Fortschritt beim Fußball-Golf

Der Gemeinderat Warngau wollte sich Fußball-Golf erst mal genauer anschauen. Und das tat er. Im Mai 2015 haben die Räte eine solche Anlage in Inzell besichtigt. Seitdem plant man an einer möglichst naturschonenden Umsetzung.

So könnte auch in Warngau bald gegolft werden. / Beispielbild
So könnte auch in Warngau bald gegolft werden / Beispielbild

“In den letzten Monaten hat man eine gute Planvorlage ausgearbeitet”, erklärt Bürgermeister Klaus Thurnhuber. Gemeinsam habe man sich die Anlage im Mai angeschaut und versucht, die Eindrücke in die Planvorlage einzuarbeiten. “Ziel ist es, die Fußball-Golfanlage mit möglichst wenig Eingriff in die Natur umzusetzen”, so Thurnhuber.

In der Sitzung am kommenden Dienstag wird die erarbeitete Planvorlage im Gemeinderat zur Diskussion stehen. Auf der Tagesordnung steht eine Änderung der Flächennutzung für das vorgesehene Grundstück in Wall. Außerdem geht es um die Aufstellung eines Bebauungsplanes. “Je nachdem, wie die Sitzung verläuft, kann das Verfahren auf den Weg gebracht werden”, erläutert der Bürgermeister.

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Aktualisierter Artikel vom 22. Februar 2015 mit der Überschrift: „Fußball-Golf in der Warteschleife – Warngau: Informationsfahrt für den Frühling angedacht“

Bis entschieden wird, ob und wann man in Wall mit Fußballschuhen einlochen kann, wird es noch ein bisschen dauern. Der Warngauer Gemeinderat will sich den Fußball-Golf erst einmal genauer anschauen. Etwaige Probleme sollen so schon im Kern geklärt werden.

Zuerst muss der Schnee weg, dann will man mit allen Beteiligten eine Informationsfahrt zu einer bestehenden Fußball-Golf-Anlage machen, sagt Bürgermeister Klaus Thurnhuber auf Anfrage: “Wir wollen erstmal eine Anlage in vollem Betrieb sehen.”

Informationsfahrt Ende April oder im Mai

Daraus will man sich ein Bild unter anderem über Schallemissionen und Verkehr an der Anlage machen, so Thurnhuber. “Vielleicht sieht man auch andere Belange, die man bei der Planung einer Waller Anlage beachten muss.”

An der Fahrt sollen alle Beteiligten teilnehmen können, neben Anton Mehringer, der die Anlage errichten will, sind das auch die Nachbarn und der Gemeinderat. Die Informationsfahrt könnte gegen Ende April oder im Mai stattfinden, sagt Thurnhuber. Also sobald es Frühling ist

Ursprünglicher Artikel vom 08. Dezember 2014 mit der Überschrift: Das Runde muss ins …. Runde?!

Gastwirt Anton Mehringer aus Wall hat einen Traum: Eine eigene Fußballgolfanlage auf seiner 3,3 Hektar großen Wiese. Doch diese liegt direkt am Ortseingang von Wall und im Landschaftsschutzgebiet Egarten und an der Kreisstraße und sie grenzt an ein Wohngebiet und …. Es könnte dauern bis Mehringer einlochen kann.

So könnte auch in Warngau bald gegolft werden. / Beispielbild
So könnte auch in Warngau bald gegolft werden.

Wann genau er damit rechnet, kann Anton Mehringer auf Nachfrage nicht einschätzen: “Schauen wir mal, wie es nächste Woche ausschaut”, sagt er. Er sei zufällig im Internet auf die Trendsportart gestoßen, die sich seit zehn Jahren von Skandinavien aus nach Deutschland ausbreitet und immer mehr Fans findet: Im Prinzip handelt es sich um Minigolf auf einem Golfplatz mit einem Fußball und statt mit einem Schläger bewegt man den Ball mit dem Fuß. Und die Golflöcher sind freilich auch noch größer.

“Das ist grundsätzlich eine gute Sache”, sagt Christian Kotz, der das Café Waldeck in Wall betreibt. Das Grundstück des Cafés liegt direkt an der Grenze zu der Wiese, auf der Mehringer seinen Fußballgolfplatz errichten will. Von dem Standort ist Kotz aber nicht begeistert:

Da gibt es Grundstücke, die sicher besser geeignet sind.

Zum einen befürchtet er, dass durch Zäune und ähnliche Sicherheitsmaßnahmen die Aussicht von der Terrasse aus beeinträchtigt wird. Auch die Lärmbelastung der Anwohner, so Kotz, könnte steigen. Aber die große Frage sei sowieso, ob die Wiese aus dem Landschaftsschutzgebiet Egarten ausgenommen werden kann: “Das hat schon bei dem Baugebiet damals ewig gebraucht, und dieses Anliegen war sinnvoller”.

Langes Verfahren

Rund drei Jahre hatte das Verfahren gedauert, um das Baugebiet in Wall aus dem Landschaftsschutzgebiet zu nehmen und den Flächennutzungsplan zu ändern, sagt Michael Wagner vom Bauamt Warngau. Auch in diesem Fall rechnet er mit einem langen Verfahren: “Ein viertel Jahr ist da gar nichts.” Im März werde man mehr wissen, schätzt er.

Denn bei einer Änderung des Flächennutzungsplans muss die Öffentlichkeit beteiligt werden: Das heißt, wenn das Vorhaben ausgearbeitet ist, muss es vom Gemeinderat mehrheitlich abgesegnet werden. Dann werden die Pläne einen Monat lang im Rathaus ausgelegt, wo sie jedermann einsehen und Einsprüche erheben kann. Das sind Privatpersonen und die Träger öffentlicher Belange, wie Behörden und große Unternehmen.

Wenn es Einsprüche gibt, müssen diese zunächst geprüft werden. Eventuell müssen dadurch auch die Pläne geändert werden. Dann beschließt wieder der Gemeinderat und die Pläne werden erneut offengelegt, solange bis alles passt. Das kann sich über Monate ziehen. Wenn nicht sogar Jahre.

Fußballgolf ausprobieren

Oder es geht alles ganz schnell und es gibt keine Einsprüche. Dann muss aber trotzdem noch der Kreistag zustimmen, dass die Wiese aus dem Landschaftsschutzgebiet genommen werden kann: “Wenn der nicht mitmacht, hat man keine Chance”, sagt Michael Wagner vom Bauamt.

Anton Mehringer versucht es trotzdem: Im September hatte er eine Bauvoranfrage an die Gemeinde gestellt. Im November wurde seine Idee im Gemeinderat behandelt – und die Entscheidung darüber vertagt. Jetzt heißt es warten: Auf der nächsten Tagesordnung steht es erstmal nicht, so Wagner auf Nachfrage.

Solange wollen sich die Gemeinderäte beraten und eine Fußballgolfanlage besichtigen. Die nächste Anlage befindet sich in Inzheim. Dort hat Mehringer den Sport bereits ausprobiert, wie er berichtet. Vielleicht finden auch die Gemeinderäte gefallen daran, Fußbälle einzulochen statt ins Tor zu schießen.

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