Bäume müssen neuem Gehweg weichen

In Bad Wiessee schreitet der Bau der Jägerhof-Residenzen fort. Auf insgesamt 11.000 qm entstehen sieben Häuser. Um das Projekt zu verwirklichen, wurden bereits vor längerem 43 Bäume gefällt. Alles in Abstimmung mit den Behörden, wie der Bauherr betont.

Doch am vergangenen Donnerstag mussten erneut drei Bäume weichen. Der Grund: Sie standen einem geplanten Gehsteig im Weg.

Am vergangenen Donnerstag an den Jägerhof-Residenzen
Die Bauarbeiten an den Jägerhof-Residenzen sind weit fortgeschritten. Nun mussten aber nochmal drei Bäume weichen.

Bereits seit 2006 befasst sich die Gemeinde Bad Wiessee mit der Bebauung der Fläche in der Koglkopfstraße. Lange Zeit hatten die Pläne der Gemeinde nicht gefallen, schließlich wurde das Projekt jedoch abgesegnet. Wiessees Zweiter Bürgermeister Robert Huber bezeichnete das Bauvorhaben als „vernünftige Bebauung“. Als Bauherr tritt die Jägerhof GmbH auf. Sieben Häuser verschiedener Typen mit jeweils drei bis sechs Wohnungen werden entstehen. Weichen mussten dazu im Mai vergangenen Jahres auch mehrere dutzend Bäume. Das Fällen der insgesamt 43 Fichten war dabei unter anderem mit der Unteren Naturschutzbehörde abgesprochen worden.

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Und auch das aktuelle Entfernen der drei weiteren Bäume sei, wie Architekt Friedrich Adam Mayer auf Nachfrage betont, mit dem Landratsamt, der Gemeinde und dem Wiesseer Bauausschuss abgestimmt. Laut Mayer „wurde nicht ein Zweig weggeschnitten, der nicht abgesprochen war“. Der zuständige Architekt erläutert, dass die drei Bäume an der Freihausauffahrt deswegen entfernt werden mussten, um Platz für einen Gehsteig zu schaffen. Dabei seien diese teilweise bereits am Absterben gewesen. Für die drei Bäume werden neun Stieleichen als Ersatz gepflanzt.

Bäume retten – nur wie?

Das Anlegen eines rund 1,5 Meter breiten Gehwegs war eine der Auflagen der Gemeinde, wie Helmut Köckeis vom Wiesseer Bauamt erklärt. Dieser müsse zu Kosten der Jägerhof GmbH entstehen, auch hätte die Grundabtretung an die Gemeinde erfolgen müssen. In der Sitzung wurde „ein Plan B, diskutiert, um die Bäume zu bewahren“. „Überall dort, wo die Bäume bereits stehen, wäre es zwingend erforderlich, mit dem Gehweg in öffentliche Verkehrsflächen auszuweichen“, sagt Köckeis.

Dies geschieht nun entlang der Koglkopfstraße, wo die straßennahen Bäume erhalten bleiben. Dafür wird jedoch die Straße verengt. Das sei keine schlechte Sache, erklärt Mayer. Eine solche Verlegung des Gehsteigs in den Straßenkörper könne zu einer Beruhigung des Verkehrs führen. Denn, wie Köckeis betont, habe die Straße bislang „leichten Schnellstraßencharakter“. Ohne Gehweg beträgt die Straßenfläche 6,50 Meter, nach der Verengung sind es noch 5 Meter – was laut dem Bauamtsleiter „völlig ausreichend wäre für Begegnungsverkehr, auch zwischen LKW und PKW“.

Bedenken gibt es trotzdem: So befürchten Anwohner, dass die Straße zu einer Parkzone oder das Befahren ähnlich mühsam werden könnte wie in der Rottacher Seestraße. Ebenfalls wurde die erhöhte CO2-Emission durch die mögliche Zunahme von Stop-and-Go-Verkehr angesprochen. Alles in allem sei der „innovative Vorschlag“ jedoch begrüßt worden. Die Bauarbeiten gehen indes weiter. Im Herbst 2014 sollen, so Bauherr Georg Reisberger, die Häuser bezugsfertig sein.

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