Bayern geht wieder eigene Wege

Bund und Länder haben sich gestern darauf geeinigt, die Corona-Maßnahmen beizubehalten. Heißt: Keine Lockerungen, aber auch keine Verschärfungen. Bayern macht da nicht ganz mit und will nun mal wieder einen eigenen Weg gehen. Wir haben die Infos.

Staatsminister Florian Herrmann bei der heutigen Pressekonferenz. / Quelle: BR

Die Omikron-Variante des Coronavirus lässt die Infektionszahlen bundesweit in die Höhe schnellen. Im Landkreis Miesbach liegt die Inzidenz inzwischen bei 1.201. Bund und Ländern haben deshalb beschlossen, die aktuell geltenden Corona-Maßnahmen beizubehalten.

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder kündigte allerdings bereits gestern an, dass Bayern voraussichtlich mal wieder einen eigenen Weg einschlägt. „Zum jetzigen Zeitpunkt kann man Vorsicht mit Augenmaß auch erreichen, indem man die Bevölkerung und die Menschen ein Stück weit atmen lässt und damit auch ein Signal der Hoffnung gibt.“

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Moderate Lockerungen in Bayern?

Konkret strebt die bayerische Staatsregierung unter anderem Lockerungen bei Kultur- und Sportveranstaltungen an. Dass Bayern erneut eigene Wege gehen will, sorgte auch für Kritik. Unter anderem Grünen-Vorsitzende Katharina Schulze nannte das Söders Vorgehen lachhaft. Der Ministerpräsident mache sich die Corona-Regeln, wie sie ihm gefallen.

Welche Maßnahmen nun umgesetzt werden, darüber beriet heute Vormittag das bayerische Kabinett. In einer Pressekonferenz informierten vor wenigen Minuten Staatsminister Florian Herrmann (CSU), Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (FW) und Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) über die Ergebnisse.

Diese Regeln gelten ab übermorgen

„Wir haben heute keine grundlegenden Änderungen und Verschärfungen beschlossen. Nach unserer Überzeugung gibt es in Bayern bereits jetzt ein höheres Schutzlevel als es in anderen Bundesländern der Fall ist“, erklärte Herrmann zu Beginn. Dennoch gibt es einige Anpassungen, die ab dem 27.01.2022 in Bayern gelten sollen:

  • Jugendarbeit: Kinder und Jugendliche, die in der Schule flächendeckend regelmäßig getestet werden, dürfen Angebote der Jugendarbeit wieder wahrnehmen, auch wenn sie nicht geimpft oder genesen sind.
  • Veranstaltungen und Einrichtungen in Kunst, Kultur (wie Theater oder Kino) und Sport: Die Kapazitätsbegrenzung wird auf 50 Prozent angehoben. Dies gilt für alle Bereiche, in denen bisher nur 25 Prozent erlaubt waren.
  • Überregionale Sportveranstaltungen (Liga-Sport): Dort wird die Kapazität auf 25 Prozent erhöht, maximal erlaubt sind 10.000 Zuschauerinnen und Zuschauer. Geisterspiele werden somit in Bayern abgeschafft. 2G-Plus, Alkoholverbot und Sicherheitsabstände gelten aber weiterhin.
  • Wirtschaftshilfen und Kurzarbeitergeld werden bis 31.03. verlängert.
  • Genesenenstatus verkürzt: Wie von Bund und Ländern beschlossen, gilt auch in Bayern der Genesenenstatus nur noch drei Monate lang ab dem Nachweis der Infektion (bisher waren es sechs Monate).

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