Bärlauchs böse Brüder

Die Suche nach Bärlauch, dem köstlichen Wildgemüse, treibt gerade wieder viele Menschen nach draußen. Doch Vorsicht! Der harmlose Bärlauch ist leicht zu verwechseln mit hochgiftigen Pflanzen.

Bärlauch – wird gern gegessen, aber oft verwechselt. / Foto: Volker Grosser

Bärlauch – ein Wildgemüse, das mit Schnittlauch, Zwiebel und Knoblauch verwandt ist. Gerne wird die essbare Pflanze in der Frühjahrsküche verwendet. Als Gewürz, für Dip-Saucen, Kräuterbutter und Pesto oder ganz allgemein als Gemüse. Trotz des typischen Knoblauch-Geruchs, der beim Reiben der Blätter entsteht, wird Bärlauch beim Sammeln immer wieder mit dem Maiglöckchen oder den im Frühjahr austreibenden Blättern der Herbstzeitlosen verwechselt. Der Volksmund bezeichnet ihn wegen seines Geruchs auch als „wilder Bruder des Knoblauchs“.

Kommt man mit den giftigen Maiglöckchen oder Herbstzeitlosen in Kontakt, sollte man sich unbedingt gründlich die Hände waschen, warnt die Johanniter Unfall-Hilfe. Bei Verdacht auf eine Vergiftung, insbesondere bei versehentlichem Verzehr, ist unverzüglich der Rettungsdienst über die europaweite Notrufnummer 112 anzurufen. Bei Bewusstlosigkeit sind Betroffene in die stabile Seitenlage zu bringen. Fällt die Atmung aus, sollte umgehend mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung begonnen werden.

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Bei Vergiftung nicht erbrechen

Bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes sollten Betroffene auf keinen Fall erbrechen, damit in der Klinik anhand der Essensreste bestimmt werden kann, um welche Pflanze es sich gehandelt hat. Viele Sammler versuchen anhand des Dufts, den Bärlauch von den giftigen Maiglöckchen und Herbstzeitlosen zu unterscheiden. Der Geruchstest ist aber nicht zuverlässig. Denn die Finger nehmen bereits den Knoblauchduft nach dem erstmaligen Reiben an. Bärlauch wächst von März bis April/Mai hauptsächlich in lichten Auenwäldern, aber auch an Flussufern und auf schattigen Wiesen. An diesen Stellen können auch die giftigen Maiglöckchen und Herbstzeitlosen wachsen.

Diese Merkmale können helfen eine Verwechslung zu vermeiden:

• Die Blätter des Bärlauchs duften nach Knoblauch. Vorsicht: Die Finger nehmen den Knoblauchgeruch beim ersten Reiben an, weswegen der Geruchstest danach nicht mehr ausschlaggebend ist.

• Die Blätter haben einen Stiel, wachsen in Gruppen und dicht beieinander. Ihre Unterseite ist hellgrün und matt.

• Die Blätter von Maiglöckchen sind etwas härter als die des Bärlauchs.

• Die Blätter der Herbstzeitlosen haben keinen Stiel und wachsen aus einer
Rosette heraus.

Die Johanniter empfehlen zudem eine regelmäßige Auffrischung von Erste-Hilfe-Kenntnissen, um im Ernstfall richtig helfen zu können. Infos zum Kursangebot der Johanniter gibt es im Internet unter www.johanniter.de/erstehilfe oder telefonisch unter 0800-0191414.

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