Chuck Herrmann: „Ein Musiker mit vielen Talenten“

Viele in der Metropolregion München kennen ihn als DJ mit mobiler Disco und als sehr kompetenten Kenner vieler Musikrichtungen, aber auch durch gelegentliche Gesangseinlagen bei Musikveranstaltungen oder regional-musikalische Diskussionsbeiträge am Stammtisch.

Chuck Herrmann allzeit aktiv. Fotos: privat / Familie Herrmann

Wolfgang „Chuck“ Herrmann, geboren 1940, ist vermutlich der „Oldie“ unter den DJs in Südbayern. Den Spitznamen gab er sich in Anlehnung an sein Idol „Chuck Berry“. Auch heute noch lebt er mit viel Leidenschaft für die Musik.

Bereits als Jugendlicher legte Chuck 1957 im Holzkirchner Café Franz die Platten auf. 1962 gründete er dann eine Rock ‘n’ Roll-Band in Holzkirchen. Und ein Jahr später wechselte er den Job: Er verließ als Steuersachbearbeiter das Holzkirchner Rathaus und war dann als sehr erfolgreicher Country-Sänger in US-Army-Clubs und an vielen anderen Orten unterwegs. So spielte er u.a. in der Band „Swinging Cowboy“ des Jazz-Geigers Nipso Brantner. Später folgte die Gründung seiner eigenen Band „Chuck Herrmann and Honky Tonk“.

Unterwegs mit Rock ’n’ Roll und Salsa

Zudem war Chuck im Jahr 1972 der Impulsgeber für die Münchner „Fifties Record Hop“-Veranstaltungen für Rock ’n’ Roll-, Boogie- und Swing-Fans. Auch beim AFN in München und beim Radiosender Lora München war er als Moderator tätig. Eine besondere Bedeutung aber hat für Chuck die Salsa-Musik. So legte er bereits 1976 im „Cadillac Salsa“ und im Münchner Pop Club auf. Mit 45 Jahren gelang es ihm, in München den ersten deutschen Salsa-Club zu etablieren.

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Viele kennen ihn auch als „Münchner Salsa-König“, der sehr viele Jahre im Salsa-Club der Max-Emanuel-Brauerei und im Night Club des Hotels „Bayerischer Hof“ die Salsa-Szene belebte. Zudem verfasste Chuck eine detailreiche „Salsa-Historie“ für München. Hierbei betrachtete er – nach einigen Reisen durch Mittelamerika – die Geschichte der afro-kubanischen und afro-hispanischen Tanzmusik in München aus seiner – natürlich sehr subjektiven – Sicht.

Musikalisch engagiert für Holzkirchen

Auch heute noch engagiert er sich auf einigen Veranstaltungen in München und im Bayerischen Oberland. Immer noch legt Chuck sehr gerne Platten auf, inspiriert Menschen mit seinen selbst bespielten CDs, arrangiert musikalische Begleitungen bei Kultur-Events und Geburtstagen oder führt durch seine Musiksendung bei Radio Lora. Manchmal rockt er auch noch Veranstaltungen mit einem jeweils tagesaktuell ausgestatteten Begleitkoffer – immer mit dabei viele CDs mit alten Hits.

Zunehmend hat sich Chuck in den letzten Jahren auch wieder in Holzkirchen musikalisch sehr engagiert. So zum Beispiel bei den Silvester-Partys im KULTUR im Oberbräu, bei den „Festivals der Kulturen“ im FOKUS-Projekt der Bürgerstiftung Holzkirchen (2013 und 2014), als Berater der „Holzkirchner Blues- und Jazztage“ oder im Rahmen der fünf Inklusionsfeste der Bürgerstiftung (2014 bis 2018) auf dem Gelände der Regens-Wagner-Stiftung in Erlkam.

So wurde Chuck Herrmann auch beim Weinfest im Oktober 2022 im Holzkirchner BaTuSa-Stüberl mit spontanen Gesangseinlagen von vielen bejubelt.

Später berichtete Pete Hirschheiter, der Rhythmus-Gitarrist von „Big Bad Wolf“ und langjähriger Freund von Chuck: „Bereits 1962 trafen sich junge Leute im Holzkirchner Café Waldenberger. Chuck hatte einen Nebenraum ‚organisiert‘, in dem einige Musikanten jeden Sonntag aufspielten. Das ging ein halbes Jahr gut, dann hat die Polizei das Musikformat unterbunden!“

Chuck hatte damals schon alle „gängigen“ Rock ’n’ Roll-Platten in seinem privaten Kellerarchiv. Diese haben sich die anderen Musiker gerne ausgeliehen, um sie dann auf Kassetten zu überspielen. Und er kann auch heute noch aus dem Vollen schöpfen: in seinem sehr umfangreichen, hervorragend gegliederten Musikarchiv befinden sich über 50.000 Tonträger.

Hinweis: Dieser Beitrag ist zuerst erschienen im Online-Magazin KulturVision am 15.02.2024 | Ein Beitrag von Frank Strathmann.

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