Am gestrigen Montag fand die Vorstandssitzung der Hanns-Seidel-Stiftung (HSS) statt. So erfuhr es die TS-Redaktion von HSS-Pressesprecher Hubertus Klingsbögl. Im Zuge dessen ging es auch um die laufenden Pachtverträge der Stiftung.
Tagen in Wildbad Kreuth wird teurer
Während die HSS Eigentümer des zweiten Bildungszentrums auf Kloster Banz ist, ist das Bildungszentrum in Wildbad Kreuth „nur“ gepachtet. Eigentümer des Areals ist die Herzogliche Familie des Hauses Wittelsbach. Die HSS ist jahrzehntelanger Pächter. Immer wieder wurde der ursprünglich Mitte der 1970er-Jahre geschlossene Pachtvertrag verlängert.
Doch jetzt soll der Pachtzins für die HSS merklich teurer werden, wie die Vorstandsmitglieder in der gestrigen Sitzung erfuhren. Dass die HSS den erhöhten Pachtzins an die Mieter ihres Bildungszentrums – unter anderem auch an die CSU – weitergeben wird, versteht sich von selbst. Um wie viel die Summe sich erhöhen wird, darüber möchte Klingsbögl keine Auskunft geben. „Wir geben da keine Zahlen raus“, heißt es aus dem Münchner Stiftungssitz.
Gut informierte Kreise wollen von einer Steigerung auf 630.000 Euro pro Jahr wissen. Bisher zahlt die Stiftung 84.000 Euro Miete im Jahr, zuzüglich Gebäudeunterhalt. Diese Steigerung möchte man sich in der CSU nicht leisten, so heißt es. Auch wenn man mit Wildbad Kreuth seit Jahrzehnten quasi untrennbar verbunden ist, wäre das wohl das Aus für die romantischen, typischen, aber auch häufig streitbaren Wintertagungen im idyllischen Wildbad.
Muss sich CSU neue „Heimat“ suchen?
„Es ist kalt draußen, und es poltert aus der CSU, also muss ein neues Jahr angebrochen sein.“ So lautet ein typisches Zitat im Zusammenhang mit der CSU-Winterklausur. Veröffentlicht in einem Artikel der Süddeutschen Zeitung über den Beginn der Klausurtagung in Wildbad Kreuth. Ein eisiges Klima hatten die Christsozialen aber laut SZ bereits vor ihrem Eintreffen in Wildbad Kreuth verbreitet.
Die Stiftung als Pächter wird sich wohl auf finanzielle Abenteuer und explodierende Pachtsummen nicht einlassen. Doch noch ist Pressesprecher Klingsbögl hoffnungsfroh, dass es nicht so schlimm kommen wird, wie vermutet und man sich mit der Herzoglichen Familie auf einen fairen – und tragbaren – Pachtpreis einigen wird. „Wir sind in Vertragsverhandlungen“, so knapp formuliert er es offiziell.
Dass es teurer für Mieter wird – wie die CSU – in Wildbad Kreuth zu tagen, scheint festzustehen. Wie viel teurer, weiß man nicht. Und auch nicht, inwieweit man einen höheren Mietpreis mitgehen wird. Die nächste Winterklausur in Wildbad Kreuth ist aber auf jeden Fall noch gesichert, da der Pachtvertrag frühestens im März 2016 ausläuft.
SOCIAL MEDIA SEITEN