Boulderspaß in Weyarn

Das Weyarner Kletterzentrum ist um eine Attraktion reicher: Eine neue Boulderhalle wurde am Samstag eingeweiht. Und sogar der Weyarner Bürgermeister Leonhard Wöhr versuchte sich anlässlich der offiziellen Eröffnung im „Klettern auf Absprunghöhe“.

Selbstversuch: Klaus Gruber, Andreas Huber und Leonhard Wöhr üben sich im Bouldern/Quelle: K.Fitz
Selbstversuch: Klaus Gruber, Andreas Huber und Leonhard Wöhr üben sich im Bouldern/Quelle: K.Fitz

Behende klettert der Weyarner Rathauschef die gelbe Route in der neuen Boulderhalle stattliche vier Meter hinauf. Andreas Huber, Vorsitzender des Miesbacher Vereins „Aufwärts“, dem Träger des Kletterzentrums, ist sichtlich beeindruckt von der sportlichen Leistung Wöhrs.

Dieser wiederum sieht in der Erweiterung des „KletterZ“ nicht nur eine neue Freizeitmöglichkeit, sondern auch einen wirtschaftlichen Gewinn:

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Der Betrieb der Halle schafft neue Arbeitsplätze und gibt der Gemeinde ein positives Image.

Zehn mal 27 Meter misst das Gebäude, das in rund siebenmonatiger Bauzeit direkt neben dem Kletterzentrum entstanden ist. Auf 500 Quadratmetern bietet es Kletterrouten für Anfänger, Fortgeschrittene und Profis. Die Zimmerei Gruber aus Hausham, die bereits für den Bau der Kletterhalle verantwortlich zeichnete, hat den modernen Holzständerbau konstruiert und aufgestellt.

Andreas Huber hatte sich im Vorfeld in ganz Europa über vergleichbare Hallen informiert und die Boulderhalle nach modernsten Maßstäben geplant.

Galerie erleichtert „Austoppen“

Der Boden ist mit einer weichen Matte ausgelegt, die gröbere Verletzungen im Falle eines Absprungs oder Sturzes verhindern soll. Die 150 bunten „Boulder“ und „Volumers“ genannten Klettergriffe garantieren Routen in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden.

Unter der Hallendecke verläuft eine Galerie, die das „Austoppen“ erleichtern soll. „Austoppen bedeutet, dass der Kletterer nach oben steigen und über die Galerie aus der Wand herausklettern kann“, erklärt Huber diese neue Gestaltung. Eine Treppe führt in die Halle zurück.

Alle zwei Wochen wird umgeschraubt

Die Kletterelemente in den insgesamt sieben Sektoren werden alle zwei Wochen von einem sechsköpfigen Team umgeschraubt, um den Besuchern immer wieder neue Herausforderungen zu bieten. Witziges Detail: Wer eine der Wände bis nach oben klettert, darf sich in einem Liegestuhl von den Strapazen erholen.

An der Stirnseite der Halle wacht ein Pandabär aus Holz über die Sportler. Er symbolisiert die neue Marke „BoulderZ“, die Huber mit der Eröffnung der Halle etablieren möchte. „In den Panda habe ich mich während einer Reise durch China verliebt“, erzählt der findige Unternehmer und fügt mit einem Augenzwinkern hinzu:

Pandas klettern und essen gern, wie wir Kletterer.

Die neue Boulderhalle steht ab sofort allen Besuchern und Mitgliedern des Kletterzentrum zur Verfügung. Die Benutzung ist im Tagespass enthalten, kostet also nicht mehr. Der „alte“ Boulderbereich in der benachbarten Kletterhalle kann auch weiterhin genutzt werden.

In der neuen Boulderhalle herrscht "Wohlfühlatmosphäre" /Quelle: K.Fitz
In der neuen Boulderhalle herrscht “Wohlfühlatmosphäre” /Quelle: K.Fitz

Andreas Huber stellt sich vor, dort in Zukunft verstärkt Kinderkletterkurse und Training für Wettkämpfe abzuhalten.

„Bouldern gegen Depressionen“

Die Kosten für den Bau belaufen sich auf rund 500.000 Euro. Ein großer Teil davon wurde von den Stiftungen „Oh-do-Kwan“ und „Leifheit“ finanziert. Aber auch Fördermitglieder und Sponsoren stellten Gelder für das Projekt zur Verfügung.

Noch in diesem Jahr startet in der neuen Boulderhalle zudem ein Forschungsprojekt der Universität Erlangen. Zwei Jahre lang wollen Wissenschaftler herausfinden, ob und wie sich Depressionen durch den Bouldersport behandeln lassen können.

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