Warum knirscht Schnee, der doch zu 90 Prozent aus Luft besteht, wenn man darüber läuft? 
In vielen Regionen hat der Winter Einzug gehalten und mit ihm eine dünne, knirschende Schneedecke. Selbst dort, wo Schnee eher eine Seltenheit ist, hört man beim Spazierengehen oder auf dem Weg zur Arbeit das charakteristische Knirschen unter den Füßen. Doch warum macht Schnee dieses spezielle Geräusch, obwohl er doch zu 90 Prozent aus Luft besteht und damit eigentlich ein guter Schalldämpfer sein müsste?
Wetterexperte Niklas Weise von WetterOnline erklärt dieses seltsame Phänomen: “Wenn Schnee gefallen ist, verändern seine Eiskristalle nach einiger Zeit ihre Struktur. Je länger der Schnee am Boden liegt, desto mehr verbinden sich die stern-, säulen- oder nadelförmigen Kristalle zu einem festen Netzwerk. Tritt man nun auf den Schnee, brechen die Kristallverbindungen. Ein einzelner Bruch wäre für unsere Ohren zu leise. Da aber bei jedem Schritt Millionen dieser Verbindungen gleichzeitig brechen, entsteht das typische Knirschen beim Gehen im Schnee.”
Ein weiterer Faktor, der die Lautstärke des Knirschens beeinflusst, ist laut Weise die Temperatur des Schnees. Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt sind die Eiskristalle flexibel und können sich trotz des Drucks unserer Füße noch verformen. Ab etwa minus sieben Grad werden die Kristalle spröde und können schlagartig brechen. Je kälter es ist, desto lauter wird das Knirschen beim Betreten der Schneedecke. Weise weiß auch:
Taut der Schnee, lässt sich das Knirschen durch das Schmelzwasser wieder leiser werden. Die Kristalle können sich leichter gegeneinander verschieben, bis der Schnee schließlich ganz geschmolzen ist und das Knirschen endet.
So beeinflussen nicht nur die Struktur der Eiskristalle, sondern auch deren Alter und die Temperatur maßgeblich das charakteristische Geräusch, das Menschen im Winter begleitet.
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