Brennpunkt: Bahnhof

Der Bahnhof in Holzkirchen scheint sich zum Brennpunkt zu entwickeln. In den vergangenen Monaten hat sich eine Gruppe zusammen gefunden, die von früh bis spät am Bahnhof herumlungert und Alkohol konsumiert. Erst diese Woche kam es zu einer folgeschweren Schlägerei. Doch tun kann man nur wenig.

Am Holzkirchner Bahnhof ist die Atmosphäre vor allem Abends oft unangenehm
Am Holzkirchner Bahnhof ist die Atmosphäre vor allem Abends oft unangenehm.

Brennpunkt Bahnhof. Es ist 19 Uhr und bereits dunkel. Am Holzkirchner Bahnhof lautes Gegröle. Eine Gruppe junger Männer steht vor dem DB Store. Sie haben Bierflaschen in den Händen – unterhalten sich lautstark. Die Atmosphäre ist angespannt. Um sie herum einige wenige Person – eine ältere Dame mit Rollator, eine junge Frau mit Rucksack, ein Mann mit Kopfhörern.

In den vergangenen Monaten ist diese Szene keine Seltenheit. Eine Gruppe junger Männer, darunter auch einige Asylbewerber, scheint sich den Bahnhofsplatz Holzkirchen als Treffpunkt ausgesucht zu haben. Dort wird geredet, getrunken, gestritten. Und das gefühlt zu jeder Tages- und Nachtzeit.

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Erst am Dienstag Abend kam es im DB-Store zu einer Schlägerei unter angetrunkenen Männern. Sie schlugen mit Flaschen aufeinander ein. Einer wurde verletzt. Seitdem werden Stimmen laut, ob man nicht endlich etwas gegen diese “ungute” Situation am Bahnhof unternehmen könne. Ein Leser kommentiert:

Wann wird eigentlich mal was gegen die Säufer gemacht, die immer am Bahnhof nachmittags / abends herumlungern? Das man sich als Pendler unwohl fühlt, wenn man an denen vorbei muss, scheint ja nun nicht mehr unbegründet zu sein.

Vor allem für Pendler und andere Reisende eine unangenehme Atmosphäre. Aufhalten kann man sich in Holzkirchen nämlich eigentlich nur auf dem Platz vor dem DB Store oder in einem kleinen Wartebereich im Inneren an besonders kalten Tagen. Bisher sei es noch zu keinen Vorfällen mit anderen Personen gekommen, erklärte Mathias Büch von der Polizeiinspektion Holzkirchen im vergangenen Oktober. Nur untereinander gab es bisher Konflikte. Die Beamten wissen von dem Problem am Bahnhof. Büch meinte:

Das Bahnhofsgelände ist natürlich immer ein Brennpunkt.

Trotzdem könne man nicht viel machen. „Wir führen verstärkt Kontrollen durch“, so Büch weiter. Einen Platzverweis könne die Polizei aber erst aussprechen, wenn es zu einem konkreten Vorfall gekommen ist. Vorher sei die DB zuständig. Bei besagtem Fall am Dienstag habe man kein Platzverweis ausgesprochen, so ein Beamter auf Nachfrage. Das sei in diesem Fall nicht nötig gewesen.

Auch die Deutsche Bahn weiß von der angespannten Situation. „Die geschilderte Entwicklung ist der Bahn bekannt“,bestätigte ein Bahnsprecher im Oktober. In enger Abstimmung mit der Bundespolizei zeige der DB-eigene-Sicherheitsdienst hier verstärkt Präsenz.

Gruppe regelmäßig am Bahnhof

„Falls nötig werden Platzverbote ausgesprochen, gegen Personen, die wiederholt gegen die Bahnhofsordnung verstoßen“, so der Sprecher weiter. Wer sich belästigt oder unsicher fühlt, könne sich außerdem an die 3-S-Zentrale wenden, die für Sicherheit, Sauberkeit und Service steht. Die Nummer hängt in den Infovitrinen am Bahnhof aus.

Die eine Gruppe scheint es nach Insider-Informationen schon lange zu geben. Die seien zwar immer dort und trinken auch regelmäßig ihr Bierchen, Probleme gebe es mit denen aber nicht. Ob einer der “Verdächtigen” an der Schlägerei am Dienstag beteiligt war, ist nicht bekannt.

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