Es hat lange gedauert, aber nun darf Josef Filser den Gasthof Weidenau erweitern. Fünf neue Doppelzimmer und eine Erweiterung des Frühstückszimmer sind angedacht. “Die Nachfrage nach Betten ist da – die Auslastung des Gasthofes ist gegeben”, erklärt Besitzer Filser.
Über die lange Verfahrensdauer ist er verärgert. “2006 war der Antrag schon genehmigt, dann machte das Landratsamt einen Rückzieher”, so Filser. Jetzt habe das Landratsamt eingelenkt, der Antrag ging also erneut an die Gemeinde. Verändert habe er an dem Plan nichts, meint Filser: “Es ist der gleiche Plan wie vor 10 Jahren.”
Landratsamt widerspricht: Unterlagen waren unvollständig
Das Landratsamt stellt den Verlauf etwas anders dar: Wie der Pressesprecher der Behörde, Birger Nemitz, auf Anfrage der TS mitteilt, waren die Anträge von 2006 unvollständig.
Das Landratsamt hat den Bauherren daraufhin sehr zeitnah aufgefordert, die fehlenden Unterlagen einzureichen. Trotz mehrfachen Nachforderungen ist der Bauherr leider seiner gesetzlich vorgeschriebenen Verpflichtung nicht nachgekommen, alle erforderlichen Unterlagen einzureichen.
Daher sei der Antrag am 1. Oktober 2007 zunächst abgewiesen worden, so Nemitz: “Die Verantwortung für die Bearbeitungszeit von fast einem Jahr trägt also in vollem Umfang der Bauherr.” Zur jüngsten Sitzung des Gmunder Bauausschusses sei der Antrag auf Erweiterung dann erneut gestellt worden – mit Erfolg. “Dieser ist unabhängig von den Anträgen vom April und Oktober 2006 zu betrachten”, erklärt Nemitz. Sobald er auch dem Landratsamt Miesbach vorliege, werde er “zeitnah bearbeitet”.
Josef Filser braucht also noch einmal Geduld. Doch wenn die finanziellen Mittel vorhanden sind und das Landratsamt endlich grünes Licht gibt, kann es losgehen. Das Gebäude soll dann in Richtung Nordosten mit einem Anbau vergrößert werden. 10 auf 13 Meter soll die Erweiterung messen. Aus dem bisher L-förmigen Grundriss wird dann ein Rechteck. “Den Anbau sieht man nicht”, betont Filser.
Bei Zusage aus Miesbach: Ruhige Zimmer für Touristen
Das bestehende Gebäude verdecke nämlich die Sicht auf den Anbau von beiden Straßen aus. Gleichzeitig schirmen die bestehenden Häuser auch jeglichen Straßenlärm von den neuen Zimmern ab. “Bisher habe ich nur Zimmer zur Straße”, erzählt der Wirt. Nun kann er auch ruhigere Gemächer anbieten.
Da Filser so zukünftig mehr Touristen Unterschlupf bieten kann, ist auch ein größerer Frühstücksraum in den aktuellen Plänen enthalten. Der bestehende Vorbau Richtung Süden soll um zwei Meter verlängert werden. “Das sieht man auch nicht von der Straße, das sind nur zwei Meter”, versichert Filser.
Seit 1920 betreibt seine Familie den ältesten Gasthof in Finsterwald. Josef Filser führt den Gasthof damit schon in dritter Generation. Nach zehn Jahren Wartezeit werden wohl alle Beteiligten froh sein, dass die Erweiterung bald zu den abgeschlossenen Themen in Gmund gehört.
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