Das Taubensteinhaus über dem Spitzingsee

Wir starten diesen Sommer eine neue Serie und nehmen euch mit zu den schönsten Almen im Landkreis Miesbach. Nachdem wir in der letzten Woche die Hubertushütte am Breitenstein vorgestellt haben, gibt es heute Empfehlungen, Tourenbeschreibungen, kulinarisches Angebot und vieles mehr für das Taubensteinhaus eingerahmt vom Taubenstein und vom Hochmiesing.

Die Schutzhütte liegt an einem Talkessel und ist nah zu vielen Wanderwegen, aber auch zur Bergstation der Taubensteinbahn

Das Taubensteinhaus liegt auf 1.567 Metern hoch über dem Spitzingsee. Die Hütte gehört zum Netz der DAV-Hütten und befindet sich seit Februar 2022 in Besitz der Sektion München des Deutschen Alpervereins. Bewirtschaftet wird die Hütte seit einigen Monaten von Michi Reisinger – einem Landkreisbewohner und ausgebildetem Gastronomen, den es hoch auf den Berg verschlagen hat.

Im Gegensatz zur Hubertushütte, die wir euch vor einer Woche vorgestellt haben, werden bei Michi auf der Hütte keine Tiere gehalten. Die Hütten des DSV stehen sowohl den Mitgliedern als auch jedem Wanderer und in diesem Fall auch Skitourengeher in den Wintermonaten, zu Verfügung. Das Taubensteinhaus gehört zur Kategorie 2 der Schutzhütten in den deutschen Alpen. Was auch bedeutet, dass sie nicht in einer “Extremlage” liegt und damit auch sicher zu erreichen ist. Zudem eignen sich diese Hütten ausgezeichnet für mehrtätige Aufenthalte. Kein Wunder also, dass oft auch Schulklassen und Familien die 39 Plätze der Bettenlager und 8 Plätze in den beiden Mehrbettzimmern im Taubensteinhaus buchen. Ein kleines Abenteuer mitten in der Natur ist eine Übernachtung dort oben allemal.

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Warum nicht einmal auf dem Berg übernachten? Auch für den Urlaub mit den Kindern bestimmt eine tolle Variante zu einem Hotel

Tourenbeschreibung

Zum Taubensteinhaus gelangt man auf vielen Wegen. Oft kehren im Sommer Wanderer dort ein, die im großen Wandergebiet zwischen Rotwand, Hochmiesing, Aiplspitz, Jägerkamp, Raukopf oder Taubenstein oberhalb des Spitzingsees unterwegs sind. Ein wahres Wanderpardies in den Voralpen. Daher trifft man oben an der Bergstation der urigen, fast schon nostalgischen Taubensteinbahn auch immer viele Menschen, die sich glücklicherweise auf den Wegen etwas verlieren. Allerdings kann es auf dem sehr gut ausgebauten Weg Richtung Rotwand schon mal recht voll werden – besonders am Wochenende.

Auch wenn die angenehm kühle Wanderung oft durch den Wald führt, ergeben sich immer wieder Blicke in die Bergwelt rund um den Spitzingseee

Der schönste Weg vom Spitzingsee aus führt euch vom Spitzingsattel (1.129 Meter), wo auch der Bus vom Bahnhof Neuhaus eine Haltestelle hat. Sehr beliebt ist auch die Wanderung vom Parkplatz des Taubensteins aus. Viele, die den Tag im östlichen Wandergebiet des Spitzingsees verbringen wollen, nutzen auch die kleine Bahn, um sich den Aufstieg oder Abstieg zu ersparen. Die Bergfahrt bekommt man für 11 Euro und die Talfahrt für 10 Euro. Kinder zahlen entsprechend weniger. Die Parkplätze am Spitzingsee sind allesamt kostenpflichtig und auch für Wohnmobile gibt es entsprechende Stellplätze. Wer mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreist, nimmt die Bayerische Regionalbahn bis Neuhaus und steigt dann in den Bus um. Leichter und staufreier kommt ihr kaum in ein Wandergebiet.

Seeblick oder Bergblick – in den Voralpen rund um den Spitzing ist die Auswahl groß.

Wer sich für den Fußmarsch hinauf zum Taubensteinhaus entscheidet, nimmt am besten den Weg an der ehemaligen Skipiste, der direkt an der Taubensteinbahn (1.099 Meter) beginnt. Es gibt zwar alternative Routen, aber die führen meist über eher unspektakuläre Bergstrassen. Für geübte Wanderer stellt der anderthalbstunden lange Aufstieg mit seinen 3,5 Kilometer Länge und den knapp 500 Höhenmeter im gmäßigt steilen Terrain keine besondere Herausforderung dar. Die Aussicht ist nur an wenigen Stellen besonders, doch gerade in der Sommerhitze ist der Weg, der lange Zeit durch den Bergwald führt, sehr angenehm. Und wenn ihr oben an der Bergstation angekommen seid, entschädigt das absolut umwerfende Panorama für die Mühen. Achtung ist natürlich immer geboten. Denn ohne die richtigen Bergschuhe ist auch ein als “leicht” ausgeschriebener Weg, gerade bei der Hitze, auf dem Schotter etwas tricky.

