„Bruno Paul: Zeichner des Simplicissimus“.

Bruno Paul (1874 – 1968) schuf zwischen 1897 und 1906 für den Simplicissimus 495 Zeichnungen. Im Olaf Gulbransson Museum wird ab dem 11. Mai eine Auswahl von 70 Blättern gezeigt, die überwiegend seit ihrer Entstehung noch nie ausgestellt waren.

Noch im ersten Jahrgang stieß der junge Abgänger der Münchner Akademie Bruno Paul auf das Blatt Simplicissimus. Die im April 1896 von Albert Langen in München gegründete Zeitschrift hatte bereits eine Riege von Zeichnern versammelt, deren Stil zunehmend politischer wurde und sich gegen das regierende System richtete.

Wichtigster Zeichner des Simplicissimus

Nach der Verhaftung Heines 1898 wegen Majestätsbeleidigung wurde Bruno Paul der wichtigste politische Zeichner der Satirezeitschrift. Parallel hatte Bruno Paul seit 1898 im Kreis von Künstlern wie Richard Riemerschmid und Bernhard Pankok auch intensiv als Möbelgestalter und zunehmend als Architekt gearbeitet. 1906 wurde er dann als Leiter der Kunstgewerbeschule nach Berlin berufen. Mit dem Wechsel nach Berlin beendete er seine Karriere als politischer Karikaturist schlagartig, die damit nur zehn Jahre eines langen Künstlerlebens umfasst. Paul karikierte seine Zeitgenossen gnadenlos.

Der Zustand der Gesellschaft, das Agieren der Wirtschaft, die Innen- und vor allem auch die aggressive Außenpolitik seiner Zeit spiegeln sich in den brillanten Zeichnungen wider. Die außenpolitischen Eskapaden Wilhelm II. und der selbstherrliche Führungsstil des Hohenzollern waren ein Angriffsziel. Daneben stellte Paul bevorzugt den menschenverachtenden Hochmut der Korpsstudenten und das affektierte Gebaren des Militärs bloß.

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Das Verhältnis zwischen Bayern und Preußen, die Probleme der Nichtprivilegierten, die Emanzipation der Frau und die Schwierigkeiten des Alltagslebens boten ihm Anlass zu ironischen oder sarkastischen Einzelbildern und Bildgeschichten. In der Ausstellung sind all diese Bereiche seiner Arbeit für den Simplicissimus vertreten. Die Ausstellung wird am Sonntag, 11. Mai 2014 um 11.30 Uhr im Olaf Gulbransson MuseumTegernsee eröffnet. Die Einführung hält Dr. Andreas Strobl.

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