Ausblick: Zukunft der erneuerbaren Energien bei Axpo

Wind statt Öl, Sonnenlicht statt Kohle: Der Wandel von fossilen Energieträgern zu grünem Strom ist in vollem Gang – vorangetrieben durch Vorreiter wie die Axpo. Sie ist mittlerweile die größte Produzentin von Strom aus erneuerbaren Quellen in der Schweiz und darüber hinaus international tätig. Ihr Beispiel zeigt: Eine erfolgreiche Energiewende endet nicht bei der Bereitstellung von Kilowattstunden. Es braucht auch durchdachte Lösungen für die Vermarktung, um jenseits von staatlichen Förderprogrammen Sicherheiten zu schaffen.

Erneuerbare Energien bei der Axpo: eine Erfolgsgeschichte seit 1990

Die Geschichte des grünen Stroms bei der Axpo begann mit einer kleinen Veränderung, die großes Bewirken sollte. Es war im Jahr 1990, als die erste Solaranlage der Schweizer Versorgerin in Betrieb ging – direkt auf dem Firmengelände in Baden. Ihre Leistung von 2,6 Kilowatt war damals beachtlich – heute liefern Dachanlagen deutlich mehr. Und es blieb nicht bei kleinen dezentralen Lösungen. In 30 Jahren entwickelten sich die Technik und das Know-how der Axpo entscheidend weiter. Mittlerweile realisiert das Unternehmen Großprojekte mit Solarkraftwerken, die ganze Städte versorgen können. In Kalabrien, im sonnenverwöhnten Süden Italiens, ist zum Beispiel eine Anlage mit 13 MW Leistung im Aufbau. Die Axpo agiert hierbei als verlässliche Partnerin der italienischen Industrie und ist entscheidend an der Entwicklung der Agrivoltaik in Südeuropa beteiligt.

Ein zweites Beispiel für den heutigen Stand der Technik ist die alpine Solaranlage in Glarus Süd. Hier sind 10 MW in Planung, und zwar mit einer wichtigen Besonderheit: Durch die Lage in den Bergen wird die Anlage auch dringend benötigten Winterstrom in hoher Ausbeute liefern. Dafür werden auf einer Fläche von 120.000 Quadratmetern 36.000 Solarmodule errichtet. Die jährlich erwartete Menge von 13 Gigawattstunden grünem Strom reicht aus, um mehr als 3.000 Haushalte komplett zu versorgen. Partner der Axpo ist in diesem Fall die Gemeinde Glarus Süd, die in mehrfacher Hinsicht von dem Projekt profitiert. Gemeinderat Stefan Maduz, Departementsvorsteher Wirtschaft und Finanzen, betont: „Mit dem Bau der Anlage können wir nicht nur wichtige Gemeinde-Einnahmen generieren, sondern nehmen auch unsere Verantwortung als Gemeinde wahr, die erneuerbaren Energien auszubauen.“

Erneuerbare Energien sind für die Axpo mehr als Solar

Solartechnik ist eine der bekanntesten Möglichkeiten, erneuerbare Energien zu nutzen – aber bei Weitem nicht die einzige. Gerade vor dem Hintergrund der Netzstabilität ist es wichtig, das Portfolio an Klein- und Großkraftwerken möglichst zu diversifizieren. Genau diesen Plan verfolgt auch die Axpo, die ihr Geschäftsmodell für die Bereitstellung klimafreundlicher Energieträger auf vier großen Säulen aufbaut: Wasserkraft, Solar, Wind und Biomasse.

Strom aus Wasserkraft ist dabei das „traditionelle“ Produkt des Schweizer Strommarkts. Wasserkraft deckt mehr als die Hälfte des inländischen Bedarfs. Hierbei kommt dem Land zugute, dass es durch die alpinen Regionen viele geeignete Wasserläufe gibt, um Strom zu produzieren. Die Axpo ist auf diesem wichtigen Markt in führender Position vertreten. Zum Hydro-Kraftwerkspark (dazu zählen Eigentum und Beteiligungen des Unternehmens) gehören gut 60 Anlagen in der Schweiz – darunter verschiedene Pumpspeicherkraftwerke.

Biomasse als Energieträger ist im Vergleich zur Wasserkraft deutlich jünger, aber eine ebenso wichtige Stütze. Genau wie Wasserkraft ist Strom aus Biomasse jahreszeitlich unabhängig verfügbar. Die Axpo setzt dafür auf Anlagen, die Holz und Reststoffe wie Ernteabfälle verwerten.

Neben Solaranlagen, Biomasse- und Wasserkraftwerken setzt die Axpo auf Windenergie. Eine Besonderheit im Windkraft-Portfolio der Axpo ist die starke Internationalisierung. Als führende Schweizer Versorgerin ist die Axpo nicht nur auf ihrem Heimatmarkt aktiv, sondern fördert Windkraftprojekte in ganz Europa. Und das mit hervorragenden Aussichten: Das Unternehmen plant den Aufbau weiterer Anlagen bis zu einer Leistung von 3 Gigawatt in Europa. Ein wichtiger Standort dafür ist Deutschland, wo die Axpo mit der seit 2015 zum Unternehmen gehörenden Volkswind-Gruppe vertreten ist. Sie allein verfügt über Windkraftanlagen mit einer Leistung von fast 1.500 MW in Deutschland und Europa.

