Der Winter hat seine Spuren an dem Wirtschaftsgebäude hinterlassen, das seit dem Brand vor knapp drei Monaten ohne Tenne dasteht. Die Decke hat Risse bekommen, die auch den Stall nun zum Totalschaden machen, so Peter Obermüller, dem der Hof im Ortsteil Schärfen gehört.
Abbruch und Wiederaufbau
Deshalb hat die Familie vor, das Gebäude abbrechen zu lassen und ein neues Wirtschaftsgebäude zu errichten. An selber Stelle wie zuvor. Geplant ist ein Laufstall – anstatt des bisherigen Anbindestalls. Etwas länger und breiter soll dieses Gebäude werden, die Höhe bleibt unverändert.
Am morgigen Mittwoch befasst sich der Kreuther Bauausschuss mit dem Antrag. Die Planungen stehen zwar noch nicht zur Gänze. Doch der Wiederaufbau soll schnell gehen – nicht zuletzt damit die in einem anderen Stall untergebrachten Kühe wieder nach Hause können. Deshalb stimmt der Bauausschuss jetzt schon über den Entwurf ab. Wenn dann der fertige Antrag ins Rathaus kommt, kann er direkt an die übergeordnete Behörde im Landratsamt weitergeleitet werden.
Das Feuer war am Mittag des 12. Dezember vergangenen Jahres ausgebrochen. Die Tenne brannte damals völlig ab. Die Wohnhäuser konnten aber dank der eilig angerückten Feuerwehren gerettet werden. Insgesamt waren 200 Feuerwehrleute mit 32 Feuerwehrfahrzeugen und ein Polizeihubschrauber vor Ort. Menschen und Tiere blieben unverletzt. Doch das Feuer hatte an den Gebäuden schwer gewütet.
Nach dem Brand – eine Welle der Hilfsbereitschaft
Gleichzeitig setzte der Brand eine Welle der Hilfsbereitschaft in Gang. Unzählige freiwillige Helfer waren im Dauereinsatz und prägten auch während der Tage danach das Bild am Hof. Sie standen auf den Dächern, sicherten Stromleitungen, trugen Dachplatten und geborstene Dachluken ab und versuchten, das Wohngebäude abzusichern. Das Ziel: die beschädigten Dächer abzudichten, in die vor allem Löschwasser eindrang.
Die Naturkäserei sowie der nahe Gasthof Hagn hatten für die Verpflegung der Helfer gesorgt. Die Kühe und Kälber waren in einem sicheren Stall untergebracht worden. Bauern hatten Heu für die Kühe der Familie gespendet, da das Futter komplett Opfer des Brandes geworden war.
Nach dem Brand begann die Ermittlungsarbeit zur Brandursache. Endgültig klären könne man diese vielleicht nie – aufgrund des Schadensausmaßes in der Tenne, so Polizeisprecher Jürgen Thalmeier damals. Brandstiftung schloss man jedoch schon wenige Tage nach dem Brand aus, nachdem die Brandfahnder des Bayerischen Landeskriminalamts tätig geworden waren. Entweder es war ein technisches Gerät – zum Beispiel Heutrockner oder Heugreifer – oder es lag an einer Stromleitung.
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