Bitte shoppen – aber mit Abstand!

Mindestabstand, Desinfektionsmittel und überall Hinweise. Das Einkaufen ist anders als sonst. Letzte Woche schon durften Gärtnereien und Baumärkte öffnen, heute ziehen weitere Geschäfte nach. Mit mulmigem Gefühl und trotzdem optimistisch.

Geschäfte bis 800 Quadratmeter, Autohäuser, Fahrradgeschäfte und Buchläden dürfen heute wieder öffnen.

Ein Polizeibus ziert den Miesbacher Marktplatz, zwei Beamte stehen vor den Läden. Einige Menschen laufen über den Unteren Markt – manche mit, manche ohne Maske. Es scheint etwas mehr Leben in die Kreisstadt zurück gekehrt zu sein.

Schilder mit dem Hinweis „Mindestabstand halten!“ fallen ins Auge, hier und dort steht Desinfektionsmittel. Der Shopping-Alltag hat einige neue Zusätze bekommen. Mit maximal vier Personen – inklusive der Mitarbeiter – steht man künftig als Kunde im Geschäft „Peco Mode“ in Miesbach. Vier, denn das ist die maximale Anzahl an Menschen, die gleichzeitig im Laden sein dürfen. Draußen stehen Stühle, falls der Andrang zu groß sein sollte. Ein extra Körbchen für Karten und Bargeld gibt es auch – so wenig Körperkontakt wie möglich.

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Vertrauen auf Stammkunden

Mit all diesen Hygienemaßnahmen eröffnet Peco Mode heute endlich wieder den Laden. Für die Kunden und die Mitarbeiter ändert sich eigentlich nichts, mal abgesehen von den “paar” Hygienevorkehrungen. Trotzdem ist es anders als sonst, bestätigt Inhaberin Petra Kunze:

Ganz ehrlich, wir haben heute ein ganz ein komisches Gefühl. Wir haben eine Freude, aber wir haben ein komisches Gefühl – Ich glaube jeder hat heute ein komisches Gefühl in sich, weil man nicht weiß, was kommt. Man hofft natürlich.

Hoffen, dass die Kunden kommen. Kunze spricht von bis zu 80 Prozent Stammkunden. Mit diesen sei man auch während der Schließung in Kontakt geblieben, sei es über WhatsApp oder über Facebook. Auf Letzterem habe die Inhaberin beispielsweise eine Art Modenshow hochgeladen, um neue Ware für Kunden zu präsentieren. „Da ist viel Feedback gekommen. Jetzt hoffe ich drauf, dass sie auch kommen“, erklärt sie.

Rottach: Der Kundenumsatz ist schwierig

„Es war uns klar, dass es heute schwierig wird“, sagt Jutta Egle von Paumgartten. Sie ist die Geschäftsleiterin der „Trachten Alm“ in Rottach-Egern. Anders als Kunze erwartet sie keinen Ansturm, bisher sei noch kein Kunde da gewesen. „Es ist ja eigentlich noch Ausgangsbeschränkung“, erklärt sich Egle von Paumgartten die fehlenden Kunden, „wer soll da jetzt auch kommen”.

So könnte es aussehen: Den ersten Kunden in der Trachtenalm erwartet ein Blumenstrauß – bisher war allerdings noch keiner da – links Jutta Egle von Paumgartten / Quelle: Jutta Egle von Paumgartten

Dabei hat man sich hier etwas besonderes überlegt: Ein riesen Blumenstrauß erwartet den ersten Kunden, der in der Trachten Alm nach der wochenlangen Schließung etwas kauft. Heute morgen hat die Besitzerin den Laden mit einem mulmigen Gefühl geöffnet:

Persönlich sind wir natürlich froh, dass wir wieder auf haben. Geöffnet haben wir aber im Prinzip mit einem mulmigen Gefühl – weil wir genau wissen, dass die Leute gar nicht einkaufen können.

Optimistisch ist sie trotzdem, und hofft auf eine Änderung je näher man an den ersten Mai und an warme Tage rückt. „Dann wird in den Köpfen wieder mal bisschen was anderes stattfinden“, zeigt sich Egle von Paumgartten zuversichtlich.

Reduziert wird übrigens nicht – weder bei Peco Mode, noch in der Trachten Alm. “Die nächsten vier Wochen auf gar keinen Fall”, betont Kunze. Egle von Paumgartten schließt sich an: “Sonst würden wir ja umsonst arbeiten, das haben wir ja quasi die letzten Wochen schon gemacht”.

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