Das Kreuz mit der Wahl

In knapp zwei Wochen stehen die Kommunalwahlen an. Auch rund um den Tegernsee entscheiden die Wähler dann über die Besetzung der Gemeinderäte, und damit darüber, wer sie in den kommenden sechs Jahren politisch vertritt.

Doch wie funktioniert die Kommunalwahl? Was versteht man unter kumulieren und panaschieren? Und warum ist die Chance groß, dass gerade die Landratswahl am 30. März in eine zweite Runde gehen muss? Wir fassen die wichtigsten Fakten zusammen.

 Eine Benachrichtigung zur Kommunalwahl hatten  die Wahlberechtigten im Tegernseer Tal vor kurzem in ihrem Briefkasten.
Eine Benachrichtigung zur Kommunalwahl hatten die Wahlberechtigten im Tegernseer Tal vor Kurzem in ihrem Briefkasten.

Die Kommunalwahl findet am Sonntag, den 16. März 2014 statt. Die Wahllokale haben an diesem Tag von 8 bis 18 Uhr geöffnet. Die Orte sind dabei die selben wie bei der Landtagswahl im vergangenen Jahr. In Rottach-Egern kann man seine Stimme in der Grund- und Mittelschule in der Kißlingerstraße abgeben. In Bad Wiessee im Hotel zur Post. In Tegernsee sind im Rathaus, der Grundschule und der Seniorenresidenz Schwaighof Wahllokale eingerichtet.

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In Kreuth finden sich die Wahlkabinen in der Tourist-Info und im Hotel Bachmair Weissach. Und in Gmund stehen die Grundschule hinter dem Rathaus und das alte Dürnbacher Rathaus zur Verfügung. In den Gemeinden mit mehreren Wahllokalen heißt es, auf die Wahlbenachrichtigung schauen, dort steht, welchem Wahllokal man zugeteilt wurde.

Nicht überall stehen Bürgermeisterwahlen an

Hingehen lohnt sich, denn die Kommunalwahlen finden nur alle sechs Jahre statt. Wählen darf jeder volljährige Bürger, der seit mindestens zwei Monaten im Wahlkreis wohnt. Gewählt wird in fast 2.000 Gemeinden, etwa 39.000 Mandatsträger werden neu bestimmt. Die neue Amtsperiode beginnt dann am 1. Mai.

In den Gemeinden werden die Gemeinde- beziehungsweise Stadträte sowie teilweise der Bürgermeister, in den Landkreisen die Kreis- und Landräte gewählt. In München kandidieren beispielsweise zwölf Kandidaten für den Posten des Oberbürgermeisters – immerhin neun mehr als in Rottach-Egern, das im Tegernseer Tal mit drei Kandidaten die höchste Anwärterzahl auf den Bürgermeisterposten hat. Es folgen Tegernsee, Bad Wiessee und Waakrichen mit jeweils zwei Anwärtern. Im Kreuth und Gmund wird dagegen in diesem Jahr nur der Gemeinderat gewählt. Die Bürgermeisterwahlen stehen nicht auf dem Programm.

Bei der Stichwahl wird es spannend

Wer Bürgermeister oder Landrat werden will, braucht mehr als die Hälfte der abgegebenen gültigen Stimmen – die absolute Mehrheit also. Ist dies nicht der Fall und kein Bewerber erreicht die nötige Stimmenanzahl, kommt es zwei Wochen später, am 30. März 2014, zur Stichwahl. Gerade auf Landkreisebene ist das in diesem Jahr sehr wahrscheinlich. Nachdem CSU-Kandidat Jakob Kreidl angekündigt hat, sein Amt im Falle einer Wahl nicht antreten zu wollen, ist der Ausgang nun völlig offen.

Wird es ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Norbert Kerkel (Freie Wähler), Robert Huber (SPD) und Wolfgang Rzehak (Grüne), oder gewinnt mit Martin Eberhard (FDP) möglicherweise sogar ein Außenseiter? Und was passiert, wenn Jakob Kreidl, trotz Verzichtserklärung, doch die meisten Stimmen erhält und sich am Ende umentscheidet? Fragen über Fragen, die vor allem die Landratswahl zu einem politischen Krimi werden lassen. Dabei sind die Chancen groß, dass der offene Ausgang und vor allem die Anzahl der Bewerber einen zweiten Durchgang nötig machen. Zumindest erwartet derzeit keiner der vier aktiven Kandidaten, dass er direkt im ersten Anlauf die absolute Mehrheit erreicht.

Hier ein Auszug aus dem Stimmzettel für Rottach-Egern.
Hier ein Auszug aus dem Stimmzettel für den Rottacher Gemeinderat.

Bei der Bürgermeister- und Landratswahl hat jeder Wähler jeweils eine Stimme. Bei der Wahl zum Kreistag sowie zum Stadt- und Gemeinderat hat der Wähler dagegen so viele Stimmen, wie es Mandate gibt. Dabei hängt die Zahl der Mandate von der Einwohnerzahl ab und kann zwischen acht in kleineren Gemeinden und 80, wie in München, variieren. Die Anzahl der Stimmen, die man vergeben kann, steht oben auf dem Wahlzettel. Diese gilt es einzuhalten, ansonsten wird der Wahlzettel ungültig. Außerdem darf der Stimmzettel nicht mit weiteren Anmerkungen oder Kennzeichnungen versehen werden.

Listenkreuz, kumulieren oder panaschieren

Besonders bequem ist es, den Vorschlag der Partei einfach per Listenkreuz zu übernehmen: Die Stimmen werden dann nach Reihenfolge auf die Kandidaten verteilt. Dafür muss der Kreis links neben dem Parteinamen angekreuzt werden. Es kann jedoch auch individuell gewählt werden. So ist es möglich, einzelnen Kandidaten bis zu drei Stimmen zu geben. Diese Häufung nennt man kumulieren. Panaschieren hingegen bedeutet, seine Stimmen auf Kandidaten verschiedener Listen zu verteilen. Außerdem es ist möglich, einzelne Kandidaten zu streichen.

Wer keine Zeit hat, zur Wahl zu gehen, kann auch die Möglichkeit der Briefwahl nutzen. Die Unterlagen müssen jedoch rechtzeitig bei der Gemeinde beantragt – und natürlich rechtzeitig zurückgeschickt werden. Wer auf diese Weise seine Stimme abgeben will, kann die Unterlagen schriftlich per Brief, persönlich oder auch per Internet-Wahlschein beantragen. Die Kuverts müssen spätestens am Wahlsonntag bis 18 Uhr wieder bei der Gemeinde eingegangen sein.

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