Aussterbendes Ortszentrum neu belebt

Anfang 2016 hatte es der Holzkirchner Einzelhandel wahrlich nicht einfach. Vor allem das Ortszentrum traf es hart. Ein Geschäft nach dem anderen schloss seine Pforten und die Attraktivität des Ortes sank rapide. Doch im Laufe des kämpfte sich der Markt langsam wieder ins Geschäftsleben zurück.

Nach und nach konnte der Oskar-von-Miller-Platz wieder belebt werden. /Archivbilder

Wer Anfang des Jahres am Oskar-von-Miller-Platz vorbei schlenderte, hatte außer leeren Schaufenstern nicht viel zu sehen. Nachdem das Herrenmodegeschäft „Alex F.“ seine Tore schloss, folgten „Ella Young Fashion“, das „Schuhhaus Linse“ und der Juwelier Ernst dem traurigen Beispiel.

Das Secondhandgeschäft und die Buchhandlung “Hummelberger” in der Münchner Straße sowie “Christinas Blumenladen” waren die Schlusslichter dieses regelrechten “Geschäftssterbens”. Das Ende der Buchhandlung erstaunte selbst Bürgermeister Olaf von Löwis:

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Diese Nachricht hat mich echt überrascht. Hier gab es natürlich die Probleme mit dem schmalen Gehweg und dem lauten Verkehr, dennoch war ich oft in der Buchhandlung. Da fragt man sich, ob die Schließung vielleicht auch mit der Branche etwas zu tun hat und gerade Bücher vielleicht eher online bestellt werden.

Viele Geschäftsleute beschwerten sich über zu wenig Kundschaft, die Konkurrenz durch das HEP und den Onlinehandel. Zu viel Verkehr und zu wenig Parkplätze waren aus der Sicht einiger Unternehmer große Problempunkte für Holzkirchens Einzelhandel. Auch aus Sicht der Gemeinde waren die vielen Schließungen nicht erfreulich.

Von Löwis war erpicht darauf, eine Lösung für den Oskar-von-Miller-Platz zu finden. Damals erklärte der Rathauschef:

Wir sind dahinter, dass das Areal schnellstmöglich wieder mit guten Geschäften bestückt wird.

Im Rahmen der Standortförderung wollte die Gemeinde daher die Situation als Berater vorantreiben. Denn ein leerstehender Platz Mitten im Zentrum wäre nicht nur ein schlechtes Zeichen für Holzkirchens Einzelhandel, sondern auch der Albtraum für jeden Belebungsversuch der Innenstadt.

Leerstand als Chance?

Dennoch sah von Löwis, vor allem im Rahmen des Ortsenwicklungskonzeptes, auch Chancen, gemeinsam mit den Einzelhändlern den Ort attraktiver zu gestalten. „Wir sind dabei hier etwas zu verändern und uns mit den Einzelhändlern in Verbindung zu setzen, was sie wirklich wollen“. Auch die Inhaber seien gefragt, die Attraktivität ihres Geschäftes zu steigern und zum Beispiel bei Aktionen und Veranstaltungen mitzumachen. 

„Der Sommer- oder Winterzauber beispielsweise, ist für die Einzelhändler eine schöne Möglichkeit ihre Präsenz zu steigern. Viele denken man zahlt hier drauf, aber der Werbeeffekt ist enorm, das spricht sich rum“, war sich der Bürgermeister sicher.

Eine Ende ohne Schrecken

Und so kam schon im Frühjahr neue Hoffnung auf. Gleich zwei neue Modeboutiquen bereicherten die Marktgemeinde. In der Tegernseer Straße eröffnete “Dresscode” und aus dem ehemaligen “Ella”- Modegeschäft wurde “SiMode“. Im Sommer wurde aus dem ehemaligen Juwelier Ernst ein EMS-Bodystreet Studio.

Im Laufe des Jahres wurde schließlich die Buchhandlung zum Handy-Shop, das Secondhandgeschäft zum Asia-Nagelstudio. Zuletzt wurde bekannt, dass in den ehemaligen Blumenladen ein Optiker einziehen soll.

So fanden alle leeren Geschäfte wieder neue Besitzer und der Ortskern füllte sich wieder mit Leben. Vor allem hat man das am diesjährigen Simon-Judi-Markt gesehen, bei dem viele Händler aktiv mitmachten und die Holzkirchner deren Angebote gerne annahmen.

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