Laut Psychoreport:
Depressionen auf Platz eins

Depressionen, chronische Erschöpfung oder Angstzustände: 255 Fehltage je 100 Versicherte zählt die DAK in ihrem Psychoreport auf.

Krisen und Krieg / Quelle: DAK-Gesundheit/GettyImages-1193487049

Den höchsten Stand seit Erhebung der Zahlen vor 25 Jahren misst die Krankenversicherung DAK unter ihren Mitgliedern. Damit sind die Zahlen um 52 Prozent gestiegen. Immerhin: Bayern liegt mit 15 Prozent unter dem Bundesdurchschnitt. Ältere Beschäftigte im Freistaat haben mehr psychisch bedingte Fehlzeiten als jüngere, aber bei den Jüngeren war der prozentuale Anstieg im Jahr 2022 am stärksten.

Krieg und Krisen belasten Menschen mit psychischen Erkrankungen deutlich stärker

„Viele Menschen mit psychischen Erkrankungen leiden besonders unter den anhaltenden Belastungen von Corona, Krieg und Krisen“, sagt Sophie Schwab, Landeschefin der DAK-Gesundheit in Bayern. „Betroffene finden aktuell deutlich schwerer wieder in ihren Berufsalltag zurück.“ Das habe auch mit Stigmatisierung zu tun.” Die Menschen sprechen in der Familie und der Arztpraxis mittlerweile zwar offener über Depressionen oder Ängste. Aber in der Arbeitswelt müssen wir noch mehr tun, damit psychische Probleme nicht tabuisiert werden“, so Schwab.

In Bayern verzeichneten junge Männer unter 20 Jahren den stärksten Anstieg von Fehltagen aufgrund psychischer Erkrankungen. Im Vergleich zum Vorjahr stiegen in dieser Altersgruppe die Fehlzeiten um 82 Prozent an. Bei den gleichaltrigen Frauen betrug der Zuwachs 26 Prozent. Schwab: „Die Jüngsten unter den Beschäftigten stehen erst am Anfang ihres Berufslebens. Deshalb brauchen sie unsere besondere Aufmerksamkeit in Fragen der seelischen Gesundheit.“

Anzeige

Vermehrt Anpassungsstörungen

Psychisch erkrankte Erwerbstätige in Bayern waren im vergangenen Jahr durchschnittlich 36,8 Tage lang krankgeschrieben – 1,9 Tage weniger als im Vorjahr. Ein Blick auf die Einzeldiagnosen zeigt: In Bayern waren Depressionen der wichtigste Krankschreibungsgrund. Während sie bei den Frauen leicht um 1,8 Prozent zurückgingen, stiegen sie bei den Männern um neun Prozent. Auf Platz zwei folgten Belastungs- und Anpassungsstörungen. Diese wurden bei den Männern um rund ein Viertel häufiger festgestellt, bei den Frauen gab es einen Anstieg um 15 Prozent. Mit einer Anpassungsstörung ist eine Reaktion auf ein belastendes Lebensereignis, zum Beispiel einen Trauerfall, gemeint. Dies kann sich in negativen Veränderungen des Gemütszustandes oder auch in Störungen des Sozialverhaltens ausdrücken. Andere neurotische Störungen, wie zum Beispiel chronische Erschöpfung, waren die dritthäufigste Ausfallursache. Weitere Infos findet ihr hier.

SOCIAL MEDIA SEITEN

Anzeige
Aktuelles Pressemeldung

Diskutieren Sie mit uns
Melden Sie sich an und teilen Sie
Ihre Meinung.
Wählen Sie dazu unten den Button
„Kommentare anzeigen“ aus

banner