Weil der Bahnübergang in St. Quirin repariert wird, gab es am Wochenende kilometerlange Staus um den See. Seit einigen Tagen geht’s einspurig an der Baustelle vorbei. Doch wie viel Zeit mehr sollte man einplanen?
Unsere Redaktion hat die Strecke zu unterschiedlichen Tageszeiten für euch getestet. Das Ergebnis: Morgens um 7:15 Uhr im Berufsverkehr und mittags um 13:30 Uhr hatte unsere Kollegin jeweils nur eine maximale Wartezeit von zwei Minuten – recht entspannt also. Unser Chef hingegen verbrachte etwas mehr Zeit im Stau und wartete am späten Nachmittag um 17 Uhr zehn Minuten.
Das bedeutet jedoch nicht zwangsläufig etwas. Die Umstände können sich je nach Situation stark unterscheiden. Wenn ihr einen wichtigen Termin vor euch habt, ist es ratsam, etwas früher loszufahren, um sicherzustellen, dass ihr pünktlich ankommt. In einigen Tagen sollte sich die Verkehrslage normalisieren, wenn die Straße dann wieder beidseitig geöffnet ist. Dann werdet ihr nur noch mit dem üblichen Verkehrsaufkommen durch Ausflügler rechnen müssen.
Ursprünglicher Artikel von Martin Calsow vom 13. Mai, 9:32 Uhr mit der Überschrift “Die Bodenplatte liegt – Eichenschwellen sind dran”:
Sonniges Wetter, unzählige Ausflügler und wenige, die Hinweisschilder lesen und verstehen können. Oder sind es zu wenige?
Die Bahnbaustelle in St. Quirin stoppte von Mittwochabend bis Sonntagabend um 19 Uhr den Verkehr auf der Ostseite des Tegernsees. Das führte – von Kaltenbrunn über Holz bis Bad Wiessee – zu massiven Staus. Abkürzungen über die Gmund-Gasse erwiesen sich allerdings als schlechte Idee. Dort hatte die Gemeinde für Nicht-Anlieger den Weg über Oberbuchberg sperren lassen, die Polizei kontrollierte.
Unfall
Und dennoch reichte das nicht: Knapp drei Stunden vor Öffnung eines Fahrstreifens kam es genau dort zu einem Unfall, weil eine Autofahrerin die Sperrung zu spät erkannte und ihren Audi auf der Staatsstraße wendete. Ein Fahrer aus Kreuth konnte nicht mehr rechtzeitig stoppen und prallte auf die Fahrerseite des quer zur Fahrbahn stehenden PKW. Fahrerin und Beifahrerin des Audis wurden bei dem Unfall verletzt und per Hubschrauber und Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht.
Die Arbeit an der Baustelle lief nach Aussagen des TBG-Geschäftsführers, Michael Bourjau, hingegen reibungslos. “Wir hatten die Baustelle so eingerichtet, dass wir Fußgänger und Radfahrer die Durchfahrt ermöglicht haben.”
Bourjau ist sich über den Ärger, den diese Arbeit auch örtlichen Gastronomen gemacht hat, durchaus bewusst. “Diese Baustelle war sicherlich eine Ausnahme und wir hoffen, dass wir solche Belastungen in dieser Form unseren Gästen nicht mehr oft zumuten müssen”, so Bourjau.
Bodenplatte ist drin
Aber komplett fertig ist man mit dem Übergang noch nicht. Auch wenn die Bodenplatte in der vergangenen Woche mithilfe eines Krans recht schnell eingesetzt werden konnte, müssen nun bei der Gelegenheit alte Eichenschwellen ausgewechselt werden.
Eine Woche lang wird es über den Bahnübergang nur einseitig gehen können. Materialfahrten für Schotter und Gerätschaften sind notwendig. Am nächsten Samstag, gegen 19 Uhr, soll die Strecke dann endgültig wieder normal auf beiden Seiten befahrbar sein.
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