Aus Sassa Bar wird Wuidara-Biergarten

Eine 36 Quadratmeter große Bar trifft auf strenge Abstandsregelungen einer Pandemie. All das, was die Sassa-Bar am Leeberg in Tegernsee ausmachte, fällt weg. Der Geschäftsführer Johannes Rabl stellt deshalb um. Das gefällt nicht allen, doch er ist überzeugt.

Die Sassa-Bar in Tegernsee wird zu “Wuidara Bar und Biergarten”. / Quelle: Johannes Rabl

Sassa-Bar war vor Corona, nun wurde „Wuidara Bar & Biergarten“ ins Leben gerufen. Am vergangenen Wochenende konnten BesucherInnen das neue Konzept in Tegernsee am Leeberg testen, berichtet Johannes Rabl, Betreiber des Leeberghofs. Grund für die Umstellung ist die Pandemie und ihre Folgen.

In der Corona-Zeit habe man vieles hinterfragen müssen, erklärt Rabl. „Wir haben gesehen, dass es einen unglaublichen Trend gibt in Richtung Natura, aktiv sein, draußen sein, die Heimat erleben“. Diese Feststellung, in Kombination mit den Richtlinien vom Gesetzgeber, brachten Rabl zu einem Entschluss:

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Wir haben diese beiden Punkte verbunden, nämlich keine Partys wie üblich an der Sassa-Bar und andererseits der Trend zu Aktivitäten in der Natur, und passen das jetzt zumindest mal für diesen Corona-Sommer entsprechend an.

Man wolle eine breitere Gruppe ansprechen. Egal ob MountainbikerInnen, SpaziergängerInnen oder Einheimische. Man heiße alle und jeden Willkommen, „nämlich auf etwas ganz einfaches und unelitäres“, betont Rabl. In diesem Sinne wurden die Möbel ausgetauscht. Mit den Abstandsregelungen seien die alten Möbel nachteilig, für nur 10 Personen hatte man auf der Terrasse Platz.

So sah es früher aus: Die großen Sessel der Sassa-Bar wurden ausgetauscht, um den Abstandsregelungen gerecht zu werden

An Stelle der riesigen Sessel gibt es daher elf neue Biergartenmöbel. Die Barhocker am Balkon für 15 bis 20 BesucherInnen bleiben erhalten. Außerdem neu ist der Stammtisch aus dem alten Nussbaum, an dem als „Tisch der Begegnung“ acht Personen sitzen können. „Also ungefähr haben wir jetzt trotz der Abstandsregelungen eine Kapazität von 50 Personen“, bestätigt Rabl. Es gebe außerdem noch einen weiteren Hintergedanken, fügt er hinzu:

In dem Wuidara-Konzept soll die Regionalität bei den Speisen und Getränken sichtbar werden. Daher ist jetzt alles regional und hausgemacht. Es gibt im Prinzip ein Tegernseer Angebot, das war mir wichtig.

Angeboten werden Produkte der eigenen Marke „Wuidara Tegernsee“, die Rabl im März dieses Jahres entwickelt hat. Dem neuen Konzept wehte Kritik entgegen. NutzerInnen der Plattform Facebook kommentieren, der Flair sei mit dem neuen Ambiente verloren gegangen. Die einzigartige Sassa-Bar sei zu einem Mainstream-Biergarten am Tegernsee geworden. Das Bedauern kann sich Rabl erklären:

Ich verstehe das natürlich, wenn man ein System und eine Idee, die seit vielen Jahren etabliert ist, plötzlich anpackt und der Aufschrei groß ist. Aber das positive Feedback kommt von denen, die drin gesessen sind. Und das negative kommt von denen, die nicht drin gesessen sind.

Mit den alten Sesseln könne nicht die Stimmung von früher aufkommen, da ist sich Rabl sicher, und verweist auf die Abstandregelungen. Außerdem macht er klar: „Ich lasse das Wort Allerwelts-Biergarten nicht gelten, zeigen Sie mir einen zweiten Biergarten am Tegernsee der so einen Ausblick hat“.

Die alten Möbel werden nicht entsorgt

Ob sich das neue Konzept wirklich durchsetzen kann, ist von den Gästen abhängig. Am ersten Wochenende sei der Anspruch sehr positiv gewesen, versichert Rabl. Wie es weitergeht, sollte es im nächsten Jahr zu Lockerungen der Richtlinien kommen, weiß er noch nicht:

Ich wollte einen Anreiz schaffen, eine neue Stimulation. Wenn wir sehen es ist super beliebt, machen wir es vielleicht nochmal.

Sollte man merken, dass „Stammgäste und Freunde des Hauses etwas anderes mehr schätzen“, sei das kein Problem. Die alten Möbel sind noch vorhanden und können jederzeit wieder genutzt werden.

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