Ob die Parkplatzsituation daran schuld ist, dass so wenige Kunden kommen, ist unklar. Eines ist jedoch klar: dem Bauernmarkt würde eine Belebung gut tun. Ein Standortwechsel könnte die Wende bringen. Die Gemeinde zeigt sich offen. Sie will mit den Händlern in Dialog treten.
Bereits seit Jahrzehnten findet in Gmund ein Wochenmarkt statt. Früher wurde er auf dem Volksfestplatz ausgerichtet. Über ein Dutzend Marktstände waren damals jede Woche vor Ort, um Lebensmittel zu verkaufen. Zwölf bis 20 Stände sollen es gewesen sein, die vom Apfel über Brot, Käse oder Schnitzel bis hin zur Zwiebel alles Notwendige an den Mann oder die Frau brachten.
“Das Geschäft lief super”, erinnert sich ein Standbetreiber. “Es war ein leicht zu erreichender Ort der Vielfalt”, schwärmt ein Stammkunde. Auch Parkplätze gab es am Volksfestplatz reichlich.
Erhoffte Synergieeffekte nicht erreicht
Vor etwa zehn Jahren zog der Bauernmarkt dann um auf den Ludwig-Erhard-Platz. Die Intention der Gemeinde: den Dorfplatz zu beleben. Doch die Rechnung ging nicht auf. Nicht zuletzt musste der Dorfladen Ende 2012 schließen. Und die Belebung eines Platzes sieht ebenfalls anders aus. Hauptsächlich Stammkunden kaufen jetzt einmal die Woche auf dem Bauernmarkt am Ludwig-Erhard-Platz ein. “Es könnten mehr Kunden kommen”, so ein Händler.
Das hauptsächliche Problem, Neukunden für den Markt zu begeistern, scheint die schwierige Parkplatzsituation zu sein. Zudem fehlen die angestrebten Synergieeffekte, seit der Gmunder Dorfladen schließen musste. Alles an einem Ort einzukaufen, das wünschen sich viele Kunden. Zwar bekommt man auf dem Markt sehr frische, qualitativ hochwertige Ware, doch rundum versorgen kann man sich hier nicht. Der ursprüngliche Ansatz ist mittlerweile hinfällig.
Zurück zum Volksfestplatz?
Möglicherweise wäre, so die Idee, ein Umzug die Chance zur Belebung des schwächelnden Marktes. Händler und Kunden könnten davon profitieren. Und auch die Gemeinde Gmund hat großes Interesse an einer regionalen Nahversorgung der Bürger und möchte, dass der Wochenmarkt gut läuft.
“Wir stehen einer Diskussion offen gegenüber”, so Geschäftsleiter Alfons Besel auf Nachfrage. Dass die Synergieeffekte mit dem Dorfladen beziehungsweise dem Ludwig-Erhard-Platz nicht geklappt hätten, bedauert Besel.
Die Standortfrage würde man, so der Geschäftsleiter weiter, gerne eng mit den Händlern abstimmen. Wenn diese also wünschten, dass man wieder zurückziehe auf den Volksfestplatz, dann sei das durchaus möglich. Zudem räumt er zu erwartende Synergieeffekte am “neuen alten” Standort Volksfestplatz ein.
Dadurch, dass im nahen “Maximilian” zukünftig ebenfalls Läden entstehen sollen, könnte die Rechnung einer “Rundumversorgung an einem Platz” aufgehen.
Eines würde er sich jedoch wünschen, nämlich “dass die Händler von sich aus auf die Gemeinde zukommen und die Initiative ergreifen”.
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