„Busserl-und-pfiat-Di-Zone“ gegen das Verkehrschaos

Der geplante Anbau ans Privatgymnasium Holzkirchen war vor der Sommerpause des Marktgemeinderats wegen der problematischen Bring- und Abholsituation vorerst auf Eis gelegt worden. Gestern Abend nun stellte Schulträger Heribert Zimmermann seine überarbeitete Planung vor – und erntete viel Zustimmung.

DIe Verkehrssituation am Privatgymnasium soll besser werden

Ein Artikel von Conny Hohler
„Wir haben eine Lösung erarbeitet, die Entlastung bringt“, so Zimmermann. Zwar sei das Privatgymnasium natürlich Mitverursacher von Verkehr auf der Krankenhausstraße, aber auch von der Grundschule und der Oberland-Realschule fließe Verkehr über die Zeheterstraße und die Krankenhausstraße zur Münchner Straße hin ab.

Erster Vorschlag wäre daher eine etwas längere Grünphase an der Ampel von der Krankenhaus- zur Münchner Straße hin, so Zimmermann. Zweite Maßnahme wären verschiedene Bring- und Abholzeiten in den unterschiedlichen Klassen.

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Eltern können die Kinder ab 7.45 Uhr bringen, Unterrichtsbeginn ist um 8.30 Uhr. Die Schlusszeiten können wir um 15 Minuten versetzen. Auch das hilft, die Pulkbildung der Autos zu reduzieren“.

Eine Umfrage unter Eltern von Fünft-, Sechst- und Siebtklässlern habe ergeben, „dass die meisten sowieso mit öffentlichen Verkehrsmitteln kommen“, so Zimmermann weiter. Zudem fahre um 17 Uhr ein Bus, der die Schüler heim bringe.

Derzeit sei ein zentrales Problem, dass Eltern in die Krankenhausstraße einbögen, vor der Schule parkten, die Kinder aussteigen ließen und dann rückwärts wieder aus den Parkplätzen hinaus rangieren müssten, um die Krankenhausstraße wieder in Richtung Münchner Straße zu verlassen. Die Lösung sei eine „Kiss-and –ride“-Zone, eine „Busserl-und-pfiat-Di“-Zone also auf gut Bairisch.

Durch eine Verkleinerung des Pausenhofs könne so eine Haltezone mit Wendeschleife auf dem schuleigenen Gelände entstehen. Zusätzlich würden Schülerlotsen am Zebrastreifen abgestellt, der weiter in Richtung Marxbauerstraße verlegt werde. 72 Parkplätze für Lehrer und Eltern, die zum Beispiel zu Gesprächen in der Schule seien, entstünden hinter dem Haus beim früheren Schwesternheim.

Eine Wendeschleife in U-Form

Von deutlichen Verbesserungen sprach Bürgermeister Olaf von Löwis (CSU). Martina Schweighofer (CSU) gab nur zu bedenken, dass der Vorschlag von Birgit Eibl (FWG) nicht funktionieren werde. Diese hatte beantragt, den verbreiterten Fußgängerweg an der Krankenhausstraße in U-Form um die Wendeschleife zu führen. Die Schüler sollten so zusätzlich mehr Sicherheit haben, und nicht geradeaus über Ein- und Ausfahrt der Wendeschleife gehen. Schweighofer:

Ich sehe das ja immer an der Baumgartenstraße. Da geht kein einziger den kurzen Umweg.

Anders sah das Martin Taubenberger (FWG): „Man müsste das halt so machen, dass man anders nicht durchgehen kann. Ich finde, das müsste den Holzkirchner Bürgern doch zuzumuten sein, ein bisserl außen rum zu gehen, wenn dafür der Übergang kreuzungsfrei ist.“

Für die SPD-Fraktion sagte Irmi Ammer zu, man werde den Plänen Zimmermanns zustimmen. „Sie setzen alle Anregungen positiv um. Die Lehrer parken hinten, für die 80 Fahrradstellplätze wurde eine gute Lösung gefunden, die Versetzung des Zebrastreifens ist sehr gut, das dürfte jetzt alles funktionieren.“ Beim Bringverkehr dürfte es keine Probleme mehr geben, beim Abholverkehr bestehe nur das Problem, dass die Eltern oft auf der Straße stehen blieben, um auf die Kinder zu warten.

Grünes Licht für Neubau

Auf die Frage von Josef Sappl jun. (CSU) nach der Nutzung des gegenüberliegenden Parks als Pausenfläche erklärte Zimmermann, man habe eigens Spielgeräte angeschafft, es gebe eine Holzterrasse und hinter dem Haus ein Klettergerüst. „Natürlich wäre es schön, wenn wir ab und zu rüber könnten wie die anderen Schulen auch, aber wir reißen ja die Garagen im Anschluss noch ab und schaffen Platz für ein Schülercafé.“

Seine ausgesprochene Anerkennung zollte schließlich Christoph Schmid dem Schulträger: „Wir freuen uns über die stark wachsende Nachfrage, Sie haben Ihre Hausaufgaben mehr als gemacht.“ Am Ende entschied der Gemeinderat schließlich, der Änderung des Bebauungsplans für den Neubau zuzustimmen. Dessen erster Teil soll schon zum kommenden Schuljahr fertig sein, der zweite Bauabschnitt wird noch ein Jahr länger dauern.

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