Biker nutzen leere Straßen aus

Am Freitag zog es zahlreiche Motorradfahrer auf die Straßen rund um den Tegernsee. Dabei nutzten sie vor allem gesperrte Straßen am Sylvenstein aus. Die Polizei konnte nicht alle erwischen.

Manche Motorradfahrer nutzen die leeren Straßen jetzt aus / Beispielbild

Ganz besonders eilig hatte es ein 33-jähriger Münchner mit seiner Aprillia am Freitag auf der B 307 zwischen Glashütte und Wildbad Kreuth. Gegen 14:30 Uhr überholt er mit hoher Geschwindigkeit ein Videomotorrad der Kontrollgruppe Motorrad. Bei der anschließenden Verfolgung wurden Spitzengeschwindigkeiten von 210 km/h gemessen. Die Beschränkung auf 70 km/h an der Abfahrt zur Klamm wurden mit zirka 130 km/h passiert. Im Anschluss beschleunigte der Münchner seine 175 PS starke Maschine auf 150 km/h, bevor die rasante Reise von der Polizei beendet werden konnte.

Als die Beamten ihn auf seine Fahrweise ansprachen, reagierte der Münchner sichtlich geschockt. „Normalerweise mache ich sowas nicht, ich tobe mich lieber auf der Rennstrecke aus!“ Die Einsicht kam jedoch zu spät, seine erste Fahrt in dieser Saison beendete der Münchner nun mit einem dreimonatigen Fahrverbot und zirka 1200 Euro Bußgeld. Eine teure Runde um den Tegernsee.

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Gesperrte Straße wird zur Rennstrecke

Ähnliche Szenen konnte man am Sylvenstein beobachten, hier tobte am Freitag ebenfalls das Chaos. Laut Angaben mehrerer Ausflügler fuhren zwei Supermotofahrer ohne Kennzeichen mit atemberaubendem Lärm auf der gesperrten Straße zwischen Achenwald und der Sylvenstein Staumauer hin und her und machten Filmaufnahmen. Kurz bevor die Videostreife auftauchte, verluden die beiden ihre Motorräder in einen weißen Kleinbus und entfernten sich.

Ähnliches machte auch ein zweiter Motorradfahrer, der seine Rennmaschine aus einem Kombi lud und mit dieser die Straße mit sehr hoher Geschwindigkeit und Höllenlärm befuhr, bevor er sich wieder unerkannt aus dem Staub machte. Von dem Kennzeichen des Klein-Lkw`s ist lediglich die Ortskennung „KG“ bekannt.

30 Biker auf einem Haufen

Auch am Kesselberg ging es am Freitag zu, als wäre es der letzte Tag zum Motorradfahren in diesem Jahr. Zirka 30 Fahrer trafen sich an der Aussichtskurve, standen dicht gedrängt zusammen und beobachteten die High-Risk Szene, die sich den Berg in voller Schräglage hochjagten. Bei der Motorradgruppe handelte es sich offensichtlich um „polizeierfahrene“ Motorradfahrer, denn als sie die Videomaschine entdeckten, wurde sofort die Geschwindigkeit verringert und die Herrschaften entfernten sich vom Berg, heißt es von Seiten der Holzkirchner Polizei.

Trotz Corona-Krise wird die Kontrollgruppe Motorrad ihre Zielgruppe nicht ganz aus den Augen verlieren. Viele nutzen nun offensichtlich die wenig frequentierten Straßen aus, um ihre Motorräder mit hoher Geschwindigkeit zu bewegen. „Ein Hinweis an dieser Stelle, die Straßenverkehrsordnung, insbesondere die Geschwindigkeitsbeschränkungen sind nicht außer Kraft gesetzt und werden weiterhin überwacht“, so die Polizei abschließend.

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