpulu (Mitte) erneut im Fools Theater zu Gast und gibt Einblicke in die Flüchtlingsproblematik.

Seit mehr als einem halben Jahr leben Asylbewerber in Holzkirchen. Für den Helferkreis “Asyl” steht ihre Integration an erster Stelle. Bestens strukturiert zeigt sich die Gruppe Ehrenamtlicher: eine Sprachgruppe hilft den Asylbewerbern beim Deutschlernen. Eine andere steht den Containerbewohnern täglich zur Seite und unterstützt sie beim Einkaufen oder bei Arztbesuchen.

Das Interesse an den Asylbewerben ist bei den Holzkirchnern groß. Vor allem Kinder und Jugendliche wollen helfen: erst kürzlich haben Schülerinnen und Schüler des Holzkirchner Gymnasiums eine Spendenaktion gestartet. Im Rahmen des Elternsprechtages gab es Kaffee und Kuchen. Rund 300 Euro haben die Siebtklässler so eingenommen und den Asylbewerbern gespendet.

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Eine ähnliche Aktion gab es auch an der Quirin-Regler-Grundschule. Die Holzkirchner FOS-Schüler veranstalteten ein Volleyballturnier und luden auch die Asylbewerber zum gemeinsamen Spiel ein.

Im Gespräch mit Flüchtlingen

Über die Hintergründe der Flucht und die ehemaligen Lebensumstände der Asylbewerber wissen jedoch die meisten nur sehr wenig. Woher kommen sie? Warum mussten sie ihr Land verlassen? Wie sehen sie ihr Land heute? Mit welchen Ängsten und Hoffnungen sind sie nach Deutschland gekommen?

Eine Pressekonferenz Ende November gab erste Einblicke in die Motivation einiger Flüchtlinge. Der 22-jährige Tesfaldet aus Eritrea erzählte dabei seine Geschichte: der Grundschullehrer war aus Angst vor dem Militär über Äthiopien, den Sudan und Libyen bis nach Italien geflohen.

Meist bei Nacht und in Angst vor wilden Tieren und ohne Wasser hätte er den langen Marsch durch Regenwald und Wüste zurückgelegt, so Tesfaldet. Mit dem Zug sei er dann von Italien aus weiter nach Deutschland geflohen und schließlich in München angekommen.

Wenn Flüchtlinge in Deutschland von der Polizei aufgegriffen werden, haben sie meist schon viel erlebt.
Wenn Flüchtlinge in Deutschland von der Polizei aufgegriffen werden, haben sie meist schon viel erlebt.

Geschichten wie diese geben einen ersten Einblick in die Lebensumstände der meist noch sehr jungen Asylbewerber. Darum soll es kommenden Sonntag ab 11 Uhr bei der politischen Martinee der “Frauen in Schwarz” im Fools Theater gehen.

Zu Gast ist unter anderem Uche Akpulu, Biochemiker und Umweltberater aus Nigeria, der seit elf Jahren in Deutschland lebt und seit 2010 beim Bayerischen Flüchtlingsrat aktiv ist. Er ist Mitbegründer des Arbeitskreises Panafrikanismus München e.V. und wird die Matinee moderieren. Der Eintritt beträgt sechs Euro.

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