„Brückenruine” bekommt Bewährung

Im Oktober 2021 wurde der Abriss einer maroden Brücke im Rat der Kreisstadt beschlossen. Die Brücke sei „hi“. Nun die Rolle rückwärts. Frühestens 2023 sollen die Arbeiten beginnen. Eine Frage der Finanzen?

Klein, verträumt und dahin. Die Brücke über die Schlierach muss dringend neugebaut werden – nur scheinen der Stadt die dazu nötigen Finanzmittel zu fehlen.

Die Schlierach ist normalerweise ein kleiner ruhiger Bach, der sich durch Miesbach schlängelt. Auch wenn er sich manchmal bei Hochwasser oder Eis zu einem wilden Gesellen mausert. Die kleine Brücke, die ihn im Schopfgraben quert, kann ein Lied davon singen.

IQ100 und Zustand erfordern sofortigen Neubau

1965 gebaut erfüllt das Bauwerk aber kaum noch die Anforderungen der Zeit. Einer einfachen Sanierung steht die HQ100 entgegen. Was bedeutet, dass zwischen den Bauelementen der Brücke, und dem Wasser des Baches auch bei einem sogenannten „Jahrhundert Hochwasser“ noch 100 Zentimeter liegen. Das gesamte Bauwerk muss um 1,60 Meter angehoben werden. Was auch Auswirkungen auf die benachbarten Hauszufahrten haben wird.

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Deshalb sollte ein Neubau her. Der Abriss wurde im Stadtrat für das Frühjahr 2022 terminiert. Damals macht Bürgermeister Dr. Gerhard Braunmiller in der lokalen Zeitung deutlich: „Wenn wir weiter warten, bedeutet das die Sperrung.“

Kein Geld 2022 für “neue Schopfgrabenbrücke”

Auf Nachfrage der TS heißt es aber heute aus dem Rathaus Miesbach die Arbeiten werden auf 2023 verschoben. Dazu Jürgen Bruckner vom Tiefbauamt der Stadt Miesbach:

Die öffentliche Ausschreibung zum Ersatzneubau der Schopfgrabenbrücke in Miesbach führte zu keinem wirtschaftlichen Angebot.

Im Klartext: die abgebebenen Angebote waren zu teuer für die Stadt im Jahr 2022. Nun sollen zeitnah entsprechende Instandhaltungsarbeiten durchgeführt werden, um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten, wie Brückner in der Meldung ergänzt.

Stolperfallen nicht nur für Senioren und Kinder

Wie aber die marode Brücke im Schopfgraben, von der Brückner vor sechs Monaten noch sagte: „die Brücke is hi“ ein weiteres Jahr funktionstüchtig bleiben kann bleibt unklar. Dafür sollen laut Tiefbauamt der Stadt Untersuchungen durchgeführt werden, um die dafür notwendigen Maßnahmen zu ermitteln.

Von der Verschiebung sind auch die Anwohner im Schopfgraben direkt betroffen. Zwar bleiben die Unannehmlichkeiten wegen der weitläufigen und monatelangen Umleitung über die Wies‘ aus, doch müssen sie nun ein weiteres Jahr mit den gefährlichen Stolperfallen auf der vor sich hin bröselnden Brücke leben.

Für ältere Menschen und Kinder ist es an manchen Tagen tatsächlich ein Risiko die Schlierach zu überqueren. Mal steht ein Metallstück heraus, mal ist ein weiteres Stück Beton herausgebrochen. Sicher ist anders!

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