Blitzen ohne Ende

Raser hatten es schwer in der vergangenen Woche. Auch am Tegernsee waren Polizeibeamte unterwegs, um zu blitzen. Doch weder beim Blitzmarathon, noch während der bayerischen Kontrollwoche wollten die Autofahrer rasen.

Vielleicht ist das der Grund, warum auch heute, einen Tag nach Beendigung der Kontrollwoche, rund um den See die Blitzer stehen.

Die Polizei zeigt sich zufrieden mit dem Ergebnis der Kontrollwoche - die meisten fahren anständig
Die Polizei zeigt sich zufrieden mit dem Ergebnis der Kontrollwoche – die meisten fahren anständig.

Am schnellsten war ein Raser im Baierwald. 103 Stundenkilometer war der Fahrer dort gefahren – im 70er-Bereich. „Das ist die Motorrad-Rennstrecke. Da haben wir im Sommer sogar einmal 140 Stundenkilometer gemessen“, erklärt Wolfgang Strobl von der Polizeiinspektion Bad Wiessee.

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Doch während der Kontrollwoche vom 18. bis zum 25. September hielten sich die meisten Autofahrer im Tegernseer Tal an die vorgeschriebene Höchstgeschwindigkeit. Für die Messungen erhielt die Polizei Bad Wiessee Unterstützung von der Autobahnpolizeistation Holzkirchen. Von gut 4.050 kontrollierten Fahrzeugen wurden nur 80 Verstöße festgestellt. Die meisten lagen noch im Verwarnungsbereich: Waren also höchstens 20 Stundenkilometer zu schnell. Nur fünf der beanstandeten Fahrer waren schneller und haben in Flensburg gepunktet.

Polizei kontrollierte an Brennpunkten

Ähnlich sieht die Bilanz bei der Polizei Bad Wiessee aus. An neuralgischen Stellen waren die Beamten im Einsatz: Beispielsweise an der Weissach, in Kreuth und am Gmunder Bahnhof – allerdings nur zwölf Stunden lang in der Woche – also täglich 90 Minuten. Trotzdem haben sie in der Zeit 22 Beanstandungen festgestellt: jeweils elf Verwarnungen und Bußgelder.

Wo es keine Beanstandungen gab, da zogen die Beamten zu einem anderen Messpunkt. Insgesamt kontrollierten sie so an 14 verschiedenen Stellen. Auch vor Schulen und Kindergärten. „Es geht uns nicht darum, Geld zu verdienen, sondern dass die Straßen sicher sind“, so Strobl. Daher sucht man sich zum Blitzen die Stellen aus, bei denen man sicher Verstöße feststellen wird. Doch allgemein ist Strobl zufrieden. Eine Raserstrecke hat man im Tegernseer Tal nicht identifizieren können:

Vielleicht hat die mediale Vorankündigung auch dazu geführt, dass die meisten von sich aus langsamer gefahren sind.

Ob das der Grund ist, warum heute im Tal, wie es scheint, besonders viele Blitzer stehen? Einen Tag nach Beendigung der Kontrollwoche wiegten sich die meisten Autofahrer in Sicherheit. Großer Fehler – vier Blitzer wurden heute im Laufe des Tages gesichtet. Laut der Facebookgruppe „Blitzer im Tal“ waren in der Kießlingerstraße in Rottach, an der Schule in Bad Wiessee, in St. Quirin und in Waakirchen am Löwen Blitzer aufgestellt.

Verkehrsverband erwischte mehr Raser

Anders als das Ergebnis der Polizei ist das von Thorsten Preßler vom Zweckverband Kommunale Verkehrssicherheit Oberland ausgefallen. Der Verband hatte beim 24-Stunden-Blitzmarathon am 18. September eine Messstelle in der Rottach-Egerner Kieslinger Straße. Von rund 246 gezählten Autos fuhren elf zu schnell – der schnellste 16 Stundenkilometer über der zugelassenen Höchstgeschwindigkeit. Verglichen mit der Quote der Polizei – 0,22 Verstöße pro Tag und Stelle – und der Autobahnpolizei – 3,8 pro Tag und Stelle – ist das deutlich mehr.

Trotzdem ist Preßler zufrieden: „Die Leute sind mehr als ordentlich gefahren“. Sei es wegen der vielen Ankündigungen, oder weil man zu der Einsicht gekommen sei, dass schnelles Fahren zu Unfällen führe, könne er nicht abschätzen, sagt er. Wolfgang Strobl ist sich zudem sicher: „Die meisten Verkehrsteilnehmer halten sich an die Regeln.“

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