“Beschimpfungen sind Alltag geworden”

Kinder werden an Bushaltestellen einfach stehen gelassen. Eltern sind schockiert. Beim Busunternehmen gibt es aber ganz andere Probleme.

Es wird dieses Schuljahr zu Busausfällen kommen.

Das Schuljahr hat gerade angefangen, schon gibt es Unmut in den Bussen Richtung Schule und wieder zurück. Vergangene Woche kritisierte ein Vater aus Rottach-Egern gegenüber dem Merkur das Busunternehmen RVO. Denn seine neunjährige Tochter wurde am zweiten Schultag mittags, als die Schule zu Ende war, zusammen mit zwanzig weiteren Schülern vom Bus einfach stehen gelassen. Erst vom 9560er nach Enterrottach, dann auch noch von der Ringbuslinie. Der Vater berichtet, dass seine Tochter panisch reagierte. Zum Glück habe er Urlaub gehabt und konnte sie abholen. Der empörte Vater wendete sich daraufhin an den RVO Tegernsee. Andreas Päschel, Niederlassungsleiter beim RVO Tegernsee erklärt jetzt in einem Schreiben an die Schulen:

Es besteht überall akuter Fahrermangel und Fahrernotstand, aber auch Fachkräftemangel beim Werkstatt-Personal sowie bei der Lieferung von Ersatzteilen für Busse.

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Die Mitarbeiter des RVO Tegernsee seien ständig bemüht, Fahrerausfälle zu vermeiden, auch durch persönlichen Einsatz auf den Linien. Sie bemühen sich durch ständiges einspringen, komplette Dienstausfälle zu vermeiden. “Bis jetzt konnten wir Busausfälle, die in anderen Gegenden schon alltäglich sind, vermeiden”, so Päschel.

Der RVO braucht dringend neue Busfahrer

Der Arbeitsmarkt sei in Bezug auf Busfahrer, in Deutschland und europaweit leer. “Daher müssen wir auf viele Fahrer zurückgreifen, die der deutschen Sprache nur bedingt mächtig sind. Auch hier unternehmen wir alles Mögliche, um ausländische Fahrer zu integrieren, denn ohne sie würde der Betrieb schon zeitweise stillstehen”, sagt der Niederlassungsleiter.

Natürlich versuchen sie aber alles, um neue Fahrer zu gewinnen, damit weiterhin ein sicherer, zuverlässiger und konstanter Linienverkehr gesichert werden kann. Das sei aber nicht immer möglich, denn die Fülle von Informationen und Anweisungen führe oftmals zu Fehlern und Missverständnissen. Dies könne aber bedeuten, dass einzelne Dienste ausfallen, wenn sich Fahrer kurzfristig krankmelden oder Busse nicht rechtzeitig aus der Werkstatt kommen. “Wir versuchen Schulbusausfälle schnellstmöglich den Schulen zu melden”, so Päschel

Beleidigungen im Alltag

Unter der Telefonnummer 08022 / 187500 sei das Büro ab 07:00 Uhr zu erreichen, außer die Mitarbeiter springen im Fahrdienst ein. Päschel erwähnt traurig, dass sie selbst in den Abteilungen Disposition und Leitstelle keine Mitarbeiter mehr finden, da kaum einer bereit sei, im Bereich der Dienstleistung zu arbeiten.

Das liege daran, dass Leistungen, die einwandfrei funktionieren, nicht mehr gewürdigt werden, sondern es sehr wenig Verständnis gebe. Beschimpfungen, Beleidigungen und Drohungen seien Alltag geworden, bedauert der Niederlassungsleiter.

Wir bitten hier um Ihr Verständnis und ein gemeinsames Miteinander und wünschen allen ein gutes und erfolgreiches Schuljahr.

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