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Mitte Oktober erhielt die Gemeinde Rottach-Egern den Geologie-Bericht des Münchner Experten Rasso Bumiller über die abgesackte Lindenstraße. Die Ursache wird in der sogenannten Toteis-Theorie vermutet. Demnach soll durch Erdwärmebohrungen ein Hohlraum in knapp 45 Meter Tiefe getroffen worden sein.
Dieser Hohlraum entstand laut dem Geologen vor ungefähr 1.000 Jahren durch sogenanntes Toteis. Das heißt durch Gletschereis, das einst aufgrund eines Erdrutsches abrupt verschüttet wurde, dann nach Jahrhunderten zusammenschmolz und eine enorme Spannung aufbaute. Geschäftsleiter der Gemeinde Gerhard Hofmann erklärt, dass in dem Hohlraum „wahrscheinlich auch immer noch Wasser war.“
Ein weiteres Absacken ist unwahrscheinlich
Seitdem gibt es keine anderen Vermutungen über die Ursache der abgesackten Straße, auf der sich ein rund 20 Meter breiter und zwei Meter tiefer Krater gebildet hat. „Die Toteis-Theorie ist immer noch aktuell, es werden derzeit keine anderen Theorien verfolgt“, so Hofmann.
Mittlerweile wurde die Asphaltdecke der Straße komplett abgetragen. Laut Hofmann wolle man nun feststellen, ob der vorhanden gewesene Hohlraum komplett gefüllt ist oder eventuell ein zusätzlicher Hohlraum existiert. Um das zu Bestimmen werde derzeit eine sogenannte Geoelektrik-Untersuchung durchgeführt. Von einem weiteren Absacken der Straße geht die Gemeinde derzeit nicht aus. Doch Hofmann betont:
Ausgeschlossen werden kann das allerdings nicht, daher folgen auch noch weitere Untersuchungen. Somit sind die Arbeiten des Geologen noch nicht abgeschlossen.
„Und so lange rühren wir da nichts an“, erklärt Bürgermeister Christian Köck gegenüber dem Merkur. Damit dürfte der Straßenabschnitt noch einige Zeit gesperrt bleiben. Bald steht der Winter vor der Tür. Doch laut Hofmann wisse man derzeit nicht, ob die Strecke bis dahin wieder befahrbar sein wird.
Kosten in Millionenhöhe?
Was derzeit schon klar ist, sind die immensen Kosten, die mit dem Absacken einhergehen. Die Straße müsse, so heißt es aus der Gemeinde, völlig neu gemacht werden. Dazu gehören die Versorgungsleitungen für Fernsehen, Abwasser oder Strom.
Gleichzeitig sind einige der umliegenden Häuser beschädigt worden. Vor allem das Mauerwerk ist teilweise betroffen. Eine knappe Million Euro an Schaden, so erklärt es Köck auf Merkur-Nachfrage, könnte da schon zusammenkommen. Zwar habe die Gemeinde die meisten der aktuellen Arbeiten übernommen. Doch das Geld müsse man sich wieder zurückholen. Und für Köck steht fest: “Das geht sicher vor Gericht.”
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