BOB bekommt Dämpfer

Verspätungen, Störungen und Zugausfälle: Viele Fahrgäste der Bayerischen Oberlandbahn haben die Nase voll – das zeigt sich jetzt bei einem Qualtitätsranking der Bayerischen Eisenbahngesellschaft. 

Die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) und Fahrgäste bewerteten jetzt die Qualität der BOB und des Meridian.

Die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) plant, finanziert und kontrolliert in Bayern den Regional- und S-Bahn-Verkehr. Das aktuelle BEG-Qualitätsranking gibt Auskunft darüber, wie hoch oder niedrig das Qualitätsniveau auf Bayerns Schienen derzeit ist.

Alle bayerischen Regionalzüge werden nach einheitlichen Kriterien erfasst. Dazu gehören zum Beispiel die Sauberkeit der Fahrzeuge, Fahrgastinformation, die Funktionsfähigkeit der Ausstattung, die Serviceorientierung der Zugbegleiter und wie bei Beschwerden auf die Kunden eingegangen wir. Die Pünktlichkeit fließt nicht in die Ergebnisse ein, sondern wird in einem separaten Messsystem erfasst.

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Wer nicht punktet, der muss zahlen

Die Ergebnisse kommen durch externe Tests der BEG zustande. Außerdem werden Fahrgäste befragt. Zudem haben die Ergebnisse des Qualitätsrankings unmittelbare finanzielle Auswirkungen auf die Betreiber der jeweiligen Netze. Das Punktesystem reicht von -100 bis +100 Punkte. Erreicht ein Netz den Wert 0 sind die Forderungen der BEG gerade so erfüllt. Wer darüber liegt, erhält eine Bonuszahlung, wer Minuspunkte verzeichnet, zahlt Strafe.

Dieses Anreizsystem zeigt Wirkung: 24 von den insgesamt 28 Netzen in Bayern, das entspricht über 85 Prozent, fahren im Bonusbereich. Thomas Prechtl, Geschäftsführer der BEG und verantwortlich für den Bereich Qualitäts­management erklärt:

Wir wollen, dass den Fahrgästen in ganz Bayern ein hochwertiges und leistungsstarkes Verkehrsangebot zur Verfügung steht. Deshalb überprüfen wir regelmäßig die Qualität der Verkehrsleistungen.

Auch die Bayerische Oberlandbahn (BOB) fährt Mit +9,79 Punkten im Bonusbereich. Dennoch musste sie heuer im Vergleich zum Vorjahr einen kleinen Dämpfer verdauen, denn es ging um einen Platz runter, vom 17. Platz auf den 18. Platz von insgesamt 28 Unternehmen. BOB-Pressesprecher Christopher Raabe weiß warum:

Der größte Kritikpunkt war die Fahrgastinformation bei Störungsfällen. Das ist uns auch bewusst und wir arbeiten an Lösungen. Noch 2017 soll eine App auf den Markt kommen, durch die mobilaffine Gäste mehr angesprochen werden.

Mit der App sollen sich Kunden in Zukunft umfassender und schneller über das Angebot der BOB informieren können – auch bei Störungen. Gelobt wurde die BOB stattdessen für die Sauberkeit und die Temperierung in den Zügen. Bekanntlich kam es in der Vergangenheit immer wieder zu Ausfällen von Klimaanlagen oder Heizungen. Durch eine regelmäßigere Wartung der Anlagen konnten die Verantwortlichen das in den Griff bekommen.

Meridian steigt um zwei Plätze

Im Gegensatz zur BOB stieg der Meridian in der Bewertung um zwei Plätze. Den größten Punkteverlust gegenüber dem Vorjahr musste der Franken-Thüringen-Express hinnehmen. Schlusslicht im Jahresranking 2016 ist das Netz Regio Franken.

Das Qualitätsranking (Jahreswerte 2016) sowie alle Jahreswerte seit 2008 sind hier zu finden.

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