Bleibt der Bike-Park eine Vision?

Die Idee, einen Bike-Park für Jugendliche ins Leben zu rufen, ist gut. Doch mit der Umsetzung scheint es zu hapern. Offensichtlich sind die Probleme, Förderer aufzutreiben, ein geeignetes Grundstück zu finden und eine Finanzierung auf die Beine zu stellen, größer als gedacht. Die Initiatoren sehen jetzt die Gemeinde in der Pflicht.

Dieses Grundstück wäre laut Probst ideal
Dieses Grundstück wäre laut Dennis Probst ideal.

Für Kinder und Jugendliche gibt es in Großhartpenning zu wenig Gelegenheiten, sich nach der Schule auszutoben. Auf dem kleinen Kinderspielplatz führt das immer wieder zu Konflikten. Stein des Anstosses waren Probleme mit Scherben und Bierflaschen.

Angelina Probst wollte die Situation nicht einfach hinnehmen. Vor drei Jahren, schwanger mit dem ersten Kind, suchte sie nach einem finanzierbaren Freizeitkonzept für Jugendliche. Gemeinsam mit ihrem Mann Dennis kam sie auf die Idee, einen Bike-Park zu schaffen. Dabei versteht sich das junge Elternpaar aus Großhartpenning als Ideengeber.

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Für die Umsetzung wünschen sich die Probsts kompetente Partner und vor allem Sponsoren. Erste Kontakte haben sie geknüpft. „Wir haben viele Vorarbeiten geleistet und bereits Sponsorenleistungen im Gegenwert von über 30.000 Euro aufgetrieben“, erzählt die 31-Jährige Mutter und frühere Erzieherin stolz. Sogar der Aufbau der Bike-Anlage sei komplett finanziert, bestätigt ihr Mann Dennis.

Suche nach einem Grundstück

Das einzige, was fehle, sei ein geeignetes Grundstück. Hier will das junge Ehepaar die Gemeinde Holzkirchen in die Pflicht nehmen. Ein Grundstück haben sich sich auch schon ausgeguckt. Es liegt zwischen der Hundesportschule und dem Poloplatz, direkt am alten Fußballfeld. „Hier war früher ein Skaterpark, doch der war zu weit außerhalb“, erzählt Probst. Aber mit dem Fahrrad sei das Gelände gut erreichbar.

„Das Grundstück wäre ideal“, schwärmen die beiden. Ihren Informationen zufolge gehöre es der Gemeinde. Der frühere Bürgermeister Josef Höss habe sogar angedeutet, dass hier eine Kooperation möglich sein könnte, berichtet Angelina Probst.

Doch Bürgermeister Olaf von Löwis (CSU) scheint davon nichts zu wissen. Zwar steht er der Idee einer „Art Skaterpark für Fahrräder“ sehr aufgeschlossen gegenüber. Allerdings könne er weder finanzielle Zusagen machen noch ein Grundstück für das Sportareal aus dem Ärmel schütteln, so Löwis auf Nachfrage gegenüber der Holzkirchner Stimme.

Sponsor dringend gesucht

Ein Gelände, bei dem ein Pachtvertrag auslaufe und das sie für zehn Jahre übernehmen könnten, wäre ideal, wünscht sich Angelina. Parcours und Rampen könnten aus Erde gebaut werden, so dass nach Ablauf der Pacht alles einfach wieder platt gebaggert werden könnte.

Doch ohne geeignetes Grundstück scheint das ehrgeizige Projekt zum Scheitern verurteilt zu sein. Nötig sei rund ein Hektar Land, etwa die Größe eines halben Fußballfeldes, heißt es aus dem Vorstand des Kreisjugendrings. „Wir finden die Idee gut und unterstützenswert. Eine Beteiligung ist denkbar, auch wenn noch keine Details besprochen sind“, kommentiert Kreisjugendring-Vorstand Mathias Huber.

Der Bike Park soll auch ein soziales Projekt werden
Der Bike Park soll auch ein soziales Projekt werden

„Für Jugendliche wäre das Projekt toll“, schwärmt auch Susan Andres vom Kreisjugendring, „und auch für Radtouristen wäre es eine super Attraktion“. Aber sie macht deutlich, dass der Kreisjugendring „nicht Initiator, sondern eher Mitläufer“ wäre.

Austoben statt Computerspiele

Die Initiatorin, Pädagogin und Mutter möchte der Fernseh-, Computer- und Handygeneration sinnvolle Freizeitalternativen anbieten. Durch einen Platz zum Austoben verspricht sie sich eine Verringerung von Aggressionen, die oft zu unnötigen Konflikten bei Jugendlichen führten.

Wichtig ist mir, dass es ein Gemeinschaftsprojekt für Jugendliche aller Altersgruppen, aber auch für Väter und Söhne ist.

Der laufende Betrieb solle von rund zehn Jugendlichen selbst gemanagt werden, damit sie „Wertschätzung lernen“. Bei der Finanzierung hoffen die Probsts, aber auch Huber vom Kreisjugendring auf Förderung durch ein Leader Projekt der EU, dass die Familienfreundlichkeit durch den Ausbau sozialer und gesellschaftlich-kultureller Infrastruktur im Landkreis steigern soll.

Allerdings habe die Gemeinde seit Probsts ersten Vorstoß vor einigen Wochen nichts mehr gehört, kommentiert der Geschäftsleiter der Marktgemeinde Robert Haunschild den aktuellen Stand. Noch „hängt das Projekt in der Warteschleife“. Bleibt zu hoffen, dass die Schlüsselfrage nach einem geeigneten Grundstück der Vision von einem Bike-Park nicht im Wege steht.

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