„Das Baufenster der „Bergzeit“ ist noch nicht ausgenutzt.“ So eröffnete Bauamtsleiterin Christine Wild letzte Woche diesen Tagesordnungspunkt des Gmunder Ortsplanungsausschusses. Eigentlich wären Wohngebäude dort einmal vorgesehen gewesen. Nun soll ein Erweiterungsbau entstehen.
Massive Größe stimmt kritisch
Geplant ist, das Bestandsgebäude mittels eines Zwischenbaus mit einem neuen Gebäude zu verbinden. Der Zwischenbau soll ein Flachdach bekommen und 10 mal 1,18 Meter betragen. Obwohl sich der Anbau ins Baufenster einpassen könnte, würde sich das Gesamtgebäude dann insgesamt über mehr als 70 Meter erstrecken.
In der Diskussion der Gremiumsmitglieder erfuhr man einiges über Chancen und Risiken des geplanten Vorhabens. Franz von Preysing (CSU) freute sich einerseits über die geplante Erweiterung, andererseits meldete er Bedenken an: „Wir wollen am Ortsrand eher kleiner werden. Diese Länge ist ganz schön massiv und eine geballte Ladung, wenn man von der Kreuzstraße her kommt.“
Auch Peter Heerklotz (CSU) und Barbara von Miller (SPD) äußerten sich kritisch ob der Größe. Von Miller hatte die Maße des Gebäudes genau zusammengerechnet und kam auf 74 Meter. Auch der Verbindungsbau widerstrebte ihr offenbar. Denn die Ursprungsidee wäre gewesen, dass das ganze wie drei Einzelgebäude wirke. Außerdem hätte man Durchblicke haben wollen. „Kann man das nicht unterirdisch machen?“ Brachte sie als neue Idee ins Spiel.
Erweiterung kommt – Zweifel bleiben
Bürgermeister Alfons Besel (FWG) versuchte auszugleichen. Früher hätte man das Hotel Eder gesehen, ganz früher wäre dort eine Brauerei gewesen, es wäre immer eine große Bebauung dort gewesen. Das Baurecht für die große Einheit wäre da, meinte der Rathauschef.
Vize-Bürgermeister Georg Rabl (FWG) machte zudem auf die Zunahme an Verkehr aufmerksam. Außerdem sei die Einfahrtssituation sehr ungut. Man sollte die Einfahrt aufweiten, schlug er vor: „Das ist zum Teil gefährlich. Wir sollten nicht sehenden Auges der Erweiterung zustimmen.“
Rabl und von Preysing sorgten sich zudem um die Ortsrandeingrünung, die insgesamt zu dürftig sei. Rabl war am Ende der, der Pro und Contra auf den Punkt brachte: „Es ist ein florierender Betrieb, der gut angesehen ist. Aber lässt man eine Gewerbeerweiterung zu? Funktioniert es insgesamt?“ Mit einer Gegenstimme machte der Ausschuss den Weg letztlich frei für die Erweiterung. Die Bemerkungen zu Ortsrandeingrünung und Aufweitung der Einfahrtsstraße wurden vermerkt.
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