Brennpunkt: Holzkirchner Bahnhof

Der Bahnhof in Holzkirchen scheint sich zum Brennpunkt zu entwickeln. In den vergangenen Wochen und Monaten hat sich eine Gruppe zusammen gefunden, die von früh bis spät am Bahnhof herumlungert und Alkohol konsumiert. Wie geht man mit der angespannten Situation um?

Am Holzkirchner Bahnhof ist die Atmosphäre vor allem Abends oft unangenehm
Am Holzkirchner Bahnhof ist die Atmosphäre vor allem Abends oft unangenehm. 

Brennpunkt Bahnhof. Es ist 19 Uhr und bereits dunkel. Am Holzkirchner Bahnhof lautes Gegröle. Eine Gruppe junger Männer steht vor dem DB Store. Sie haben Bierflaschen in den Händen – unterhalten sich lautstark. Die Atmosphäre ist angespannt. Um sie herum einige wenige Person – eine ältere Dame mit Rollator, eine junge Frau mit Rucksack, ein Mann mit Kopfhörern.

In den vergangenen Wochen und Monaten ist diese Szene keine Seltenheit. Eine Gruppe junger Männer, darunter auch einige Asylbewerber, scheint sich den Bahnhofsplatz Holzkirchen als Treffpunkt ausgesucht zu haben. Dort wird geredet, getrunken, gestritten. Und das gefühlt zu jeder Tages- und Nachtzeit.

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Bisher nur Konflikte untereinander

Vor allem für Pendler und andere Reisende eine unangenehme Atmosphäre. Aufhalten kann man sich in Holzkirchen nämlich eigentlich nur auf dem Platz vor dem DB Store oder in einem kleinen Wartebereich im Inneren an besonders kalten Tagen. Bisher sei es noch zu keinen Vorfällen mit anderen Personen gekommen, erklärt Mathias Büch von der Polizeiinspektion Holzkirchen. Nur untereinander gab es bisher Konflikte. Die Beamten wissen von dem Problem am Bahnhof. Büch erklärt:

Das Bahnhofsgelände ist natürlich immer ein Brennpunkt.

Trotzdem könne man nicht viel machen. „Wir führen verstärkt Kontrollen durch“, so Büch weiter. Einen Platzverweis könne die Polizei aber erst aussprechen, wenn es zu einem konkreten Vorfall gekommen ist. Vorher sei die DB zuständig.

Auch die Deutsche Bahn weiß von der angespannten Situation. „Die geschilderte Entwicklung ist der Bahn bekannt“, bestätigt ein Bahnsprecher. In enger Abstimmung mit der Bundespolizei zeige der DB-eigene-Sicherheitsdienst hier verstärkt Präsenz.

„Falls nötig werden Platzverbote ausgesprochen, gegen Personen, die wiederholt gegen die Bahnhofsordnung verstoßen“, so der Sprecher weiter. Wer sich belästigt oder unsicher fühlt, könne sich außerdem an die 3-S-Zentrale wenden, die für Sicherheit, Sauberkeit und Service steht. Die Nummer hängt in den Infovitrinen am Bahnhof aus. Auch die BOB-Mitarbeitet können die Entwicklung auf dem Bahnhofsplatz bestätigen. “Wir bemerken jedoch nicht, dass es Problemfälle gegeben hätte”, so der Pressesprecher Christopher Raabe.

Die eine Gruppe scheint es nach Insider-Informationen schon lange zu geben. Die seien zwar immer dort und trinken auch regelmäßig ihr Bierchen, Probleme gebe es mit denen aber nicht. Das kann auch eine Verkäuferin aus dem DB Store in Holzkirchen bestätigen, die häufig die Spätschicht übernimmt:

Die besagte Gruppe vor dem DB-Store ist nicht das Problem. Die ist sogar eher unser Schutz. Die kommen zwischendurch zu uns rein und fragen, ob alles passt oder helfen uns wenn Asylbewerber aggressiv werden.

Und das passiert laut der Verkäuferin recht schnell. Zum Beispiel, wenn etwas nicht so laufe, wie sie es sich vorstellen oder sie länger an der Kasse warten müssen.

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