Betroffenheit nach Fett-Attacke

Zirka eine Woche nachdem ein Streit zwischen zwei Asylbewerbern eskalierte und eine Frau einem 31-Jährigen Nigerianer heißes Fett ins Gesicht schüttete, ist die Bestürzung über den Vorfall auch bei den anderen Bewohnern immer noch groß. So schätzt der Holzkirchner Helferkreis die Situation in den Containern ein.

Im Asylbewerberheim in der Erich-Kästner-Straße kam es letzte Woche zu einem heftigen Streit zwischen zwei Bewohnern. /Archivbild
Im Asylbewerberheim in der Erich-Kästner-Straße kam es letzte Woche zu einem heftigen Streit zwischen zwei Bewohnern / Archivbild

Letzte Woche kam es in der Holzkirchner Asylunterkunft in der Erich-Kästner-Straße zu einer heftigen Auseinandersetzung. Ein 31-jähriger Nigerianer begrabschte scheinbar eine Somalierin in der Küche. Während des heftigen Streits, schüttete die Frau dem 31-Jährigen heißes Fett ins Gesicht. Der Mann wurde in einer Spezialklinik sofort ins künstliche Koma versetzt – etwa 20 Prozent seiner Haut sind verbrannt.

Als Maria Korell, Integrationsbeauftragte von Holzkirchen von dem Unfall hörte, sei sie gleich zu der Unterkunft gefahren. Auf Nachfrage erklärt sie:

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Die Dame hat mich sofort am Handy angerufen und ich bin gleich runtergefahren. Alle waren erschrocken, sowohl der Helferkreis als auch die anderen Bewohner. Natürlich spricht man dann über die Angelegenheit, das war natürlich erstmal Thema.

Ihrer Meinung nach, sei es jedoch schwierig, solche Situationen in Zukunft bewusst zu vermeiden. Die Lebensumstände in den Containern seien nach wie vor belastend. Das enge Zusammenleben und die extremste Hitze, mache den Asylbewerben das Leben schwer.

Es ist eine schwierige Situation. Neben der extremen Hitze und dem Platzmangel, besteht das Leben der Bewohner seit zwei Jahren aus warten, warten und warten. Manche hatten noch nichtmal ein Interview bei der Ausländerbehörde. Viele haben Familie und Kinder, die wollen natürlich, dass was weitergeht.

Zudem sei das Zusammenleben von so vielen unterschiedlichen Menschen unter diesen Bedingungen auf engstem Raum immer problematisch, “unabhängig davon, ob das Nigerianer, Somalier oder Deutsche sind”, so Korell. Mittlerweile leben in den Containern sieben oder acht Fehlbeleger, welche aber kaum Chancen auf eine eigene Wohnung hätten. “Einen Teil konnten wir schon unterbringen, viele finden jedoch keine Wohnungen. Das ist in den anderen Gemeinden ja das gleiche Problem, nicht nur in Holzkirchen. Außerdem nimmt nicht jeder Vermieter einen Asylbewerber, beziehungsweise Hartz IV Empfänger.

Wie der Pressesprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd Andreas Guske bestätigt, liegt der Verletzte immer noch im Krankenhaus und muss dort auch noch einige Zeit verweilen. Aus dem Koma sei er mittlerweile aber wieder aufgewacht. Die Kripo Miesbach ermittelt gegen den 31-Jährigen wegen sexueller Beleidigung. Die Somalierin muss sich wegen schwerer Körperverletzung vor Gericht verantworten. Guske erklärt:

Die Ermittlungen in solchen Fällen sind allgemein immer sehr schwierig. Alle Untersuchungen und Zeugenaussagen erfolgen ausschließlich mit Dolmetschern in verschiedenen Sprachen, das dauert ewig.

Wann der Verletzte aus dem Krankenhaus entlassen werden kann ist noch unklar. Die Somalierin wurde in der Zwischenzeit in eine andere Unterkunft gebracht.

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