Da waren’s nur noch zehn

Heute ist wieder eine Gruppe von Flüchtlingen aus der Tegernseer Turnhalle ausgezogen. Die Afghanen hatten noch einen Sonderwunsch – wie reagierte das Landratsamt?

Auf der anderen Straßenseite brechen oft Schülerbusse zu Klassenfahrten auf - dieser Bus bringt jedoch Asylbewerber nach Rottach-Egern.
Auf der anderen Straßenseite brechen oft Schülerbusse zu Klassenfahrten auf – dieser Bus bringt jedoch Asylbewerber nach Rottach-Egern.

21 Afghanen steigen heute in den Bus, Polizei und Landratsamt beaufsichtigen das Prozedere. Ihr Ziel: Die Traglufthalle in Rottach-Egern. Die kurze Reise ist Teil des Umsiedlungsplans, nach dem sich die Tegernseer Turnhalle nach und nach leeren soll.

Bis zum 17. Mai sollen alle Asylbewerber ausgezogen sein – derzeit leben nur noch zehn Personen in der ehemaligen Massenunterkunft. Die Rottacher Traglufthalle hat sich unterdessen bis auf den 120. Platz gefüllt – hier ist man ausgelastet. Denn die 21 Afghanen, die heute einziehen, hatten keine Wahl.

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Laut dem Pressesprecher des Landratsamts, Birger Nemitz, hatten sich die Männer eine Verlegung in die Holzkirchner Tralufthalle gewünscht – aus persönlichen Gründen, vermutet er. Dort leben bei einer Kapazität von 320 Personen derzeit 84 Asylbewerber. Doch das Landratsamt blieb hart:

Wir wollen hier ja eine sinnvolle Verlegung durchführen. Und in Rottach sind bereits die anderen Afghanen untergebracht.

Problematisch dürfte dabei die Wohnungssuche für anerkannte Asylbewerber werden. Laut Nemitz lebten zuletzt noch elf Personen in der Tegernseer Halle, deren Asylantrag bereits angenommen wurde. Drei von ihnen wurden nun behelfsmäßig in der Rottacher Traglufhtalle einquartiert – “das ist eine Grauzone”, so Nemitz.

Die Stadt Tegernsee muss sich der übrigen acht Personen annehmen.

Die letzten Bewohner der Tegernseer Turnhalle werden in Kürze in Containerunterkünfte nach Miesbach verlegt – dann ist die Halle frei. “Derzeit sind wir in der Konsolidierungsphase”, erklärt Nemitz mit Blick auf die übrigen Kapazitäten in Holzkirchen.

Die wöchentliche Zuweisungsrate durch die Regierung von Oberbayern sei im April auf null gefallen. Das soll auch im Mai so bleiben – darüber hinaus will Nemitz aber nicht blicken und bedient sich einer alten Redewendung:

Prognosen sind schwierig, besonders, wenn sie die Zukunft betreffen.

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