Unsere Redaktion hat nachgefragt bei einem, der es wissen muss: Kaminkehrermeister Helmut Jaki aus Gmund.
Seine Hauptaufgabe ist es, Feuerstätten und Kamine professionell zu kehren sowie einmal jährlich zu warten. Dass er dabei auch ab und an mal Öfen sieht, die schon bessere Tage gesehen haben, ist klar. „Das Schlimmste ist, ihn auf voller Pulle brennen zu lassen“, benennt er einen immer wieder gemachten Bedienungsfehler.
Welches Holz für welchen Ofen?
Denn beim Betrieb eines Ofens kommt es auf die richtige Handhabung an. Nur so ist gewährleistet, dass er möglichst lange hält. Man solle sich einfach an die jeweilige Anleitung halten, rät Jaki. Ebenso sollte man darauf achten, dass die Luken im Abzug und im Ofen selber geöffnet sind. Denn über die Verbrennungsluft kann man den Brennvorgang optimal regeln. So kann ein qualitativ hochwertiges Gerät bei richtiger Wartung locker 15 Jahre halten.
Welches Holz man am besten für welchen Ofen verwendet, verrät uns der Kaminkehrermeister auch:
Buche und Birke sind gut für offene Kamine geeignet, weil sie kurzflammig sind und wenig Funkenflug entsteht. Fichte ist dagegen eher für geschlossene Öfen ein gutes Holz.
Als Faustregel gilt: Harthölzer – also alle Laubhölzer wie beispielsweise Buche, Birke oder Eiche – haben den besten Brennwert, brennen also am längsten.
Ab 65 Euro für Fichte – bis zu 120 Euro für Buche
Einziger Wermutstropfen: Hartholz kostet auch mehr. Je nach Anbieter muss man mit etwa 65 bis 80 Euro für einen Ster Fichte und 85 bis 120 Euro für Buche rechnen. Der „Ster“ wird beim Holz meist als Einheit verwendet. Wikipedia definiert diese folgendermaßen: „Ein Raummeter (1 Ster) entspricht einem Würfel von einem Meter Seitenlänge, also einem Rauminhalt von einem Kubikmeter 1-metriger, geschichteter Holzscheite, einschließlich der Zwischenräume in der Schichtung“
Auch der Schüttraummeter (SRM) wird manchmal als Einheit verwendet. Dieser entspricht einer lose geschütteten Holzmenge von einem Kubikmeter. Im Vergleich ist ein Schüttraummeter also weniger Holz als ein Ster. Den SRM verwendet der Bundesverband Brennholz beispielsweise bei der Angabe seines Scheitholzpreisindex, der als Richtpreis dienen soll.
In der Realität bestimmen jedoch Angebot und Nachfrage den Preis. Man sollte sich also die Mühe machen, in den lokalen Medien nach Anbietern zu suchen. Diese kann man dann abtelefonieren oder einfach mal beim Bauern nebenan fragen, ob er nicht selber Brennholz verkauft.
Trocken – sauber – farbneutral
Beim Kauf sollte man einiges beachten. Der Bundesverband Brennholz gibt Verbrauchern folgende Qualitätskriterien beim Kauf mit auf den Weg:
Das Holz sollte äußerlich trocken und sauber sein, frei von Ungeziefer und nicht definierbaren Belägen oder Verfärbungen sowie neutral riechen.
Neben der Qualität sollte man darauf achten, dass man sein Holz in der richtigen Größe kauft. Welche Scheite man am besten in welchen Ofen einschüren kann, das richtet sich wiederum nach der Größe der Feuerstätte. Üblich sind meist Scheitlängen von 33 Zentimetern, es gibt aber auch 25- und 50-Zentimeter-Scheite.
Keine Qualitätsstandards für Scheitholz
Wenn man sich zurzeit die lokalen Anzeigenblätter ansieht, so ist das Angebot schon ganz schön dünn geworden. Die meisten Ofenbesitzer kaufen ihr Brennholz im Herbst. Laut Jaki ist es auch vollkommen in Ordnung, Brennholz im Sommer zu kaufen, vorausgesetzt, es ist trocken. Wer sich nicht sicher ist, ob das anvisierte Holz trocken genug ist, der könne sich im Fachhandel einen sogenannten Holzfeuchtemesser besorgen.
Preislich wäre es wahrscheinlich günstiger, Holz im Frühjahr zu kaufen, meint der Kaminkehrermeister. Vorausgesetzt, man hat genügend Platz zum Lagern. „Am besten auf der Südseite, höchstens noch auf der West- oder Ostseite“, weiß der Gmunder. Nordseitig des Hauses sei ein ungeeigneter Platz zum Holztrocknen. Außerdem solle man darauf achten, dass das Holz luftumspielt gelagert ist, das heißt, oben und unten Abstand hat sowie vor Regen geschützt bleibt.
Billiges Brennholz gibt es nicht
Diese Aussage ist laut Bundesverband goldrichtig. Denn die Preise, zu denen das Holz früher noch verkauft wurde, sind heute nicht mehr vertretbar:
Egal, ob Brennholzproduzent oder Brennholzverbraucher – beide Parteien haben die rasante Kostenentwicklung für Scheitholz in den letzten Jahren zu spüren bekommen. Dabei darf man aber eines nicht vergessen: Brennholz wurde jahrelang weit unter dem Herstellungspreis abgegeben.
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