Bereits im vergangenem Herbst wurde die Fahrbahndecke zwischen dem Kreuz München-Süd und Holzkirchen erneuert und aufgrund der Bauarbeiten kam es schon damals zu massiven Staus. Nun ist die Gegenfahrbahn dran und Pendler können sich schonmal auf Stau bis in den Juli hinein einstellen. Die Baustelle wird während der Arbeiten wandern. Begonnen wird zwischen der Ausfahrt Holzkirchen und dem Parkplatz auf Höhe Hofolding.
Genau dort begann die Autobahnmeisterei Holzkirchen mit einer Verkehrssicherheitsfirma gestern mit der Einrichtung der Baustelle in Fahrtrichtung München. Dazu musste zwei Kilometer vor, beziehungsweise nach der Ausfahrt Hofoldinger Forst, die Mittelschutzplanke demontiert werden.
Zu enge Fahrbahn durch Baustelle
Um für die Arbeiten die nötige Sicherheit zu gewährleisten, wurde die Verkehrsführung geändert: In beiden Fahrtrichtungen wurde jeweils der linke Fahrstreifen weggenommen und die Abtrennung mit Leitkegel deutlich gemacht. Zusätzlich stand jeweils ein LKW der Autobahnmeisterei mit Sicherungsanhänger auf den linken Fahrstreifen vor der Arbeitsstelle in Richtung Salzburg und in Richtung München.
Aufgrund der Verengung von drei auf zwei Fahrstreifen, kam es schon gestern zu verkehrsbedingten Staus und gleich drei Unfällen. Der erste ereignete sich gegen 10 Uhr in Richtung Salzburg, kurz vor der Baustelle. Dabei übersah ein 24-jähriger Bamberger offensichtlich das Stauende, konnte nicht mehr rechtzeitig bremsen und versuchte nach links auszuweichen. Durch das Ausweichmanöver geriet der Ford Focus außer Kontrolle.
Der Wagen streifte zunächst die hintere Stoßstange eines BMW aus Wasserburg und prallte anschließend unter den Heckgepäckträger eines Reisebusses aus Erding. Der Bus war mit einer Sportmannschaft auf dem Weg ins Trainingslager nach Österreich. Lediglich der 24-Jährige Bamberger wurde leicht verletzt und zog sich diverse Prellungen und ein Schleudertrauma zu. Er wurde zur Untersuchung ins Krankenhaus nach München verbracht. Der Sachschaden beläuft sich insgesamt auf circa 15.000 Euro. Gegen 12 und 14 Uhr folgten zwei weitere Auffahrunfälle. Dabei erlitt eine der Unfallverursacherinnen, eine 76-jährige Münchnerin, Prellungen und ein HWS-Trauma. Verletzte gab es keine.
Dreister Verkehrsrowdy – Zeugen gesucht
Die beengte Situation ignorierend, hatte es ein weiterer Fahrer besonders eilig. Nach Aussagen der Bauarbeiter nutzte der Fahrer eines weißen Volvo mit Münchner Kennzeichen, den abgesperrten linken Fahrstreifen, um schneller vorwärts zu kommen. Als der Rowdy in die Baustelle einfuhr verfehlte er nur um wenige Zentimeter einen Arbeiter der Verkehrssicherungsfirma und fuhr zwei Pylonen um, von denen er eine noch mehrere hundert Meter vor sich herschob.
Die zu ihm eilenden Arbeiter der Baustelle, die ihn wegen seiner rabiaten Fahrweise stellen wollten, erreichten ihn nicht mehr. Das Fahrzeug flüchtete. Die Polizei bittet Zeugen, die den Vorfall eventuell beobachtet haben, sich bei der Autobahnpolizei Holzkirchen unter der Telefonnummer 08024/9073-0 oder jeder anderen Polizeidienststelle zu melden.
Für Pendler und Ausflügler wird es während der Bauarbeiten ratsam sein, sich auf der Internetseite www.bayerninfo.de einen Überblick über die Verkehrsdichte, Staus, Störungen, Baustellen und Straßensperrungen zu verschaffen – damit der Ausnahmezustand auf der A8 so gut wie möglich umfahren werden kann.
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