Brauhaus-Chef: „Wir sind überrascht und getroffen“

Aktualisierung vom 4. Juni / 16:12 Uhr
Wie gestern exklusiv berichtet, hat ein vom Herzoglichen Brauhaus beauftragter Generalunternehmer Insolvenz angemeldet. Betroffen von der Zahlungsunfähigkeit der BRS-Bau sind auch die Bauarbeiten am Stammhaus der Brauerei. Geschäftsführer Christian Wagner betont nun, dass zumindest für die nächsten Wochen alles normal weiterlaufen soll.

Die Baustelle
Die Arbeiten am Brauhaus liefen bisher nach Plan. Doch das könnte sich nach der Insolvenz der Baufirma ändern.

In einer Pressemitteilung erklärt Christian Wagner, dass man mit der BRS-Bau in der Vergangenheit bereits zwei Bauvorhaben „zur vollsten Zufriedenheit abgeschlossen“ habe. Aufgrund der Erfahrungen habe man die Thüringer Firma auch mit den Bauarbeiten am Stammhaus in Tegernsee als Generalunternehmer beauftragt.

Dabei wurde auch das Brauhaus von der Nachricht über die Insolvenz von BRS-Bau scheinbar überrascht. Wagner versucht jedoch, nach vorne zu blicken und betont:

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Mit der Zielsetzung einer raschen Baufortführung sind bereits gemeinsam mit dem vorläufigen Insolvenzverwalter in den letzten Tagen zahlreiche Gespräche mit den eingesetzten Subunternehmern geführt worden.

Der Baubetrieb sei vorerst bis 31. Juli verbindlich zugesichert worden. Daher hoffe der Geschäftsführer, dass etwa Mitte der kommenden Woche die Bauarbeiten „im bisherigen Umfang wieder aufgenommen werden“ können. Ob die umfangreichen Arbeiten in Tegernsee – unter anderem entstehen auf dem Gelände ein neues Lagerhaus, Gärsilos im Innenhof und eine weitere LKW-Spur – bis Frühjahr 2016 wie geplant fertiggestellt werden, ist derzeit offen.

Ursprünglicher Artikel vom 3. Juni:
Mehr Bier, mehr Lagerfläche und mehr Platz für den Abtransport des Endproduktes: Das waren die Ziele für die Expansion des Tegernseer Brauhauses. Der Rohbau steht schon. Doch nun hat die Baufirma Insolvenz angemeldet. Wie geht es weiter?

Wird die Brauhaus-Erweiterung in Tegernsee trotz Insolvenz der Baufirma fertiggestellt? Die Verantwortlichen setzen alles daran.
Kann die Brauhaus-Erweiterung in Tegernsee trotz Insolvenz der Baufirma fertiggestellt werden?

Die mit der Erweiterung der Herzoglichen Brauerei beauftragte Firma BRS Bau GmbH ist insolvent. Wie der Geschäftsführer Andreas Brockardt-Riemann heute auf TS-Nachfrage bestätigt, wurde bereits am 20. Mai ein Eigenantrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens gestellt.

„Wir arbeiten im Moment weiter auf allen unseren Baustellen“, so Brockardt-Riemann. Seine Firma und die Insolvenzverwalter – die Rechtsanwaltskanzlei Dr. Beck & Partner aus Nürnberg – seien derzeit mit allen Bauherren im Gespräch, um die Baustellen fertigzustellen und das Unternehmen zu erhalten. Zu den Bauherren gehört auch die Tegernseer Brauerei, die auf dem Gelände am Stammhaus umfangreiche Umbauarbeiten vornehmen lässt. Entstehen sollen unter anderem ein neues Lagerhaus, Gärsilos im Innenhof und eine weitere LKW-Spur.

Bauarbeiten trotz Pleite abschließen

Während die Insolvenzverwalter in Nürnberg einen Kassensturz der Baufirma vornehmen, sind ihre Kollegen auch auf der Tegernseer Baustelle unterwegs. „Die Kollegin hat einen sehr eng getakteten Zeitplan“, sagt Prof. Siegfried Beck, einer der Gesellschafter der Kanzlei.

Ziel der Gespräche sei es, auszuloten, was die Baufirma, die Subunternehmer und die Brauerei tun können, um die Arbeiten an der Baustelle fortzuführen und abzuschließen, so Beck. Die Löhne für die Arbeiter seien durch das Insolvenzgeld aber zunächst abgedeckt, sagt der Geschäftsführer der Baufirma.

Brauerei kündigt Pressemitteilung an

Als Grund für die Insolvenz der Baufirma aus dem thüringischen Crock nannte der Geschäftsführer ausstehende Zahlungen bei einem Projekt für die Firma Helipark GmbH aus Eisenach, die im Februar Insolvenz angemeldet hatte und sich derzeit mitten im Verfahren befindet. Die Summe der Außenstände wollte Brockardt-Riemann auf Nachfrage nicht nennen.

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Nun hofft die Baufirma darauf, möglichst bald neue Investoren und Partner zu finden. Der Erhalt der Firma ist auch das erklärte Ziel der eingesetzten Insolvenzverwalter. Der Ausgang ist allerdings offen.

Ob und wie schnell die Bauarbeiten am Tegernseer Brauhaus jetzt vorangehen können, ist derzeit offen. Bis spätestens Frühjahr 2016 sollte alles so weit abgeschlossen sein.

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