Der 13-jährige Kilian aus Gmund ist eingefleischter Gladbach-Fan; im Tal ist er damit fast ein Einzelkämpfer. Er durfte ein Interview mit Fußballprofi Patrick Herrmann machen.
Ich bin seit Jahren Gladbach-Fan. Leider ist es in der Schule ein bisschen doof, weil viele Bayern-Fans sind. Ich bin einer der wenigen Gladbach-Fans. Ich freue mich immer sehr, wenn Gladbach zum Tegernsee kommt und ich die Spieler sehen kann und bei den Trainingseinheiten zusehen kann.
Das ist schön. Und gegen die Bayern gewinnen wir ja auch mal ;).
Wie gefällt es dir eigentlich bei Gladbach? Du bist ja auch schon seit mehreren Jahren dabei.
Ich bin jetzt schon 15 Jahre bei Gladbach. Das ist im Fußball schon eine Hausnummer, denn viele wechseln auch oft nach ein paar Jahren. Mir gefällt es hier rundum super. Der Verein ist megacool, die Fans sind super. Ich fühle mich sehr heimisch in Mönchengladbach, habe dort mit meiner Familie letztes Jahr ein Haus gebaut. Irgendwie passt einfach alles.
Welche Vorbilder hast du beim Fußball?
Als ich noch relativ klein war, fand ich Giovane Élber ganz cool. Er hat früher auch mal bei Mönchengladbach gespielt.
Mit welchen Kollegen aus dem Team verstehst du dich am besten? Mit wem “hängst du ab”?
Mit Jonas Hofmann. Leider spielt er seit Kurzem nicht mehr bei Gladbach. Wir haben viele Jahre zusammen gespielt, viel zusammen gemacht. Schon ein Verlust, dass er im Sommer gegangen ist. Aber im Fußball ist es einfach so, dass viele gehen, viele neu dazu kommen.
Neben wem sitzt du im Bus?
Neben Tony Jantschke. Er ist ja auch schon lange hier. Es funktioniert mehr als gut. Wir verstehen uns super.
Wie sieht eigentlich ein typischer Spieltag eines Fußballers aus?
Wenn wir auswärts spielen, reisen wir am Tag vorher an. Morgens gibt es Frühstück. Da darf jeder kommen, wann er möchte. Danach machen wir meistens noch einen Spaziergang, je nachdem, wann wir spielen. Wenn wir erst später spielen, machen wir meistens noch ein Aktivierungstraining. So um 12 Uhr ist dann Mittagessen. Dann ist eine kurze Besprechung. Dann weiß man auch, ob man spielt und wie die Aufstellung ist. Und danach gehts auch schon mit dem Bus in Richtung Stadion.
Ihr habt ja auch in der UEFA Europa League und Champions League gespielt. Wie hast du dich darauf vorbereitet?
Solche Spiele sind einfach “Sahnehäubchen” der Karriere. Das sind Spiele, die vergisst man einfach nie. Ich würde sagen, wir bereiten uns fast wie auf ein normales Spiel darauf vor. Nicht nur für die Spieler, sondern auch für die Fans sind das besondere Abende. Egal, wie es am Ende ausgeht. Man merkt, dass das besondere Etwas in der Luft liegt.
Es reisen ja auch viele Fans mit euch …
Ganz genau. Was ich auch nie vergessen werde: Vor einigen Jahren hatten wir in Rom ein Spiel. Da waren gefühlt mehr Gladbach-Fans, als Rom-Fans. Das war schon etwas Besonderes.
Was würdest du einem Kind raten, das Fußballprofi werden möchte?
In meiner Jugend gab es auf jeden Fall Spieler, die talentierter waren als ich. Vielleicht hatte ich auch mehr Glück, aber ich würde auf jeden Fall sagen, dass ich ehrgeiziger war, als andere. Im Vordergrund stand bei mir immer, Spaß zu haben. Gerade als Kind oder als Jugendlicher muss das einfach im Vordergrund stehen. Irgendwann kommt natürlich der Leistungsgedanke auch dazu, aber in den Anfangsschuhen muss es Spaß machen, mit seinen Freunden zu kicken, sonst macht es alles keinen Sinn.
Vielen Dank für das nette Gespräch.
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