Erzeugung, Vermarktung, Handel: ein Dreiklang für grünen Strom

Die Produktion mit Solar-, Wind- oder Wasserkraftwerken ist unverzichtbar, um zukünftig klimafreundlichen, emissionsfreien Strom aus erneuerbaren Energieträgern bereitzustellen. Entsprechend ist das Engagement der Axpo, den Ausbau mit eigenen und im Auftrag geplanten Anlagen zu fördern, ein entscheidender Baustein der Energiewende. Die Bereitstellung von Produktionskapazitäten allein ist jedoch nicht ausreichend. Gerade vor dem Hintergrund unsicherer staatlicher Förderungen wünschen sich vor allem die so wichtigen gewerblichen Nutzer von Grünstrom und Betreiber von Anlagen Sicherheiten. Zudem sind mit dem Ausbau der Anlagen Herausforderungen verbunden, etwa in Bezug auf die Versorgungssicherheit und Netzstabilität. Diese betreffen die gesamte Gesellschaft, schließlich möchte niemand die Gefahr von Blackouts hinnehmen. Und nicht zuletzt muss die Produktion von umweltfreundlichem Strom wirtschaftlich rentabel sein – in allen drei Bereichen liefert die Axpo ebenfalls Lösungen.

Nicht so sichtbar wie Windräder oder Solarparks, aber ebenso relevant für eine gelungene Energiewende sind Power Purchase Agreements. Das sind langfristige Stromabnahmeverträge, die gerade im Bereich der erneuerbaren Energien zu einem der wichtigsten Werkzeuge geworden sind. Sie machen es möglich, umweltfreundliche Stromprojekte auch ohne Subventionen zu finanzieren und langfristig wirtschaftlich sicher zu nutzen. Die Axpo übernimmt hierbei eine Schlüsselrolle, denn sie ist Vermittlerin zwischen Produzenten und Nutzern des Stroms.

Domenico De Luca, Head Trading & Sales bei Axpo, erklärt, warum PPAs so vorteilhaft sind: „In zahlreichen Ländern, in denen Axpo aktiv ist, sind Investoren und Produzenten im Bereich der erneuerbaren Energien verstärkt auf der Suche nach Stromabnehmern, die ihren Projekten Investitions- und Preissicherheit geben. Gleichzeitig sind immer mehr energieintensive Industrieunternehmen im Rahmen ihrer Nachhaltigkeitsstrategie bestrebt, langfristig Strom aus erneuerbaren Energiequellen zu beziehen. PPAs sind somit Treiber der Energiewende. Axpo spielt dabei eine wichtige Vermittlerrolle zwischen den Produzenten und den Konsumenten. Dieses Geschäft werden wir in Zukunft weiter ausbauen.“

Hierbei kommen der Axpo ihre langjährige Expertise und ihre internationale Vernetzung zugute. Das Schweizer Unternehmen ist in etwa 40 Märkten in Europa, Asien und den USA engagiert. Daraus ergibt sich eine weltweit führende Expertise für die Abwicklung von PPAs.

Ein vergleichsweise junges Projekt der Axpo ist der Aufbau von Speicherlösungen. Hierzu wurden 2024 zum Beispiel Vorhaben in Schweden und Polen initiiert. Batteriespeicher im großen Maßstab haben gleich mehrere Vorteile. Sie speichern überschüssigen Strom aus erneuerbaren Quellen und machen ihn für Zeiten höherer Nachfrage nutzbar. Damit sparen sie direkt Kilowattstunden ein, die sonst aus Kohle oder anderen fossilen Energieträgern geliefert werden müssten. Zudem stabilisieren die großen Stromspeicher das Netz, tragen also zur Versorgungssicherheit bei. Und sie ermöglichen den Handel, was wirtschaftlich noch einmal interessante Möglichkeiten bietet.

Zukünftige Technologien: Geothermie, grüner Wasserstoff und Co.

Wie werden sich die erneuerbaren Energien in Zukunft entwickeln? Die Pläne und Projekte der Axpo zeigen, in welche Richtung es gehen wird. Windkraft, Solar-Großkraftwerke, Batteriespeicher und PPAs werden in den kommenden Jahrzehnten wichtige Motoren der Energiewende bleiben. Dabei ist es entscheidend, nicht nur Klimaziele, sondern auch wirtschaftliche Entwicklungen im Blick zu behalten – ganz wie bei der Axpo, die 2023 hervorragende Geschäftszahlen vorlegen konnte.

Darüber hinaus gibt es weitere spannende Zukunftsthemen. Eines davon ist die Geothermie, die viele Privatleute bereits nutzen, um ihre effizienten Wärmepumpen zu betreiben. In weitaus größeren Maßstäben gedacht, bietet die Geothermie auch Möglichkeiten, klimafreundlichen Strom zu produzieren. Pilotprojekte in der Westschweiz haben das Potential, zu zeigen, inwieweit das in Mitteleuropa realisierbar sein wird.

Ein weiteres spannendes Zukunftsthema ist der Energieträger Wasserstoff. Er lässt sich mit klimafreundlichem Strom produzieren und könnte dann als Energiespeicher fungieren. Auf diese Weise wäre es möglich, auch Schwerindustrien, die Logistik und andere Sektoren zu dekarbonisieren. Erste Projekte zeigen gute wirtschaftliche Aussichten. Die Axpo ist auch in diesem Zukunftsbereich engagiert und unterstützt zum Beispiel Unternehmen beim Aufbau ihrer grünen Wasserstoff-Produktion.

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