Das Wetter hielt, was es versprach. Bis in die Nacht hinein feierten am Freitag Tausende von Besuchern auf dem Wiesseer Seefest – gleichzeitig der traditionelle Schlusspunkt der Wald- und Seefestsaison im Tal. Mit 10.000 bis 12.000 Besuchern hatten die Veranstalter in Vorfeld gerechnet. Und die erlebten, vor allem zu späterer Stunde, ein Lichtspektakel auf und über dem See.
Bereits seit über 35 Jahren findet das Fest laut Bürgermeister Peter Höß statt. Die Verwaltung im Rathaus, der städtische Bauhof, sämtliche Wirte, einige Wiesseer Vereine, aber auch die TTT sowie die Freiwillige Feuerwehr sind an der Organisation beteiligt.
Eine große Aufgabe, an der der Rathauschef laut eigener Aussage allerdings nur koordinierend tätig ist. „Zusehen, dass die Stände richtig stehen und Ähnliches. Mein Anteil ist also nicht sehr groß“, so ein gut aufgelegter Höß auf die Frage, was er denn so für das Seefest tue. Rund 20.000 Euro würde die Veranstaltung jedes Jahr kosten. Das sei für die Gemeinde allerdings eine Investition, die sich mehr als lohnt, denn die Besucher kommen in Scharen.
Bekannte Traditionen
So wurden auch heuer wieder annähernd die Zahlen vom vergangenen Jahr erreicht. Die Stimmung an der Seepromenade, die Atmosphäre, der See – das ist es, was die Gäste und Einheimischen offenbar am Wiesseer Seefest schätzen. Im Gegensatz zum Rottacher Seefest, das als „Flanierfest” bekannt ist, hält man es in Wiessee mehr mit der Gemütlichkeit und steht an der Bühne, um die Aufführungen zu beobachten, oder setzt sich auch gern mal hin, um in Ruhe zu ratschen.
Am besten gehen Würstl und Grillfleisch, weiß man bei den Verantwortlichen vom TSV Bad Wiessee und hat deshalb ordentlich Zutaten eingekauft. Und auch das Bier fließt in Strömen: An die 2500 Liter Bier werden angeblich an jedem Stand verkauft.
Dabei sind die Highlights bekannt: Je nach persönlichem Geschmack ist es für die einen das Schifferstechen am späten Nachmittag, die bengalische Beleuchtung oder das Brillant-Feuerwerk. Die Tradition wiederholt sich zwar Jahr für Jahr, ihren Reiz verliert sie aber trotzdem nicht.
Und wenn das Feuerwerk gegen 22:30 Uhr verklingt und ein großer Teil der Gäste das Fest verlässt, ist noch lange nicht Schluss. Die Feierwilligen bevölkern die Bars rund um die Seepromenade, und ab 1:00 Uhr geht es in den Kneipen im Ort weiter.
Hier die Bilderstrecke vom diesjährigen Seefest. Das Startbild ganz oben ist von Renate Storch:
SOCIAL MEDIA SEITEN