Aus der Ego-Perspektive: Rauf geht’s!

Am vergangenen Wochenende fand das 12. MTB-Festival Tegernseer Tal statt. Am Sonntag waren die drei Hauptrennen des Wochenendes. Wir waren dabei, um die Stimmung vor Ort und die Emotionen auf der Strecke mitzuerleben. Dazu haben wir unseren „Triathlon-Praktikanten“ Jakob Halm mit Helmkamera auf die Strecke geschickt.

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Schon weit vom Festival-Gelände entfernt hört man Musik und sieht vor allem Fahrräder ohne Ende. Als Erstes steht die Abholung der Startunterlagen an. Also ab in das große Bierzelt und die Akkreditierung abschließen.

Bei vielen Rennen geht man zur Anmeldung, sagt seinen Namen und bekommt dann die Startnummer und vielleicht sogar noch einen Müsliriegel. Doch beim Mountainbike-Festival ist es ein wenig anders: Der Starterbeutel ist prall gefüllt mit Geschenken der Sponsoren: Radlflaschen, Shampoo, Müsliriegel, Schutzbleche etc.

Sportliches Rahmenprogramm

Bis zum Start ist noch genügend Zeit. Doch langweilig wird einem vor Ort nicht. Fast alle halbe Stunde erfolgt ein Startschuss und neue Biker gehen auf die Strecken. Noch dazu gibt es die große Bike-Messe. Fahrräder, Klamotten und Sporternährung – alles, was der Sportler so braucht.

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Dann geht’s kurz zum Einradeln und an die Startaufstellung. Die pushende Musik und die Sprecherin lassen schnell extreme Aufregung aufkommen. Und dann geht’s auch schon los. Der Startschuss zur Strecke B mit 55 Kilometern und knapp 2.000 Höhenmetern erfolgt um 10:30 Uhr.

Die ersten Fahrer schlagen von Anfang an ein sportliches Tempo an, da darf man sich nicht übernehmen. Zuerst geht es flach in Richtung Wallberg, dann die Wallbergstraße hoch. Dort zeigt sich schnell, wer zu viel will und wer topfit ist. Das Feld zieht sich in die Länge und es geht eine gefühlte Ewigkeit bergauf.

Über Stock und Stein

Endlich geht es eine Schotterstraße bergab und man sieht schon eine „Ideallinie“, die die Fahrer vor einem gebildet haben. Der Weg geht geradeaus, doch die Biker stürzen sich nach rechts in den Wald. Der erste Trail des Tages.

Den Anfang bildet eine ohnehin schon schwere Wurzelpassage, die durch das Gewitter am Abend vorher auch noch rutschig und nass ist. Einige Fahrer fahren komplett durch, die anderen tragen ein kleines Stück. Etwas einfacher geht es dann auf dem Single-Trail weiter. Steine, Wurzeln und Äste bilden natürliche Hindernisse, durch die man manövrieren muss.

Verpflegungstelle beim 12. MTB-Festival Tegernseer Tal
Verpflegungsstation beim 12. MTB-Festival Tegernseer Tal

Ans Stürzen sollte man in solchen Momenten einfach nicht denken. Mit einem Höllentempo kommt man unten wieder an. Auf dem Weg zur ersten Verpflegungsstation wird nochmal ein sehr hohes Tempo angeschlagen, denn es ist flach. Und man fährt nicht nur gegen die Gegner, sondern vor allem gegen die Zeit.

Die Qual der Wahl

Durch die Hitze und die Anstrengung waren gestern vor allem Getränke gefragt. Wasser, ISO und Cola gab es bei der Verpflegung zur Auswahl. Die meisten Teilnehmer haben sich einfach ihre Flaschen wieder aufgefüllt. Denn der zweite Berg folgte gleich. Hoch zur Skistation der Sutten, an der Moni Alm vorbei, immer weiter bergauf.

Oben angekommen, geht es auch schon wieder nach unten. Kurz sieht man sogar den Sessellift. Es geht so lange runter, bis man durch die Erschütterungen schon fast nicht mehr bremsen kann. Doch das gehört beim Mountainbiken einfach dazu.

Zumindest für mich. Deshalb musste ich bei den Abfahrten immer wieder einige Fahrer an mir vorbei lassen. Denn die schienen komplett ohne zu bremsen die Berge runterzuschießen.

Fast wie im Urlaub

Bei Kilometer 40 und weit mehr als 1.000 Höhenmetern sind die Beine schon ganz schön leer, aber ein Berg kommt noch. Durchbeißen. Es geht noch einmal ganz schön hoch und rasant wieder bergab. Zum Schluss wird die Anstrengung aber belohnt. Jeder Fahrer wird bei der Zieleinfahrt gefeiert wie ein Sieger.

Nach der Verpflegung im Ziel kurz abwaschen und die Atmosphäre genießen, sich mit Gleichgesinnten austauschen und die Beine hochlegen. Ein tolles Erlebnis, bei dem trotz der enormen Leistung der Spaß am Sport im Vordergrund steht. Sehr menschlich und freundschaftlich.

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