Entweder gelangt ihr zu diesem Wegweiser, wenn ihr aus dem Tal kommt oder auf einem der Wege oben rund um den Taubenstein – jedenfalls geht es hier ab zum Taubensteinhaus

Wanderungen und Touren rund um den Taubenstein

Und wie gesagt – seid ihr ersteinmal an der Bergstation der Taubensteinbahn (zu Fuß oder in einer der nostalgischen Gondeln der Bahn) angekommen, habt ihr die freie Wahl. Entweder ihr geht gleich die knapp 500 Meter Richtung Taubensteinhaus und kehrt dierkt beim Michi und seinem Team ein und stärkt euch mit Buttermilch und allerlei alpinen Leckereien, oder ihr sucht euch eine der unzähligen Touren aus, die von dort oben aus starten. Eine Übersicht findet ihr zum Beispiel hier

Und zur Belohnung nach der Wanderung bekommt ihr diesen Blick ganz umsonst – bei einem leckeren Rosmarin Spritz solltet ihr euch aber sicher sein, auch noch den Berg runterzukommen.

Wenn ihr nicht so recht wisst, ob ihr nur auf den Taubenstein oder doch zur Rotwand wollt, fragt am besten einfach den Wirt oder andere Wanderer. Die geben immer gern Tipps für Touren. Denn hier oben bekommt ihr alles: Die schwere Wanderung zur Aiplspitz, die sich absolut nur für Geübte eignet, oder die auch mit Kindern (ab 8 bis 10 Jahren) gut machbare Tour auf den Jägerkamp.

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Die Auswahl der Gerichte ändert sich ständig – als wir zuletzt oben waren, standen diese Leckereien zur Auswahl

Wenn ihr euch für die Rast im Taubensteinhaus entscheidet, dann erwartet euch nicht nur ein traumhafter Blick auf den Kessel in Richtung Hochmiesing, sondern auch die Freuden der typischen Almgastronomie. Klar könnt ihr das Paar Wiener nehmen, da kann man nichts falsch machen. Aber wo bitte bekommt ihr vergleichsweise so günstige und gute Spinatknödl mit frischer Butter und echtem Bergkas (13,50 Euro) oder eine würzige Speckknödelsuppn (6,50 Euro)?

Dazu eine Bergkuh-Buttermilch, die mehr erfrischt als jede Cola am Berg. Michis Küche ist jedenfalls allen zu empfehlen. Meist hat der Wirt auch noch irgendein Schmankerl in der Hinterhand, wenn ihr nett fragt. Auch zu empfehlen ist der selbstgebackene Kuchen. Den backen meistens die Mädels in der gut ausgestatteten Küche des Taubensteinhauses. Das Frühstück nach der aufregenden Nacht auf dem Berg soll, so erzählt man sich, durchaus “WOW-Potential” besitzen.

Wer Fragen zur bewegten Geschichte der Hütte hat oder etwas über die umliegende Bergwelt erfahren möchte, kann sich jederzeit vertrauensvoll an das Team des Taubensteinhauses wenden. Die sind alle vom Berg. Wenn ihr Informationen zu den Übernachtungsmöglichkeiten in der DAV Hütte habt, schaut einfach auf deren Internetseite vorbei. Nicht zu vergessen (auch wenn es zu schade wäre, wenn ihr nicht wenigstens den hauseigenen Kuchen probieren würdet): In den Schutzhütten des DAV sind auch die Gäste gern gesehen, die ihre eigene Brotzeit mit auf den Berg mitnehmen. Auch das gehört zur Tradition der Berge.

Faktencheck

Höhenmeter: 492 hm
Schwierigkeit: blau / leicht
Länge der Tour: 1,45 Stunden
Übernachtungsmöglichkeit: Ja – Anmeldung erwünscht – bei Notlagen gehts aber immer (DAV Hütte)
Öffnungszeiten: Immer – außer in Zeiträmen im April und November
Kulinarisches Angebot: Almübliche Verpflegung
Kartenzahlung: Nein – bitte genügend Bargeld einstecken
Preise: Getränk sowie eine Mahlzeit ab so um die 10,00 Euro
Für Hundebesitzer: Wasserstelle für Hunde vorhanden; Hunde bei freilaufenden Kühen immer an die Leine und den Kühen großflächig ausweichen.

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