Bald „Schluss mit lustig“ auf Mallorca?

Mallorca versucht, die Anzahl der Hotelbetten für Touristen zu begrenzen, um die überbordenden Touristenmassen einzudämmen. Der Plan sieht vor, eine Obergrenze von 430.000 Touristenbetten für die gesamte Insel festzulegen, wobei die Präsidentin des Mallorca-Rates, Catalina Cladera, verlautbaren ließ, dass „hochwertiger Tourismus von größerem qualitativen Wert und weniger das schiere Volumen“ angestrebt werden soll.

Nachdem die COVID-19-Reisebeschränkungen aufgehoben wurden, verzeichnete die Insel in diesem Sommer phasenweise beispiellose Besucherzahlen. Touristen füllten schnell Hotelzimmer und Ferienwohnungen, wobei Cladera zugab, dass mit den Touristenmassen „die wiederkehrende Debatte über Überfüllung zurück ist.“ „Ich werde es nicht leugnen, es gab diesen Sommer Überfüllung“, sagte sie. „Allerdings nur an einigen Orten und zu bestimmten Zeiten.“ Der außer Rand und Band geratene Massentourismus auf Mallorca ist schon seit Jahren ein Streitthema auf der Insel. Und zwei Jahre Verschnaufpause durch die Pandemie, haben das Bewusstsein dafür eher sensibilisiert.

Neubewertung des Tourismus

Kürzlich bestätigte der Mallorca-Rat, dass er seinen Tourismusplan neu bewerten und die Anzahl der Besucher auf der Insel reduzieren wird. Es wird eine Begrenzung für die Anzahl der Hotelbetten und Auflagen bezüglich deren Vermarktung geben. Sie kündigte auch eine Erhöhung der Zahl der Tourismusinspektoren an, die illegale Ferienvermietungen kontrollieren sollen. Man kann also kein Appartement auf Mallorca kaufen und dieses einfach so vermieten. Auf den Balearen haben die Behörden in diesem Jahr außerdem eine Reihe strenger Vorschriften eingeführt, um die überlaufenen Areale zu reduzieren. Betrunkene Touristen, die zuvor die Straßen füllten, waren ein besonderes Ziel der neuen Regeln. In vielen All-Inclusive-Resorts in Magaluf, El Arenal und auf der Insel Ibiza wurden Alkoholbeschränkungen eingeführt. An einigen Orten waren die Gäste auf drei Getränke zum Abendessen und drei Getränke zum Mittagessen beschränkt – weitere alkoholische Getränke mussten separat erworben werden.

Ruf als Partymeile bald Geschichte?

Die Gesetzgebung verbot auch Happy Hours, Kneipentouren, reduzierte Getränkeangebote, den Verkauf von Alkohol in Geschäften zwischen 21:30 Uhr und 8 Uhr und die Werbung für Partyboote in bestimmten Gebieten. In diesem Sommer verbot einer der beliebtesten Partyorte Mallorcas, die Playa de Palma, Menschen, die Fußballtrikots trugen, den Zutritt zu Restaurants. Unternehmer kamen zusammen, um eine Kleiderordnung zu erstellen, die darauf abzielt, rauflustiges Verhalten zu reduzieren. Vor allem Ibiza will sich von seinem Ruf als betrunkene Partydestination distanzieren. Die lokalen Behörden hoffen stattdessen, sich auf einen nachhaltigeren Tourismus wie die zahlreichen Wellness- und Öko-Resorts der Insel zu konzentrieren.

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